Wien: Hanke - Neues Schulungszentrum für Bahnberufe startet in Wien
Foto: WLB/Zinner
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Ausbildungszentrum der Wiener-Lokalbahnen-Gruppe, moderne Simulatoren und VR-Technologie für LokführerInnen-Ausbildung und Bahnjobs
In den nächsten Jahren werden allein in Österreich mehrere tausend MitarbeiterInnen im Personen- und Güterbahnwesen gesucht. In Wien ist nun mit der Traincademy, einem Gemeinschaftsprojekt der Wiener Lokalbahnen und ihrer europaweit tätigen Güterverkehrstochter WLC, ein modernes Schulungszentrum für Eisenbahnberufe in Betrieb gegangen.
„Bahnberufe sind Zukunftsberufe mit großen Chancen und spannenden Job-Perspektiven. Bahnunternehmen suchen händeringend nach LokführerInnen und anderen SpezialistInnen. Wir brauchen die besten Kräfte auch für den Klimaschutz. Für die Verkehrswende ist es nötig, Personen- und Güterverkehr stärker auf die Bahn zu verlagern. In der Traincademy bilden wir künftige Fachkräfte mit modernster Technik aus“, so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Der Wiener Öffi-Stadtrat besuchte am Montag das neue Schulungszentrum Traincademy am Hafen Wien.
Bahnwelt: Berufsbilder mit Zukunft
„Die Traincademy ist eine Investition in die Zukunft des heimischen Bahnwesens. Die ganze Branche sucht hoch qualifizierte und bestens geschulte MitarbeiterInnen, um Personen und Güter sicher und umweltfreundlich zu bewegen. Darum war es uns sehr wichtig, diese Schulungseinrichtung gemeinsam mit unserer Güterverkehrstochter WLC ins Leben zu rufen und eine Top-Ausbildung in diesem Bereich zu ermöglichen“, so Monika Unterholzner, Geschäftsführerin der Wiener Lokalbahnen, dem Betreiber der Badner Bahn.
„Wir sind laufend auf der Suche nach LokführerInnen für Österreich und Deutschland. Es gibt viele spannende Berufsfelder im Bahnwesen und die Traincademy vermittelt dafür praxisnahes Know-how. Mit modernen Bahn-Simulatoren und Virtual-Reality-Elementen im Rahmen der Ausbildung wollen wir die Traincademy als Top-Schulungsadresse in Österreich positionieren“, erklärt Bernd Müller, Geschäftsführer der WLC.
Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten
Das Angebot der Traincademy für Bahnberufe ist vielfältig. Neben der Komplettausbildung für LokführerInnen bietet die Schulungseinrichtung zahlreiche weitere Angebote. Dazu gehören etwa Kurse für LokführerInnen aus dem Ausland, um das ÖBB-Netz befahren zu dürfen, Schulungen zur Fahrzeugsicherung oder für den Verschub.
Auch Schulungen für FahrdienstleiterInnen, ZugplanerInnen oder andere Schlüsselberufe im Eisenbahnwesen sind geplant. Die Wiener Lokalbahnen-Gruppe nutzt die Traincademy zur internen Aus- und Fortbildung ihrer MitarbeiterInnen im Güter- und Personenverkehr. Gleichzeitig ist die Schulungseinrichtung auch für externe Eisenbahnunternehmen und deren MitabeiterInnen offen.
Moderne Simulatoren und VR-Technologie im Schulungseinsatz
Die Traincademy setzt im Rahmen der Ausbildung stark auf Digitalisierung. Zwei moderne Bahnsimulatoren unterstützen künftige LokführerInnen in der Ausbildung. Mit dem Simulator können realitätsnahe Trainings durchgeführt werden, die im Echtbetrieb praktisch nie simuliert werden können oder die sehr aufwändig und zeitintensiv sind.
So etwa das richtige Verhalten bei technischen Störungen, einer defekten Fahrleitung, einer blockierten Strecke oder infrastrukturellen Schäden. Zusätzlich kommen erstmals in Österreich moderne Virtual Reality-Technologien im Eisenbahnschulungswesen zum Einsatz. Dank VR-Brille lernen SchülerInnen ressourcenschonend und auf moderne Art und Weise Fahrzeugtechnik kennen, erleben Aspekte der Arbeitssicherheit oder auch Fahrszenen realitätsnah in der Ausbildung.
WLC: Güterverkehr von Hamburg bis Triest
Die WLC ist in insgesamt sieben europäischen Ländern tätig und fährt etwa 20 europäische Umschlagsplätze an, so auch große Handelsdrehkreuze wie Hamburg, Rotterdam, Duisburg oder Triest. Mit rund 130 MitarbeiterInnen transportiert die WLC über fünf Millionen Tonnen Güter pro Jahr durch Europa.
Bahnverkehr als Faktor für den Klimaschutz
Der Ausbau des Bahnverkehrs ist ein zentraler Faktor für das Erreichen der Klimaschutzziele. Gut 95 Prozent der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrssektors in der EU verursachen der PKW- und LKW-Verkehr. Weniger als fünf Prozent entfallen auf den öffentlichen Personenverkehr mit Bus, Straßenbahn, U-Bahn sowie den Schienenpersonen- und -Güterverkehr. Das Einsparungspotenzial für CO2-Emissionen ist damit enorm, verursacht doch der gesamte Verkehrssektor etwa ein Viertel der EU-weiten Treibhausgasemissionen. Der Gütertransport auf der Straße verursacht rund 15-mal höhere Emissionen als der Transport mit der Bahn.
Auch im Personenverkehr ist die Bahn effizient und umweltfreundlich unterwegs. Im Vergleich zur Fahrt mit dem PKW spart ein Pendler mit der Badner Bahn auf der Strecke von Baden nach Wien über 1600 Kilogramm CO2 pro Jahr ein.
Quelle: Stadt Wien