Wien: Hanke/Sima/Reinagl - Spatenstich Linie 12 - die neue Straßenbahn für Wien
Es geht los mit dem Bau der Straßenbahnlinie 12! Ab Herbst 2025 wird der 12er von der U6 Josefstädter Straße über die U4 Friedensbrücke und die S-Bahn-Station Traisengasse bis zur Hillerstraße im zweiten Bezirk fahren. Heute erfolgte der Spatenstich und offizielle Baustart in der Leopoldstadt.
Die Linie 12 ist eine neue attraktive Öffi-Verbindung zwischen der Leopoldstadt und der Brigittenau und verbindet vier Wiener Bezirke (8., 9., 20., 2.), die in Summe rund 250.000 Einwohner*innen haben. Von der neuen Straßenbahn können die Fahrgäste auf vier U-Bahn-Linien umsteigen: U1, U4, U6 und zukünftig auch auf die neue U5 beim Arne-Karlsson-Park. Ab voraussichtlich Herbst 2025 fährt der 12er ab der U6-Station Josefstädter Straße über den Franz-Josefs-Bahnhof zur U4 Friedensbrücke, U6 Jägerstraße und Dresdner Straße, weiter zur S-Bahn-Station Traisengasse, über das Nordbahnviertel zur U1 Vorgartenstraße und weiter bis zur Hillerstraße.
„Ein dichtes öffentliches Verkehrsnetz mit kurzen Wegen steht für die hohe Lebensqualität in unserer Klimamusterstadt Wien. Wir investieren in die Straßenbahnlinie 12 rund 60 Mio. Euro und schaffen damit eine neue attraktive Öffi-Verbindung. Damit verbessern wir die Anbindung des gesamten Nordbahnviertels, mit 10.000 Wohnungen, zwei Schulzentren, vielen lokalen Unternehmen und Start-ups und insgesamt 20.000 Arbeitsplätzen“, sagt Öffi-Stadtrat Peter Hanke.
„Mit neuen Stadterweiterungsgebieten wie dem Nordbahnviertel sorgen wir in unserer wachsenden Stadt für mehr leistbaren Wohnraum. Wichtig ist uns dabei von Anfang an, dass neue Stadtgebiete gut an bestehende Verkehrsnetze angebunden sind. Öffis haben dabei in Wien immer Vorrang und mit der Linie 12 haben wir daher in der Planung für eine optimale Öffi-Anbindung des Nordbahnviertels gesorgt. Besonders freut mich auch, dass wir im Zuge des Straßenbahnbaus auch das Radwegenetz im Viertel deutlich ausbauen und entlang der neuen Strecke für viel Begrünung sorgen!“, betont Mobilitäts- und Planungsstadträtin Ulli Sima.
Die rot-pinke Fortschrittskoalition hat seit 2020 bereits drei neue Straßenbahnen auf den Weg gebracht. Neben der Linie 12 sind das die Linie 27 von der Seestadt bis nach Strebersdorf, die bereits in Bau ist, sowie die Verlängerung der Linie 18, die künftig von der U2-Station Stadion bis zur U6-Station Burggasse-Stadthalle fährt.
Klimafitte Neugestaltung: 100 neue Bäume und Grüngleis
Der Bau der neuen Straßenbahnlinie 12 bringt mehr Begrünung im gesamten Grätzl: Über 100 neue Bäume im zweiten Bezirk sorgen für Kühlung und Schatten an heißen Sommertagen. Im Streckenabschnitt Haussteinstraße bis Walcherstraße wird die Linie 12 auf rund 230 Metern über ein Grüngleis fahren.
12er erschließt Nordbahnhof und künftig auch neues Nordwestbahnhof-Viertel
Viele Wohnungen rund um das Nordbahnhof-Areal liegen im Nahbereich der Vorgartenstraße. Diese werden künftig durch zwei neue Straßenbahnhaltestellen noch besser an das Wiener Öffi-Netz angebunden. Gleiches gilt für das Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof: Auf 44 Hektar entsteht hier bis 2035 ein neuer Stadtteil für 16.000 Menschen. Mit dem Ausbau des Stadtentwicklungsgebiets ist geplant, die Linie 12 durch das neue Viertel zu führen. Die Linie 12 bringt auch kürzere Fahrzeiten mit den Öffis: So wird die Fahrt von der Bruno-Marek-Allee/Taborstraße bis zur Dresdner Straße (U6) von 14-18 auf neun Minuten reduziert. Vom Nordbahnviertel ins Donauzentrum gelangen Öffi-Nutzer*innen zukünftig in elf statt bisher 18 Minuten.
Dass der Bau der Linie 12 ein bedeutender Schritt für die nachhaltige Mobilität in Wien ist, bekräftigt auch Monika Unterholzner, stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke: „Wir wollen und werden Wien bis 2040 klimafit machen und die hohe Lebensqualität erhalten. Mit dem 12er machen wir das weltbeste Öffi-Netz noch besser und arbeiten weiter an Mobilitätslösungen vor der Haustüre für jede Wienerin, jeden Wiener.“
„Ich freue mich mit der Linie 12 den Ausbau des Wiener Straßenbahnnetzes weiter voranzutreiben. Diese Bim-Linie schafft eine wichtige Querverbindung zwischen der Leopoldstadt und der Brigittenau und bindet zukünftig auch das neue Viertel am Nordwestbahnhof von Anfang an bestens an. Wien bleibt damit auch in Zukunft eine Vorreiterstadt im klimafreundlichen Nahverkehr“, ergänzt Alexandra Reinagl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Wiener Linien.
Auch Alexander Nikolai, Bezirksvorsteher des 2. Bezirks, freut sich über das neue Öffi-Angebot: „Ich freue mich, dass wir mit der neuen Straßenbahnlinie 12 eine attraktive Querverbindung erhalten. Insbesondere das stetig wachsende Nordbahnviertel wird so noch besser von den Öffis erschlossen und vom Individualverkehr entlastet. Damit wird unser Bezirk weiter aufgewertet und allen, die im Norden der Leopoldstadt wohnen oder arbeiten, eine noch komfortablere Anbindung an den öffentlichen Verkehr geboten.“
Christine Dubravac-Widholm, Bezirksvorsteherin des 20. Bezirks ergänzt: „Öffentliche Verkehrsmittel werden in der Brigittenau besonders gut genutzt. Im diesbezüglichen Modal Split sind wir ganz weit oben. Jede weitere Öffi-Linie ist daher im 20. Bezirk sehr willkommen. Insbesondere da in Zukunft große Stadtentwicklungsgebiete miteinander verbunden werden. Ich sage das voll Stolz, die Insel ist Öffi."
Ausbau des Radwegenetzes im Nordbahnviertel
Auch das Radverkehrsnetz im neuen Nordbahnviertel wird ausgebaut. Während in früheren Planungsphasen noch Mehrzweck- und Radfahrstreifen vorgesehen waren, so wurde hier bei der Qualität nachjustiert und die Planungen auf den aktuellsten Standard mit baulich vom Autoverkehr getrennten Radwegen gebracht. Zentrale Achse wird die Taborstraße zwischen Nordbahnstraße und Vorgartenstraße – hier entsteht ein komfortabler neuer Zwei-Richtungsradweg. Auf der Seite des Bildungscampus Christine-Nöstlinger ergänzt ein gemischter Geh- und Radweg mit 4,5 Metern Breite das Angebot. Die Bauarbeiten in der Taborstraße bzw. am Kreuzungsplateau Nordbahnstraße haben gerade begonnen, die Fertigstellung ist im Frühjahr 2025 geplant.
In der Vorgartenstraße wird mit der neuen Straßenbahnlinie 12 ebenfalls neue Radinfrastruktur errichtet und der Anschluss an Wiens ersten Mega-Rad-Highway in der Lassallestraße hergestellt. Ab August 2024 entstehen hier bis Sommer 2025 u.a. Ein-Richtungs-Radwege. Auch in der Nordbahnstraße wird gerade östlich der Taborstraße bis Frühjahr 2025 ein neuer, breiter Zwei-Richtungs-Radweg gebaut, der den bestehenden Zwei-Richtungs-Radweg auf der anderen Straßenseite ergänzen wird.
Fünf neue Haltstellen auf 2,2 km Neubaustrecke
Die neue Straßenbahnlinie 12 fährt künftig von der U6 Josefstädter Straße über die bestehende Strecke der Linien 33 und 2 bis zur Taborstraße und von dort über eine 2,2 Kilometer lange Neubaustrecke bis zur Endhaltestelle Hillerstraße im Stuwerviertel. Von insgesamt 24 Haltestellen des 12ers werden fünf neu errichtet. Startschuss für die Bauarbeiten bilden Gleisbaubau- und Straßenbauarbeiten im Bereich Taborstraße. In der Vorgartenstraße erfolgt der Gleis- und Straßenbau in den Bereichen Rabensburger Straße/Walcherstraße bzw. Ennsgasse/Hillerstraße (ab September 2024), Walcherstraße/Ennsgasse (ab Jänner 2025) und Hillerstraße/Engerthstraße/Jungstraße (ab Februar 2025). Die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant.
Die neue Strecke im Detail
Die geplante Neubaustrecke der Linie 12 zwischen Nordbahnstraße und Hillerstraße umfasst fünf Stationen:
Die neue Strecke zweigt bei der Haltestelle Rebhanngasse von den bestehenden Gleisen der Linie 2 ab. Die Kreuzung Nordbahnstraße/Taborstraße wird entsprechend adaptiert und soll als Bindeglied zwischen den beiden neuen Stadtteilen Nordbahnhof und Nordwestbahnhof vor allem für Fußgänger*innen attraktiver gestaltet werden. Die Haltestellen bei der Rebhanngasse werden verbreitert und modernisiert. Die nächste Haltestelle im Bereich der Bruno-Marek-Allee befindet sich im Herzen des Nordbahnviertels beim Bildungscampus Christine Nöstlinger und bietet eine Umsteigemöglichkeit zur Linie O. Durch die Haltestelle Haussteinstraße (beim Rudolf-Bednar-Park) in der Vorgartenstraße, erhält das Grätzl beim Rudolf-Bednar-Park eine deutlich verbesserte öffentliche Verkehrsanbindung. Weiters ist die Pensionsversicherungsanstalt in der Engerthstraße über einen kurzen Fußweg erreichbar. Bei der Station Vorgartenstraße wird die Verknüpfung mit der U-Bahn-Linie U1 geschaffen. Dadurch ergeben sich beispielsweise für Fahrten vom 22. in den 20. Bezirk neue Verbindungen. Die Haltestellen werden jeweils auf über 5 Meter verbreitert, um komfortables Umsteigen zu ermöglichen. Die im Stuwerviertel gelegene Haltestelle Jungstraße erhält zusätzlich zur bestehenden Buslinie 11A auch eine Anbindung an das Straßenbahnnetz. Die Endstelle der Linie 12 wird in der Hillerstraße liegen.
Quelle: Stadt Wien