Wien: Hanke - Zwischenbilanz zu Vienna Meeting Fund – 371 Mio. Euro Wertschöpfung bis 2023
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Anfang Mai präsentierten Stadt Wien und WienTourismus die vier Millionen Euro schwere Förderschiene Vienna Meeting Fund 2021-2023, um Wiens Meeting-Industrie und Tourismus beim Restart zu unterstützen. Die Nachfrage ist groß: Nach nur fünf Monaten konnten Tagungsveranstaltern in Summe bereits rund 2,5 Millionen Euro der Mittel aus dem Fördertopf zugesagt bzw. teilweise auch schon ausbezahlt werden. Die geförderten Meetings lösen bis 2023 eine Wertschöpfung in Höhe von 371 Millionen Euro aus.
„Der Vienna Meeting Fund erweist sich als Erfolgsprojekt – er schafft Frequenz in den Meeting-Venues und Beherbergungsbetrieben der Stadt und sichert Arbeitsplätze im Tourismus. Allein in den ersten fünf Monaten seines Bestehens konnten wir 242 Kongressen und Firmentagungen eine Förderzusage erteilen. 2,46 Millionen Euro, das sind 62 Prozent des vier Millionen Euro schweren Fördertopfs, sind ausgeschöpft. Die Veranstaltungen, die wir damit nach Wien holen, lösen bis 2023 eine Wertschöpfung von insgesamt 371 Mio. Euro aus“, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Mit Stichtag 30. September – fünf Monate nach Förderstart – sind in Summe 242 Anträge zu verzeichnen. 19 dieser Veranstaltungen fanden bereits statt und wurden auch schon abgerechnet, die Veranstalter der weiteren Events haben eine vorläufige Förderzusage erhalten. Nach durchgeführter Tagung und Übermittlung aller in der Förderrichtline festgeschriebenen Belege wird die Förderung ausbezahlt. Der maximale Förderbetrag je Veranstaltung beträgt 60.000 Euro, wobei dessen Erreichung an bestimmte Kriterien gebunden ist, etwa Nächtigungen der Teilnehmer:innen in Wiener Hotels. Basis für die Berechnung der Wertschöpfung ist das von der Unternehmensberaterin und Lehrbeauftragten an der Wirtschaftsuniversität Wien Dr. Martina Stoff-Hochreiner entwickelte Event-Model-Austria.
Kettner: Wien wieder am Weg zur Tagungsmetropole von Weltrang
Tourismusdirektor Norbert Kettner betont: „Die Zwischenbilanz zum Vienna Meeting Fund zeigt sehr deutlich, dass diese Fördermaßnahme eine äußerst starke Hebelwirkung für das Tagungsgeschäft in Wien und den Tourismus insgesamt, aber auch für weitere Branchen etwa aus dem Zuliefersektor mit sich bringt. Die starke Nachfrage seitens Veranstalter ist zugleich ein erfreuliches Zeichen dafür, dass Wien als Meeting-Destination mit berechtigter Hoffnung in die Zukunft blicken kann.“ Das Vienna Convention Bureau (VCB) des WienTourismus wickelt die Förderung ab. Die 242 Anträge kommen zu etwa zwei Dritteln (67%) aus dem Kongressbereich und zu rund einem Drittel (33%) aus dem Bereich der Firmenveranstaltungen. Bei 40 Prozent der Veranstaltungen handelt es sich um Tagungen mit überwiegend internationalen Teilnehmer:innen. „Alle Events zusammengezählt holen wir damit, laut aktuellem Planungsstand, rund 146.000 Teilnehmer:innen physisch vor Ort nach Wien, wobei rund 60 Prozent der Anträge auf das Jahr 2021, etwa 40 Prozent auf 2022 und 2023 entfallen. Rund die Hälfte der Veranstaltungen wird mit Teilnehmer:innen ausschließlich vor Ort stattfinden, beim Rest handelt es sich um hybride Events, also einen Mix aus persönlicher und digitaler Teilnahme“, erklärt Christian Woronka, der das Vienna Convention Bureau und das Marktmanagement im WienTourismus leitet. Die meisten Einreichungen kommen aus den Bereichen Humanmedizin, Wirtschaft sowie Bank- und Finanzwesen.
Meeting Destination Vienna wirbt in Übersee und Europa
Die USA haben für die Tagungsindustrie außerordentlich starke Bedeutung – unter anderem versprechen wieder aufgenommene Flugverbindungen die schrittweise Rückkehr von Wiens stärkstem Fernmarkt. Um die Nachfrage hochzuhalten, startet das Vienna Convention Bureau des WienTourismus mit 11. Oktober seine internationale Marketing-Kampagne unter dem Titel „Vienna: A pleasure doing business“ in den USA und wird dort auch durch Printanzeigen in renommierten Wirtschaftsmagazinen wie dem Wall Street Journal Magazine zu sehen sein. In Deutschland, Großbritannien, der Schweiz und Belgien, wo außerdem viele internationale Fachverbände ihr Headquarter haben, geht die Kampagne bereits in die zweite Runde. Sie richtet sich gezielt an professionelle Meeting-Planer:innen und und Entscheidungsträger:innen der Tagungsindustrie und rückt jene Komponenten in den Vordergrund, die ein Meeting in Wien nicht nur auf inhaltlicher Ebene erfolgreich, sondern auch auf emotionaler Ebene angenehm machen.
Internationalität der Kongresse nimmt Fahrt auf
Damit Wien internationaler Top-Player in der Meeting-Industrie bleibt, akquiriert das Vienna Convention Bureau weltweit Kongresse, Firmentagungen und Incentives – mit Vorlaufzeiten von mehreren Monaten bis (bei Großveranstaltungen) sogar mehreren Jahren. Derzeit laufen rund 130 Anfragen und Bewerbungen für nationale und internationale Kongresse, Corporate Meetings und Incentives für die kommenden Jahre. Mit dem ISAPS-Weltkongress (Ästhetisch-Plastische Chirurgie, 11. bis 13. September, Austria Center Vienna), Europas führendem Event für industrielle Biotechnologie und Bioökonomie EFIB (6. bis 7. Oktober, ACV) oder dem Kongress der Gesellschaft der Wirbelsäulenspezialist:innen Eurospine (6. bis 8. Oktober, Messe Wien) startet Wien mit mehreren bedeutenden Veranstaltungen in den Herbst. In der Regel werden Großkongresse mehrere Jahre im Voraus geplant, dennoch haben sich zwei Organisationen kurzfristig für Wien als deren Tagungsstandort 2022 entschieden: Die European Crohn's and Colitis Organisation (ECCO) wird im Februar mit ihrem 17. Kongress nach Wien kommen. Sie findet ebenso in der Messe Wien statt wie auch die United European Gastroenterology Week (UEG Week), eines der weltweit wichtigsten Meetings im Bereich der Gastroenterologie und Hepatologie, im Herbst. Anfang 2022 freut sich Wien außerdem auf den European Congress of Radiology (ACV), der bereits in den vergangenen Jahren zu den größten Kongressen der Stadt zählte.
Zum Vienna Meeting Fund 2021-2023
Erstmals in der Geschichte Wiens werden mit dem Vienna Meeting Fund nicht nur Kongresse, sondern auch Corporate Meetings (Firmentagungen) gefördert. Der Fund ist das erste breit angelegte Restart-Programm in Europa, das hybride Tagungen in einem eigenen Fördermodul berücksichtigt und sich nicht nur an nationale, sondern auch an internationale Veranstalter richtet. Die Förderung steht bewusst im Sinne einer Stärkung der Headquarter- und Standortfunktion Wiens auch großen, in Wien ansässigen internationalen Unternehmen und Organisationen offen. Die Förderung der Stadt Wien wird vom Vienna Convention Bureau im WienTourismus abgewickelt und kann für Meetings beantragt werden, die bis 31. Dezember 2023 in Wien stattfinden.
Weitere Informationen zum Vienna Meeting Fund 2021-2023, zur Förderrichtlinie und zu Antragstellung finden Sie auf: www.vienna.convention.at
Quelle: Stadt Wien