Wien: Hanke - „Digitalisierung im Dienst der Menschen“
Stadt Wien geht konsequent den Wiener Weg und fördert Mitbestimmung und soziale Wirtschaft auch im digitalen Raum
Die Digitalisierung wirft für alle Menschen grundlegende Fragen auf: Wie gehen wir mit unseren Daten um? Wie sorgen wir dafür, dass Künstliche Intelligenz das Wohl aller Menschen im Blick hat? Wie schütze ich mich im digitalen Raum gegen falsche Informationen?
Digitalisierung schafft Komfort und wirft Fragen auf
Digitalisierung und die technologische Entwicklung vereinfachen das Leben und eröffnen viele neue Möglichkeiten. Damit im Zuge dieses Fortschritts der Mensch und der Nutzen für ihn im Mittelpunkt bleibt, braucht es den sogenannten „Digitalen Humanismus“: Denn soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Inklusion und Teilhabe bleiben auch im digitalen Raum wichtige Aufgaben. Genau das ist der Wiener Weg.
„Wir haben 2022 erstmalig eine Förderung zum Thema ‚Digitaler Humanismus‘ für Wiener Unternehmen aufgesetzt. Damit sollen Unternehmen angeregt werden, den Mensch bei technologischen Projekten immer im Mittelpunkt zu behalten“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Zusammen mit dem Wiener Wissenschafts-, Forschungs-, und Technologiefonds (WWTF) förderte die Wirtschaftsagentur Wien mit 400.000 Euro den Digitalen Humanismus. Die Förderung richtete sich sowohl an Unternehmen als auch Forschungsinstitute.
Online-Backakademie als „Gustostückerl“ des Digitalen Humanismus
Insgesamt wurden bei der Wirtschaftsagentur 31 Projekte eingereicht, 11 davon wurden nach dem Juryurteil gefördert. „Diese große Resonanz hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen und zeigt, dass die Wiener Wirtschaft bereits bei digitalen Produkten und Services daran denkt, Digitalen Humanismus mit einzubeziehen“, so Hanke. Wichtig ist, dass bereits bei der Entwicklung der Bezug zum Menschen im Fokus steht. Die Förderung unterstützt Unternehmen dabei, auch soziale Aspekte stärker in ihre wirtschaftlichen Ziele einzubeziehen. Ein Beispiel dafür ist das Generationencafé „Vollpension“. Hier gibt es Kuchen, die nicht nur nach Omas Rezept, sondern von Omas und Opas selbst gebacken werden. Das Vorzeigeprojekt der Vollpension wurde mit fast 40.000 Euro gefördert und hat jetzt eine digitale Backakademie aufgesetzt, bei der Omas und Opas Backkurse geben. Hier wird die Digitalisierung genützt, um ältere Menschen beim Generationendialog einzubinden und sie auch digital abzuholen.
Ein weiteres Beispiel ist das Wiener MedTech-Unternehmen Tetragon, das innovative Braille-Display-Technologien entwickelt. Durch die neue Technologie können Texte für erblindete oder sehschwache Menschen schnell in Braille übersetzt und so möglichst vielen Menschen den Zugang zu digitaler Information ermöglicht werden. Tetragon will dieses Produkt in Zusammenarbeit mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen vor allem Menschen in einkommensschwachen Ländern zugänglich machen. Durch die Förderung ist es möglich, die Technologie kostenlos zur Verfügung zu stellen. Tetragon wurde mit rund 40.000 Euro gefördert.
„Die Qualität der eingereichten Projekte hat uns darin bestätigt, dass die Wiener Unternehmen bereit sind, die nächsten Schritte im Bereich der Digitalisierung zu setzen. Wir werden jedenfalls weitere Förderungen zu diesem Thema anbieten. Denn dadurch profitieren die Menschen und die Wirtschaft,“ so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.
Weitere geförderte Projekte:
Viele Online-Plattformen sind intransparent und manche richtige „Datenkraken“. Die bee produced GmbH wird eine neue Cloud-Fertigungsplattform entwickeln, die für Klarheit und Verständlichkeit sorgen soll. Vouchercube Software GmbH entwickelt Software-Lösungen für den Verkauf von Onlinetickets- und Gutscheinen. Nun wird eine Strategie zur Förderung von Inklusion, Schutz der Privatsphäre und Fairness entwickelt. Die Firma Ing. Sumetzberger GmbH stellt sich die Frage, wie sie die Ideen des Digitalen Humanismus nachhaltig in der eigenen Unternehmenskultur, Innovationsstrategie und dem Produktportfolio für Rohrpostanlagen im Gesundheitsbereich verankern kann. Mit der Förderung entwickelt das Unternehmen Antworten dazu. Die Leiwand.ai GmbH ist auf vertrauenswürdige künstliche Intelligenz spezialisiert und möchte nun Maßnahmen erarbeiten, die dazu beitragen, die Bereitschaft der Akteur*innen aufzubauen. Die Kybernos ESG Data Services GmbH arbeitet an Lösungen zum selbstbestimmten Austausch von Daten. Nun soll transparenter und nachvollziehbarer Datenaustausch im Lebensmittelsektor ermöglicht werden, um Lebensmittelverschwendung, Klima-Fußabdruck etc. für Bürger*innen aufzuzeigen. Das Radiology Center will das enorme Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) nützen. KI bietet enormes Potenzial in der Radiologie, sowohl aus der Sicht der Ärzt* innen als auch aus jener der Patient* innen. In der Praxis funktioniert die Einbindung von KI aber noch nicht reibungslos, weshalb hier eine Roadmap für die Implementierung und Akzeptanz von KI in der Praxis entwickelt werden soll. SpeedInvest Heros Consulting GmbH ist auf Recruiting spezialisiert, auch bei der Personalsuche kommt immer öfter künstliche Intelligenz zum Einsatz. Hier soll eine Strategie entwickelt werden, die einen möglichst fairen und transparenten Einsatz von KI beim Recruiting garantieren. Die Goodshares Consulting GmbH ist auf Unternehmensberatung und Investment nach dem Prinzip „People.Planet.Profit“ spezialisiert, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt. Nun soll dieses Modell im Sinne des Digitalen Humanismus weiterentwickelt werden und auch in die Breite getragen werden soll. Die Onlim GmbH entwickelt Chat-Bots und Sprachassistent* innen. Für die dafür verwendete künstliche Intelligenz in komplexen inhaltlichen Gesprächen soll eine Strategie entwickelt werden, um mehr Transparenz, Verständlichkeit, menschliche Kontrolle und Fairness zu garantieren.
Quelle: Stadt Wien