Hanke: „Mit neuen Förderungen für Wirtschaft und Arbeit startet Wien ins Jahr 2023“
Auch das Jahr 2022 brachte für Wien große Herausforderungen. Nach zwei Jahren Coronapandemie, der Klimakrise und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, kamen stark verteuerte Energiepreise und eine hohe Inflationsrate dazu. „Trotz aller Widrigkeiten hat sich der Wirtschaftsstandort Wien und der Wiener Arbeitsmarkt als sehr resilient erwiesen. Mit neuen Förderungen, die noch im 1. Quartal 2023 starten, stützen wir diese Entwicklung weiterhin ab“, erklärt Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
Neues Jahr bringt weniger Abgaben und höhere Bezirksbudgets
Schon ab 1. Jänner können sich die Wiener Unternehmen über mehr Geld freuen. Denn mit Jahresbeginn tritt die jüngste Reform der Wiener Gebrauchsabgaben in Kraft. Damit gehören Bagatellabgaben (z.B. Luftsteuer) der Vergangenheit an. Lokale Wirtschaftstreibende und Unternehmen müssen ab dann für Sonnenschutzeinrichtungen, Portale, Stufenanlagen oder Windfänge keine Abgaben mehr bezahlen. Ein Geschäftslokal durchschnittlicher Größe erspart sich dadurch ab 1. Jänner 2023 rund 800 Euro pro Jahr.
Auch bei der direkten Förderung der lokalen Wirtschaft bringt das neue Jahr Änderungen. In enger Abstimmung mit der Wirtschaftskammer Wien entwickelt die Stadt die Förderungen für die Grätzlwirtschaft weiter. In der Neuauflage stehen ab 2023 insgesamt 3,5 Mio. Euro zur Verfügung, ein Plus von 66,6 Prozent zu bisher. Mit der Reform geht die Stadt bewusst weg von der Gießkanne und hin zu gezielter Förderung der Wiener Grätzel. Im Mittelpunkt der Förderung stehen dann sechs „Geschäftsquartiere“, die eine konsequente Weiterentwicklung der bisherigen Geschäftsstraßenförderung darstellen.
Um die Wiener Erdgeschoßzonen und damit die Wiener Grätzel lebenswert zu halten, wird auch die stark nachgefragte Geschäftsbelebungsförderung fortgesetzt: Die Fördersumme liegt bei 25.000 Euro pro Projekt und auch Zwischennutzungsprojekte sind möglich. Im vergangenen Jahr wurden mit dieser Förderung 110 Geschäftslokale belebt.
Auch die mittlerweile bewährte EPU-Förderung geht in die Verlängerung: Mit bis zu 10.000 Euro werden Wiener Ein-Personen-Unternehmen unterstützt, um ihr Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und damit nachhaltig in die Zukunft ihres Unternehmens zu investieren. Gefördert werden neben den projektbezogenen Investitionen auch Personalkosten des Unternehmens, also die Arbeitszeit des EPU. Bislang wurden 621 Wiener EPU mit der Spezialförderung unterstützt.
Reform der Bezirksmittelverordnung bringt Bezirken 60 Mio. Euro
Über mehr direkte finanzielle Mittel können sich auch die Bezirke freuen. Nach fast einem Jahrzehnt werden die Bezirksbudgets neu aufgestellt, um den Wiener Bezirken bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu helfen. Neben einer einmaligen Abgeltung von Baukostenschulden in Höhe von 23 Mio. Euro gibt es ab 1. Jänner zusätzlich 20 Mio. Euro für Grünflächen und Baumpflege. Ebenfalls 20 Mio. Euro beträgt die Übernahme der Energiekosten der Bezirke ins Zentralbudget der Stadt. Damit erhöhen sich die frei verfügbaren Mittel der Bezirke für das Jahr 2023 nachhaltig um rund 40 Mio. Euro (knapp 20%). Mit der Einmalzahlung zur Tilgung der Schulden sind es über 60 Mio. Euro.
Mehr Geld für Ausbildung in Pflege oder Elementarpädagogik
Trotz Rekordbeschäftigung in Wien kämpfen viele Branchen weiterhin mit einem spürbaren Mangel an Fachkräften. Um mehr Interessierte für den Einstieg in die Elementarpädagogik zu begeistern, erhöht der waff ab 1. Jänner das Wiener Ausbildungsgeld für alle mit geringer AMS-Unterstützung. Zusammen mit der AMS-Leistung können die Teilnehmer*innen während der Ausbildungszeit dann mit rund 1.400 Euro netto pro Monat rechnen.
Zudem passt der waff mit Jahreswechsel die Einkommensgrenze für die Inanspruchnahme von Förderungen für Aus- und Weiterbildung an. Damit mehr Menschen Förderungen für Weiterbildung und das Nachholen von Bildungsabschlüssen erhalten können, steigt die Einkommensgrenze von 1.800 auf 2.500 Euro Monatsnettoeinkommen.
7 Mio. Euro für Elektrifizierung der Taxi-Flotte
Die neue Förderung zum Umstellung auf E-Taxis verfolgt zwei Ziele: Zum einen wird so der Einsatz von fossilen Brennstoffen weiter zurückgefahren und zum zweiten werden die CO2-Emissionen reduziert, was wiederum dem Klima hilft. Bei der neuen E-Taxi-Förderung wird die Fahrleistung unterstützt und nicht die Anschaffung der Fahrzeuge, um sicherzustellen, dass die E-Taxis auch zum Einsatz kommen und CO2-Emissionen so reduziert werden. Die Förderhöhe beträgt fünf Euro für jede mit Fahrgästen gefahrene Betriebsstunde eines E-Taxis. Insgesamt stellt die Stadt Wien dafür sieben Millionen Euro bereit.
Ab 1. Februar: Energiesparförderung für Kleinunternehmen
Um die Wiener Kleinunternehmen mit bis zu 50 Mitarbeiter*innen bei der Teuerung zu unterstützen, startet die Stadt mit 1. Februar eine neue Energiespar-Förderung. Diese zielt darauf ab, die Kleinunternehmen zu einer nachhaltigen, energieeffizienten Transformation ihrer Geschäftsprozesse zu führen. Die Wirtschaftsagentur Wien stellt dafür insgesamt 10 Millionen Euro für die Realisierung der Maßnahmen bereit, pro Projekt sind bis zu 20.000 Euro vorgesehen. Die geförderten Maßnahmen umfassen etwa den Einsatz energieeffizienter Geräte wie Kühl- und Gefrierschränke, Umstellungen im Heizsystem oder Verbesserungen in der Wärmedämmung sowie Energieeffizienzsteigerungen in der Produktion oder Logistik. Die Förderquote beträgt 60 Prozent.
Erfolgreiche Förderlinien werden verlängert
Neben den neu geschaffenen Förderungen werden auch bestehende Projekte verlängert. Dazu zählt etwa das Beteiligungsprojekt „Stolz auf Wien“. Die im Jahr 2020 gestartete Initiative verhilft Unternehmen, die aufgrund der Coronakrise und der schwierigen wirtschaftlichen Situation in finanzielle Engpässe geraten sind, rasch zu neuer Liquidität. Bis dato wurden rund 20 Millionen Euro in 40 Wiener Unternehmen investiert sowie rund 900 Arbeitsplätze gesichert. Aufgrund der großen Erfolges wird die Aktion Herbst 2023 verlängert.
In die Verlängerung geht auch die erfolgreiche „Wiener Medieninitiative“ der Wirtschaftsagentur Wien. Ziel der Förderung ist es, Qualitätsjournalismus zu stärken und nachhaltige Lösungen für den digitalen Transformationsprozess zu unterstützen. Seit 2019 wurden durch die „Wiener Medieninitiative“ insgesamt 147 Medienprojekte mit bis zu 100.000 Euro unterstützt. Die wirkungsvolle Förderung Wiener Medieninitiative wurde bis 2025 verlängert.
Quelle: Stadt Wien