Harz im Handball: Aus österreichischem Profisport kaum wegzudenken
Wenn über den österreichischen Sport gesprochen wird, denken die meisten an Wintersportarten wie Skispringen und Slalom. Vielen ist allerdings nicht bewusst, dass die Österreicher auch ein paar gute Handball-Teams auf Lager haben. Obwohl die Sportart im Vergleich zu anderen nicht so viel mediale Aufmerksamkeit erlangt, sind die Stadien bei großen Wettkämpfen gut gefüllt. Im Handball ist seit einiger Zeit jedoch einen heftige Debatte ausgebrochen. Dabei dreht sich alles um ein Thema: Harz. Warum das künstliche Harz bei einigen für Bedenken sorgt und weshalb es trotzdem kaum aus dem Profibereich wegzudenken ist, haben wir uns genauer angesehen!
Der Einsatz von Harz
Im Handball ist der nötige Grip das absolute A und O. Mit dem runden Ball in den Händen müssen Spieler rasante Sprints hinlegen, hoch in die Luft springen und andere Manöver meistern. Damit dabei das gute Stück nicht aus den Händen rutscht, wird im Profibereich auf künstliches Harz gesetzt. Dieses wird auf den Handflächen verteilt und sorgt für eine haftende Oberfläche, die sich mit dem Handball verbindet. Wie das genau aussieht, zeigen Bilder auf dem Blog Watson. Der Effekt des Harzes lässt dabei schon nach Kürze nach, weshalb viele Spieler einen weiteren Vorrat auf ihren Hallenschuhen tragen, den sie mit einem kleinen Handgriff wieder auftragen können. Der Einsatz von Harz ist allerdings nicht immer gang und gäbe gewesen. Erst Mitte der 1980er Jahre konnte man die klebrige Substanz immer öfter im Handball finden. Heute sind Teams, die kein Harz verwenden möchten, deutlich im Nachteil, weshalb es kaum möglich ist, in der Profiliga anzutreten, ohne Kunstharz einzusetzen. Auch im Wettkampf um die österreichische Meisterschaft wird deshalb für mehr Haftbarkeit durch Harz gesorgt.
Problematik: Nachhaltigkeit und Aufwand
Obwohl sich die Nutzung von Harz bereits im internationalen Handball etabliert hat, hört man immer wieder kritische Stimmen, die sich eine Veränderung wünschen. Grund dafür ist, dass sich das Harz nur sehr schwer und mit großen Aufwand reinigen lässt. Dazu ist die künstliche Substanz alles andere als umweltfreundlich. Rund 10.000 Euro sollen jährlich für die Reinigung einer Handballhalle anfallen, dazu muss monatlich mit etwa 36 Stunden Putzdiensten gerechnet werden. Der Verbrauch eines professionellen Teams beläuft sich dabei auf ca. 40 Liter pro Saison. Diese unglaublichen Mengen möchte so mancher verhindern. Gute Alternativen sind in Planung, scheinen jedoch noch nicht ausgereift zu sein.
Alternativen zum Kunstharz
Schon seit längerem wird nach passenden Alternativen gesucht, die das Kunstharz ersetzen könnten. Ein Artikel auf dem Blog von Betway Sportwetten hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und berichtet von ersten Versuchen, einen selbstklebenden Ball zu erfinden. Die ersten Testläufe sind allerdings noch nicht erfolgreich genug, um sie in einem Wettkampf einzusetzen. Das Problem besteht darin, dass die klebende Oberfläche des Balls bereits nach zehn Minuten ihre Haftbarkeit zu verlieren beginnt. Dafür haben selbstklebende Bälle auch Vorteile, wie auf dem Blog Hndbllr ausführlich thematisiert wird. Der ehemalige Spieler und Trainer Carsten Ohle glaubt an eine andere Lösung: Er hofft auf eine umweltfreundlichere Substanz als Kunstharz, die sich leichter auflösen lässt und trotzdem stark klebend ist.
Kunstharz ist derzeit ein wichtiger Teil des Handballsports und wird auch weiterhin eingesetzt werden. Passende Alternativen sind jedoch längst überfällig, denn die klebrige Substanz lässt sich nicht nur schwer entfernen, sondern ist auch alles andere als umweltfreundlich