Wien: Hebein/Reiter/Zatlokal - Pionier-Projekt Gürtelfrische WEST erfolgreich abgeschlossen

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Foto: PID/Christian Fürthner
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02 Sep 10:00 2020 von Redaktion International Print This Article

Für drei Wochen wurde im Rahmen der Gürtelfrische WEST der Verbindungsstreifen zwischen Felberstraße und Stollgasse am Gürtel, sowie die im Norden und Süden angrenzenden Flächen des mittleren Kreuzungsbereiches zu einem zentralen urbanen und grünen Raum für die Wienerinnen und Wiener umgestaltet. Erholung, Kultur und Freizeitgestaltung für die Anrainerinnen und Anrainer einer ansonsten stark befahrenen Gegend standen dabei im Zentrum. Dabei bot das Projekt ein stimmiges Gesamtgefüge aus Grünraum, Swimmingpool, Liegewiesen, Tanz- und Bewegungsprogrammen, konsumfreien Zonen, Gastronomie, mobilen Möbeln und verschiedensten Freizeitangeboten für Jung und Alt.

Die InitiatorInnen des Projektes ziehen nach dessen Abschluss ein erstes positives Fazit. In Summe kamen über 25.000 BesucherInnen zur Gürtelfrische WEST – im Schnitt über 1.000 Menschen pro Tag. Der Pool ist über 15.000 Mal von Menschen aus dem nahen und auch weiteren Umfeld genutzt worden, in erster Linie aber von AnrainerInnen aus den beiden Bezirken 7 und 15. Aufgrund des hohen Interesses der Bevölkerung wurden die Öffnungszeiten im Laufe des Projektes auf 21 Uhr ausgeweitet. Die Kosten des Projektes für die Stadt Wien belaufen sich nach Ausweitung der Öffnungszeiten auf 160.000 Euro.

Auf der Holzbühne am Gelände der Gürtelfrische WEST fanden 30 Kultur- und 15 Sport- und Freizeitveranstaltungen statt. Diese wurden in Kooperation mit einer Vielzahlt an Initiativen und Vereinen aus des nahen Umfeld abgehalten. Dabei traten rund 100 KünstlerInnen auf und rund 50 BetreuerInnen waren bei den Sport- und Freizeitveranstaltungen. Der gratis Rad-Check vor Ort wurde mehr als 400 Mal in Anspruch genommen.

Auch das Bus-Labor „Ich brauche Platz“ in Kooperation mit KÖR – Kunst im öffentlichen Raum Wien war jeden Tag ausgelastet. Das Bus-Hotel war jede Nacht belegt, sodass die Bewerbungen für die Übernachtungen bereits kurz nach der Eröffnung ausgebucht waren. Zusätzlich zu den zahlreichen Work-Shop Angeboten vor Ort, gab es 15 zusätzliche Veranstaltungen.

Hebein: Gürtelfrische verbindet die Menschen

„Mit der Gürtelfrische WEST wurde in den letzten drei Wochen eine neue Brücke zwischen dem 7. und 15. Bezirk geschaffen, die beiden Bezirke und Menschen aus ganz Wien näher zusammengebracht hat. Wir haben aus einer siebenspurigen Kreuzung eine grüne Oase gemacht & den Menschen gezeigt, was der öffentliche Raum alles kann. Die positive Erfahrung der letzten Wochen sind ein Signal für ein neues Stadtgefühl und geben uns Kraft und Zuversicht, dass sich mutige Ideen in Wien auszahlen. Wien war wieder einmal Vorreiterin: Das Projekt hat weit über die Grenzen hinaus begeistert. Wir werden daher die rechtlichen Optionen prüfen, um den Pool und die dazugehörige Technik zu kaufen und so die Wiederholung des Projektes in einer ähnlichen Form ermöglichen und auszubauen“, sagte Vizebürgermeisterin Birgit Hebein.

Aus dem Projekt der Gürtelfrische lassen sich auch weitere Lehren ziehen: „Wir haben gesehen, dass das befürchtete Verkehrschaos ausgeblieben ist. Den BewohnerInnen am Gürtel wurde oft das Gefühl vermittelt, man könne gegen den Verkehrslärm und die Belastung durch Abgase nichts machen – Jetzt wissen wir: Auch der Gürtel kann mehr. Wir werden daher einen Planungsauftrag erteilen, um für Umgestaltung und Verkehrsberuhigung zu sorgen. Unser Auftrag lautet nämlich, die drohende Klimakrise abzuwehren. Das ist die Aufgabe unserer Generation für die nächsten Generationen. Der Verkehr ist dabei ein entscheidender Hebel: Je mehr FußgängerInnen, RadfahrerInnen und Öffi-FahrerInnen wir in Wien haben, desto besser ist das für alle“, sagte Hebein.

Reiter: Barrieren zwischen inneren und äußeren Bezirken abbauen

„Wir wollen die Barriere zwischen den inneren und äußeren Bezirken abbauen und enger zusammenwachsen. Dazu braucht es langfristig dauerhafte Umgestaltung und Verkehrsberuhigung am Gürtel. Das ist besonders wichtig, weil wir das ehemalige Sophienspital im 7. Bezirk, das an die Gürtelmittelzone anschließt, in den nächsten Jahren umbauen und eine Durchwegung zum Westbahnhof herstellen. Im ehemaligen Sophienspital schaffen wir 180 leistbare Wohnungen, einen Kindergarten, eine Schule und Raum für Kultur und Arbeit. Dazu noch ein neuer, öffentlicher Park. Auch im 15. Bezirk wird sich im Gebiet rund um den Westbahnhof einiges verändern. Das bedeutet: Der Gürtel darf nicht nur mehr als reiner Verkehrsraum und als Trennlinie zwischen den Bezirken betrachtet werden. Hier wohnen Menschen, und hier, in diesem innerstädtischen Stadtentwicklungsgebiet, werden es zukünftig noch mehr Menschen wohnen“, sagte Bezirksvorsteher Markus Reiter.

Zatlokal: Gürtelfrische WEST als interkulturelle Fläche

„Ich bin froh, dass Kollege Reiter und ich immer zu diesem Projekt gestanden sind. Die Gürtelfrische WEST hat gezeigt, dass Kultur ein verbindendes Element zwischen den Bezirken, zwischen den Menschen sein kann. Auch wenn immer nur der Pool das mediale Interesse erweckt hat, vergisst man, dass es viel mehr war. Auf dem ganzen Areal stand eine interkulturelle Fläche, wie z.B. rund um das Pool, Bus des KÖR, Bühne und die Parkfläche zur Verfügung um das soziale Miteinander zwischen der Bevölkerung beider Bezirke zu fördern. Und den Unkenrufen zum Trotz, ist der Verkehr nicht zusammengebrochen. Damit hat die Gürtelfrische West alle Erwartungen erfüllt“, sagte Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal.


Quelle: Stadt Wien



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