Salzburg: Herzstück des jüdischen Salzburgs wird bewahrt
1,5 Millionen Euro für die Generalsanierung der Salzburger Synagoge / Stadt und Land finanzieren zu gleichen Teilen
(LK) Die Salzburger Synagoge, das Gebetshaus der jüdischen Gemeinde in der Landeshauptstadt, wird in Kürze umfassend renoviert. Die geplanten Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro teilen sich Land und Stadt Salzburg zu jeweils gleichen Teilen auf. Die Arbeiten verfolgen neben dem baulichen auch ein übergeordnetes Ziel: Das jüdische Leben in Salzburg wieder sichtbarer und öffentlicher zu machen.
Gelegen in der Lasserstraße wurde der Tempel 1901 errichtet, doch bereits 1938 im Zuge des Novemberpogroms der Nationalsozialisten bis auf die Grundmauern vollkommen zerstört. In den Jahren 1967 und 1968 folgte die Wiederherstellung in der heutigen Form durch private Spenden. Die Bausubstanz hat die vergangenen Jahrzehnte nicht ohne Spuren überstanden. Nun ist eine Generalsanierung zum Erhalt dringend notwendig. Die Arbeiten umfassen unter anderem die Sanierung des Daches inklusive Dämmung, Bautätigkeit an der Fassade, im Gebetsraum und im rituellen Bad sowie neue Fenster, um sowohl Gebete als auch kulturelle Veranstaltungen für die Zukunft zu garantieren.
Haslauer: „Sichtbarkeit und Kulturgut für jüdisches Leben.“
„Die Salzburger Synagoge ist eng mit der architektonischen und historischen DNA der Landeshauptstadt verbunden und viel mehr als nur ein Gebäude. Es ist der spirituelle Mittelpunkt für die rund 100 Mitglieder der jüdischen Gemeinde, ein Ort des Gebets, der Gemeinschaft und der Erinnerung. Mit der Generalsanierung investieren wir als Land Salzburg nicht nur 750.000 Euro in kulturelles Erbe, sondern auch in den Erhalt, den Fortbestand und die Sichtbarkeit des jüdischen Lebens für künftige Generationen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Preuner: „Besonderes Anliegen für Landeshauptstadt.“
„Auch der Stadt Salzburg ist es ein besonderes Anliegen, einen Beitrag zu leisten, und das jüdische Leben in der Landeshauptstadt in den Vordergrund zu rücken. Mit einer umfassenden Sanierung setzen wir ein Zeichen und erhalten ein Haus der Begegnung, des Lernens und des Gedenkens“, sagt Bürgermeister Harald Preuner.
Rosen: „Zentrum der jüdischen Gemeinde.“
„Die Generalsanierung der Salzburger Synagoge ist weit mehr, als die bloße Erhaltung eines Kulturdenkmals. Die Salzburger Juden sehen sie als bewusste Investition von Stadt und Land Salzburg in die Zukunft ihrer jüdischen Gemeinde. Für zigtausende jüdische Besucher aus dem Ausland ist die Synagoge in der Lasserstraße aber auch Botschafterin einer kosmopolitischen Gesellschaft. Mit der Förderung der Renovierung zum 125-jährigen Errichtungsjubiläum zeigen Stadt und Land Salzburg potentiellen Gästen daher auch unmissverständlich, welchen Stellenwert der Israelitischen Kultusgemeinde von öffentlicher Seite beigemessen wird. Nichts ist selbstverständlich, und so freue ich mich umso mehr, dass das geistige Zentrum der Salzburger Juden, diesen sowie den vielen jüdischen Gästen aus dem Ausland in naher Zukunft wieder eine würdige Andachtsstätte bieten wird. Mein Dank gilt den politischen Entscheidungsträgern, allen voran Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Bürgermeister Harald Preuner, die diesem Projekt von Beginn an Wichtigkeit beigemessen haben“, betont Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg.
Quelle: Land Salzburg