Salzburg: Heuer 35 Millionen für den Schutz vor den Naturgewalten
Foto: Land Salzburg/Melanie Huttter
35 Millionen Euro für Wildbach- und Lawinenverbauungen / Gesunder Schutzwald gewinnt an Bedeutung
(LK) Die Bilder der Unwetter des vergangenen Sommers und auch der extremen Jahre davor haben sich in die Köpfe der Salzburgerinnen und Salzburger eingebrannt. Um die Bevölkerung weiterhin vor Naturgefahren bestmöglich zu schützen, werden alleine in diesem Jahr 35 Millionen Euro, noch einmal um zwei Millionen Euro mehr als 2021, investiert.
„Durch die neuerliche Budgetaufstockung auf 35 Millionen Euro können neue Schutzbauten für rund 100 Einzugsgebiete von Wildbächen und Lawinen errichtet werden. Es gibt zwar keinen hundertprozentigen Schutz, aber jeder Cent ist hier gut für mehr Sicherheit investiert“, unterstreicht Landesrat Josef Schwaiger und er fügt hinzu: „In Salzburg sind aufgrund der Topographie nur rund 20 Prozent der Fläche besiedelbar. Diese müssen wir bestmöglich vor den Naturgewalten schützen.“
Schwaiger: „Technische und natürliche Schutzmaßnahmen.“
Umfangreiche technische Verbauungen gegen Naturgewalten gehen dabei Hand in Hand mit weiteren Schutzmaßnahmen: „2022 stehen unter anderem für neue Schutzwälder 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist doppelt so viel, wie letztes Jahr. Von Menschen gemachte Maßnahmen plus die natürliche Schutzfunktion der Wälder ergeben die beste Kombination“, sagt Landesrat Josef Schwaiger.
Krimpelstätter: „Gemeinsames Ziel.“
Mehr als 60 Prozent des 35 Millionen Euro Budgets sind für Projekte in 18 Einzugsgebieten vorhergesehen. „Im Vorfeld müssen diese mit den 250 Schutzwassergenossenschaften und den Salzburger Gemeinden koordiniert werden. Eine sehr fordernde Aufgabe, aber die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg und das gemeinsam verfolgte Ziel erleichtern das“, sagt Leonard Krimpelstätter, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) in Salzburg.
Schutzbaumaßnahmen 2022 in allen Bezirken
Die größten, aktuellen Schutzbaumaßnahmen gegen Hochwasser, Muren und Lawinen in allen Bezirken des Bundeslandes im Überblick:
- Pinzgau: Schmittenbach und Thumersbach (Zell am See); Saalach (Saalbach), Brandenauerbach (Taxenbach), Breuergraben (Wald im Pinzgau)
- Pongau: Wiedeneralpsbach (Bad Hofgastein), Gainfeldbach (Bischofshofen), Kleinarler Ache (Wagrain/Kleinarl), Zauchbach (Altenmarkt)
- Tennengau: Kotbach (Hallein), Mörtelbach (Krispl)
- Flachgau: Brunnbach (Thalgau), Eisenmühlgraben (Obertrum),
- Lungau: Lawinenschutz Tauernrampe (Tweng/Untertauern) Lanschützbach und Burgstallgraben (St. Michael im Lungau).
Schutzwald gewinnt an Bedeutung
Für einen umfassenden und nachhaltigen Wildbach- und Lawinenschutz gewinnt der Schutzwald immer stärker an Bedeutung: „Er schützt vor Lawinen, Muren, Hochwasser, Hangrutschungen sowie Steinschlag. Sozusagen ein Alleskönner im Bereich Sicherheit. Ein intakter Schutzwald ist dabei deutlich kostengünstiger als kostenintensive Verbauungen oder Wildbachsperren. 2022 sind zwei große Projekte geplant: Der ,Linzer Waguberg‘ in Fusch an der Großglocknerstraße und die ,Sonnenseite‘ in Bad Hofgastein werden mittels gezielten Aufforstungen gestärkt und verbessert“, weiß der Landesrat.
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
- Saalach im Glemmtal (58 Millionen Euro – Pinzgau - Österreichweit größtes WLV-Projekt)
- Leoganger Ache (43 Millionen Euro – Pinzgau – Österreichweit das zweitgrößte WLV-Projekt)
- Manlitzbach in Uttendorf (5 Millionen Euro – Pinzgau)
- Ellmaubach in Großarl (4 Millionen Euro – Pongau)
Quelle: Land Salzburg