Salzburg: Hilfe für geordnete Privatfinanzen
Schuldenberatung zeigt Auswege bei Problemen / Frühzeitige Kontaktaufnahme wichtig / Drei Fragen an Expertin Inge Honisch
(LK) Die Schuldenberatung Salzburg hilft jährlich hunderten von Salzburgerinnen und Salzburgern, wieder Ordnung in ihre Finanzen zu bringen. Besonders nach Weihnachten, wenn Raten für die gekauften Geschenke schlagend werden, wenden sich Betroffene an die Einrichtung, die 2023 mit 1,1 Millionen Euro vom Land unterstützt wurde. Im Vorjahr konnten insgesamt 1.091 Beratungsfälle abschlossen werden. Die Zahl der Fälle ist gegenüber 2021 leicht gestiegen, die Privatinsolvenzen nahmen stärker zu.
Kommt es zu Geldproblemen, ist die Schuldenberatung in Salzburg, St. Johann und Zell am See ein kompetenter Berater. Je früher, desto besser.
Mit Beratung, persönlich oder telefonisch, greifen die 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schuldenberatung mit Standorten in Salzburg, St. Johann und Zell am See allen unter die Arme, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Insgesamt konnten 2022 durch Ausgleiche, Abschlagszahlungen und gerichtliche Zahlungspläne Nachlässe von rund 11,3 Millionen Euro mit den Gläubigern vereinbart werden.
Pewny: „Fundierte Beratung bei finanzieller Schieflage.“
Landesrat Christian Pewny sagt zur Schuldenberatung: „Mit dieser Einrichtung gibt es in Salzburg einen kompetenten Partner, um aus einer persönlichen finanziellen Schieflage wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Wer Weihnachtsgeschenke auf Raten gekauft hat und nicht mehr den Überblick über seine Finanzen hat, sollte sich rasch Hilfe holen. Gleichzeitig setzen wir auf Prävention und Information, denn fundiertes Finanzwissen beugt möglichen Schuldenfallen vor“, so Pewny. Über die Sozialabteilung wurde die Schuldenberatung 2023 mit rund 1,1 Millionen Euro unterstützt.
Finanzführerschein für Jugendliche
Es muss nämlich oft gar nicht so weit kommen, dass die Beratungseinrichtung Menschen aus der Schuldenfalle lotst. An Salzburgs Mittelschulen und Berufsschulen wird mit Geldern des Landes und der Wirtschaftskammer der kostenlose Finanzführerschein angeboten. Gezielt tritt die Schuldenberatung an junge Menschen heran, um ihnen kritisches Konsumverhalten, einen kontrollierten Umgang mit Bankprodukten und Knowhow bei der Haushaltsplanung zu vermitteln. „Zu wissen, wie man Schuldenfallen vermeidet und unnötige Ausgaben einschränkt, ist eine Voraussetzung für gesunde Privatfinanzen“, sagt Landesrat Christian Pewny.
Privatinsolvenzen nehmen weiter zu
Neu ist seit 2022 die Möglichkeit der Gesamtvollstreckung, eine Privatinsolvenz auf Antrag eines Gläubigers ohne Kostenvorschuss. Diese Erleichterung allein sorgte im Vorjahr für die Hälfte der Steigerung bei den Privatinsolvenzen, die um 70 Verfahren auf 348 stiegen. In fast drei Viertel der Fälle übernimmt die Schuldenberatung die Vertretung. Für 2023 rechnen die Beraterinnen und Berater mit rund 400 Privatinsolvenzen.
Erste Hilfe für die Geldbörse
Inge Honisch arbeitet seit 28 Jahren für die Schuldenberatung Salzburg und weiß aus Erfahrung: „Je früher die Klientinnen und Klienten zu uns kommen, desto besser ist es.“
LMZ: Das Weihnachtsfest mit den Geschenken ist vorbei. Für viele beginnt jetzt das große „Erwachen“. Ab wann sollten sich Menschen an die Schuldenberatung wenden?
Honisch: Die Klientinnen und Klienten sollten immer so bald wie möglich kommen. Wir bieten auch Budgetberatungen für Menschen an, die derzeit keine Schulden haben, aber mit ihrem Haushaltsbudget „kämpfen“. Je früher man jedoch zu uns kommt, desto besser ist es, da dann schneller mit Maßnahmen gestartet werden können. Und jeder und jede kann betroffen sein und sich für Geschenke verschulden.
LMZ: Wie können sie ihren Klientinnen und Klienten helfen?
Honisch: Lösungen für Schuldenprobleme sind vielfältig. Von der Ratenvereinbarung bis hin zur Vertretung bei einem gerichtlichen Schuldenregulierungsverfahren können wir professionelle Hilfe anbieten. Man kann sich telefonisch unter +43 662 879901 melden. Wir starten immer mit einem Erstgespräch, wo wir die Situation aufnehmen. Dann klären wir die weitere Vorgangsweise und Termine ab.
LMZ: Welche Tipps haben sie, um der Schuldenfalle zu entgehen?
Honisch: Am besten ist es, sich unter dem Jahr schon fixe Beträge anzusparen oder mit dem Weihnachtgeld überlegt und strukturiert den Einkauf zu planen. Von zu vielen Ratenkäufen raten wir definitiv ab, da man so schnell die Übersicht über die eigenen Finanzen verlieren kann. Erfahrungsgemäß kommt es öfters im ersten Quartal des Jahres zu Problemen, wenn die Rechnungen eintreffen oder die Ratenvereinbarungen nicht eingehalten werden können.
Quelle: Land Salzburg