Burgenland: Hilfe nach Hochwasserschäden: Erste mobile Teams des Landes zur Schadensdokumentation unterwegs
Bildquelle: Land Burgenland
LH Doskozil: „Betroffene müssen sich nicht an das Land wenden, sondern die Teams des Lande kommen zu ihnen und sind auch am Wochenende im Einsatz“
Nach den extremen Regenfällen der vergangenen Tage ist in den betroffenen Gemeinden die von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil angekündigte Schadensdokumentation für eine rasche finanzielle Unterstützung voll angelaufen. Bis dato wurden mehr als 2.000 Schadensfälle aus den Bezirken Mattersburg, Oberwart, Güssing und Jennersdorf – davon allein 1.600 aus dem Bezirk Oberwart – an den Landeskrisenstab gemeldet, der die mobilen Teams organisiert. Gestern, Mittwoch, waren bereits die ersten 14 mobilen Teams des Landes Burgenland und der Bezirkshauptmannschaften in den von Überflutungen und Vermurungen betroffenen Gemeinden unterwegs. Heute, Donnerstag sind 27 Teams damit beschäftigt, private Hochwasserschäden zu dokumentieren und die Geschädigten bei der Antragstellung für die Katastrophenbeihilfe zu unterstützen. Um eine effiziente und rasche Umsetzung zu gewährleisten, werden zehn Teams auch am Wochenende im Einsatz sein und Schäden aufnehmen. „Schnelle, unbürokratische Hilfe ist in dieser Situation das Wichtigste. Daher haben wir die mobilen Teams eingerichtet, die direkt in die Gemeinden fahren und den Geschädigten helfen. Um die Katastrophenhilfe zu erhalten, müssen die Betroffenen also nicht das Land Burgenland direkt kontaktieren oder ein Antragsformular an das Land schicken, sondern die Teams des Landes und die Gemeinden kommen zu ihnen“, erklärte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der weiters betonte: „Für die mobilen Teams wurden auf freiwilliger Basis Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Abteilungen des Landes und aus allen Bezirkshauptmannschaften zusammengezogen. Sie ermöglichen es, dass die Betroffenen möglichst rasch finanziell unterstützt werden können.“
Die Schadensdokumentation ist nötig, damit zeitnahe mit der Berechnung der Höhe der Katastrophenbeihilfe begonnen werden kann.
Sonderrichtlinie für Katastrophenbeihilfe nach Juni-Hochwasser
Angesichts des einzigartigen Katastrophenereignisses der vergangenen Tage wurde die bereits im Vorjahr deutlich aufgestockte Katastrophenbeihilfe des Landes mit einer von der Landesregierung beschlossenen Sonderrichtlinie abermals deutlich verbessert – vor allem durch die Anhebung der Fördersumme für Privathaushalte von bisher 70.000 Euro auf maximal 150.000 Euro brutto für die Behebung von Katastrophenschäden. Für Unternehmen wurde die Förderung von 35.000 Euro netto auf maximal 75.000 Euro erhöht. Darunter fallen auch landwirtschaftliche Betriebe. Liegt eine Versicherung vor, wird diese von der Schadenssumme abgerechnet. Generell werden 10.000 Euro als angenommene Versicherungsleistung abgezogen. Neu ist die Härtefall-Regelung. Diese ermöglicht, dass u.a. Niedrigverdienern Ausnahmen beim Selbstbehalt gewährt werden. Mit der Novellierung und Neustrukturierung der Katastrophenhilfe des Landes Burgenland wurde ein starkes Auffangnetz geschaffen. Mit den neuen Sonderrichtlinien wird dafür Sorge getragen, dass bis zu 100 Prozent der Schadenssumme ersetzt werden. „Damit wurde sichergestellt, dass geschädigte Privathaushalte und Unternehmen tatsächlich profitieren und effektiv finanziell unterstützt werden“, erläuterte Landeshauptmann Doskozil.
„Die Bediensteten der Bezirkshauptmannschaften, der Abteilungen des Landes, vor allem aber auch die mehr als 200 Straßenbauamt-Mitarbeiter, die seit Tagen im Einsatz sind, leisteten und leisten gerade unschätzbare Hilfe für die vom Hochwasser Betroffenen – dafür möchte ich mich nochmals bei ihnen bedanken“, so Landeshauptmann Doskozil abschließend.
Alle Informationen zur Sonderrichtlinie zur Förderung der Behebung von Katastrophenschäden nach Hochwasser, mit der Betroffene des Hochwassers vom Juni 2024 finanziell unterstützt werden, findet man unter www.burgenland.at/katastrophenbeihilfe.
Quelle: Land Burgenland