Kärnten: Hochemotionaler Abend in der Schlosskirche Tanzenberg
Klagenfurt (LPD). Gestern, Samstag, fand in der Schlosskirche in Tanzenberg die Uraufführung von TAU statt, eine Komposition von vier Komponistinnen und Komponisten, deren Grundlage für ihr Ensemblestück der 14-Teilige Bilderzyklus „Das blaue TAU der Hoffnung“ also der Prianer Kreuzweg von Valentin Oman ist. Sein Werk ist derzeit in der Pfarrkirche Tanzenberg zu sehen.
„Die meisten von uns, die wir heute hier sind, erinnern sich an die furchtbaren Ereignisse des Jugoslawienkrieges. Valentin Oman hat diese Ereignisse, diese Greuel, aus seiner Sicht in Piran künstlerisch verarbeitet – in einer symbiotischen Form von schlimmster Art menschlicher Darstellung, aber auch einer anderen Form der künstlerischen Darstellung. Daraus entstanden die 14 Stationen des Piraner Kreuzweges“, beschrieb Kulturreferent LH Peter Kaiser gestern den Ursprung der Komposition und damit klassisch-zeitgenössischer Musik auf höchstem Niveau. Entstanden sind vierzehn großformatige Bilder, die das Leiden der Menschen während des Balkankrieges reflektieren. Sie beziehen sich auf die 14 Stationen des Kreuzweges, in denen das Leiden und Sterben Jesu erzählt wird.
„Wir alle sind gemeinsam seit geraumer Zeit mit einer Pandemie konfrontiert, die erstmals auf uns zugekommen, über uns hereingebrochen, ist und die auch zu Veränderungen geführt hat. Doch gerade Kunst und Kultur hat es geschafft, Mut, Hoffnung und Zuversicht zu schaffen. Auf diese Weise kam auch dieser Abend, diese Interpretation, zustande“, so Kaiser. Künstler Valentin Oman beehrte die Uraufführung mit seiner Anwesenheit, ebenso Bischof Josef Marketz und LHStvin Gaby Schaunig.
Allein der Zugang, malerisches, das vor über 30 Jahren seinen Ursprung fand, in Klänge zu verwandeln, sehe Kaiser nicht nur als große Herausforderung, sondern als einen sehr menschlichen Zugang mit künstlerischen Ambitionen. „Visualisiertes, akustisch und beides zusammen Heute Abend hier zu erleben, ist eine emotionale Herausforderung“, betonte Kaiser.
Die Uraufführung von TAU ist eine Kollektivkomposition der Komponistinnen und Komponisten Karlheinz Essl, Tanja Elisa Glinsner, Jakob Gruchmann-Bernau und Till Alexander Körber. TAU ist ein 14-teiliges Ensemblestück für Flöte, Klarinette, Horn, Akkordeon, Violoncello und Stimme. Zentraler Ausgangspunkt bildet der 14-teilige Bilderzyklus Das blaue TAU der Hoffnung (Piraner Kreuzweg) des 1935 geborenen slowenisch-kärnterischen Malers Valentin Oman, der derzeit in der Pfarrkirche Tanzenberg/Plešivec zu sehen ist.
Jede und jeder der Komponistinnen und Komponisten hat individuell drei der Kreuzwegstationen komponiert, wobei die erste und letzte gemeinsam erarbeitet wurden. So treffen unterschiedliche Individualstile aufeinander, welche zu einer Einheit finden. Diese findet ihren Höhepunkt in den beiden gemeinsam komponierten Sätzen. TAU ist ein Symbol der Integration von Diversität und unterschiedlichen Identitäten.
Quelle: Land Kärnten