Tirol: Hochwasserschutz im mittleren Unterinntal nimmt Formen an

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Über 1.500 Gebäude und 120 Hektar Bauland in 13 Gemeinden im mittleren Unterinntal sollen vor einem 100-jährlichen Hochwasser mit einem Schadenspotenzial von 470 Millionen Euro geschützt werden.
Foto: Land Tirol
16 Dez 09:18 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Schadenspotenzial bei 470 Millionen, Kostenanteil Wasserverband 50 bis 67 Millionen Euro

Mit Herbst dieses Jahres sind alle 13 für die Umsetzung des Hochwasserschutzes im mittleren Unterinntal notwendigen Gemeinden dem Wasserverband beigetreten. Zug um Zug folgen nun mit der Landesstraßenverwaltung, der TIWAG, der ASFINAG und den ÖBB auch die vier betroffenen Infrastrukturträger. In einem Planungstreff wurden den Mitgliedern des Wasserverbandes nunmehr online der Vorentwurf sowie die Kosten- und Risikoanalyse für das Hochwasserschutzprojekt entlang des Inn auf 25 Kilometern zwischen Terfens und Münster vorgestellt.

120 Hektar Bauland und über 1.500 Wohn- und Betriebsgebäude sowie wichtige Infrastruktureinrichtungen in den Gemeinden Terfens, Pill, Vomp, Schwaz, Buch, Wiesing, Stans, Jenbach, Strass, Bruck, Schlitters, Reith i. A. und Münster sollen vor einem 100-jährlichen Hochwasser mit einem geschätzten Schadensvolumen von 470 Millionen Euro geschützt werden. „Der Vorentwurf für das Hochwasserschutzprojekt sieht derzeit 58 Kilometer Dämme und Mauern sowie vier Retentionsräume mit einem Fassungsvermögen von acht Millionen Kubikmetern Wasser vor. Viele Anregungen der Landwirtschaft, die in 300 Einzelgesprächen mit betroffenen GrundeigentümerInnen geäußert wurden, sind darin bereits berücksichtigt“, informieren die Projektverantwortlichen Stefan Walder und Irina Kampel von der Abteilung Wasserwirtschaft.

Auf Basis dieses seitens des Bundes förderfähigen Projektentwurfs erfolgen nunmehr weitere Abstimmungen mit den Gemeinden des Wasserverbandes sowie mit den GrundeigentümerInnen. „Zukünftig trifft der Wasserverband im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben, der technischen Erfordernisse und der Förderrichtlinien die weiteren Festlegungen für das Hochwasserschutzprojekt“, führt Bezirkshauptmann Michael Brandl, Koordinator der Wasserverbandsgründung aus.

Bereits 2019 wurde zwischen den Mitgliedern des Wasserverbandes unabhängig von den tatsächlichen Kosten, die sich je nach Ausgestaltung des Projekts durch den Wasserverband als Bauherr ändern können, die Kostenaufteilung für den Hochwasserschutz fixiert.

470 Millionen Euro Schadenspotenzial

Nun liegt auch die Kosten- und Risikoschätzung für das Gesamtprojekt vor. Dem Schadenspotenzial von 470 Millionen Euro steht eine Investition des Wasserverbandes mit seinen 17 Mitgliedern von 50 bis 67 Millionen Euro gegenüber. Die vier Infrastrukturträger übernehmen davon gemeinsam 20 Prozent. Der Gemeindeanteil für die 13 Gemeinden im Projektgebiet beträgt in Summe abzüglich der Bundesförderung von 80 bis 85 Prozent zwischen 40 und 54 Millionen Euro. „Das ist ein stattlicher Betrag, den die Verbandsgemeinden hier zu stemmen haben. Wie bei anderen großen Infrastrukturprojekten auch, fallen die Beiträge aber nicht auf einen Schlag, sondern auf mehrere Jahre verteilt an. Außerdem wird der Wasserverband nur umsetzen, wofür auch die Finanzierung gesichert ist“, sagt der Obmann des Planungsverbands Schwaz und Umgebung Bgm Hans Lintner. Die anteiligen Kosten pro Gemeinde richten sich nach einem Schlüssel, der neben der Uferlänge am Inn der jeweiligen Mitgliedsgemeinde auch die geschützten sowie künftig höherwertig nutzbaren Flächen und eine Vergütung für optimierte Retentionsräume im Gemeindegebiet berücksichtigt. Die Gesamtkosten für das Hochwasserschutzprojekt mittleres Unterinntal belaufen sich nach derzeitigem Planungsstand und auf Preisbasis Anfang 2019 auf 335 Millionen Euro.


Quelle: Land Tirol



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