Burgenland: Hochwasserschutz in Sigleß
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
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LR Dorner: Schutz vor Überflutungen wird deutlich erhöht
In der Gemeinde Sigleß erfolgte heute, Montag, der Spatenstich für umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen. Um das Gemeindegebiet künftig vor Hochwasser zu schützen, wird am Edlesbach vor Sigleß ein Rückhaltedamm parallel zur Schnellstraße errichtet, der die 100-jährliche Hochwasserwelle von 26,12 m³/s zurückhält und auf 3,9 m³/s drosselt. Dieser Abfluss kann in Folge schadlos durch den Ort abgeleitet werden. Zusätzlich soll der Rückstaubereich sowohl ökologisch aufgewertet als auch zur Freizeitnutzung attraktiv gestaltet werden. In der Gemeinde Sigleß sind bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis fast 50.000 m² Bauland überflutet. Dabei sind 120 bestehende Häuser und Infrastruktureinrichtungen gefährdet. Im Mittel tritt der Edlesbach alle fünf Jahre über das Ufer.
Für Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner sind Bauvorhaben wie in Sigleß wesentlich, um der Bevölkerung und der Gemeinde größtmöglichen Schutz vor Überflutungen zu bieten. „In den letzten Jahren haben Starkregenereignisse immer mehr zugenommen. Umso wichtiger ist es, dass wir in Gemeinden, die immer wieder von Überschwemmungen betroffen waren, den Hochwasserschutz massiv ausbauen und die Gefahren für die BürgerInnen auf ein Minimum reduzieren. Denn die Sicherheit der Bevölkerung steht für uns an oberster Stelle“, betont der Landesrat. Bürgermeisterin Ulrike Kitzinger hob die enorme Bedeutung der Hochwasserschutzmaßnahmen für ihre Gemeinde hervor. „Mit dem Bau des Rückhaltedamms wird der Schutz unserer BürgerInnen und auch von wichtigen Infrastruktureinrichtungen deutlich erhöht. Mein großer Dank geht an Land und Bund, die uns bei diesem Vorhaben umfassend unterstützen. Nun kann unser Herzensprojekt rasch umgesetzt werden, die Sigleßerinnen und Sigleßer können dann endlich ruhig schlafen“, ist die Bürgermeisterin erfreut.
Durch die Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens – 615 m langer Damm mit einem Retentionsraum von rd. 135.000 m³ - am Edlesbach soll der Schutz des verbauten Gebiets von Sigleß vor bis zu 100-jährlichen Hochwasserereignissen des Edlesbachs sichergestellt werden. Die Dammhöhe beträgt an der höchsten Stelle rd. 5,1 Meter. Im Ortsraum beträgt die Abflusskapazität rd. 6 m³/s, so dass mit Zuflüssen aus Zwischeneinzugsgebieten in Zukunft der 100-jährliche Hochwasserschutz des Edlesbachs in Sigleß hergestellt wird. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,3 Mio. Euro. Davon trägt der Bund 50 Prozent, 40 Prozent übernimmt das Land und 10 Prozent die Gemeinde. Der Baubeginn soll in den nächsten zwei Wochen erfolgen. Die Fertigstellung des Hochwasserschutzprojekts soll bereits im November dieses Jahres erfolgen.
Landesweit werden 2022 rund 13,7 Mio. Euro in Bauvorhaben und Instandhaltungsmaßnahmen für den Hochwasserschutz investiert. Neben den Instandhaltungsmaßnahmen befinden sich rund zwölf Bauvorhaben größeren Umfangs (Rückhaltebecken und lineare Maßnahmen) in der aktiven Bauphase.
„Die Überflutungen der letzten Jahre haben in vielen Regionen Österreichs die zerstörerische Kraft des Wassers mehr als deutlich gezeigt. Sie zeigen aber auch, wie wichtig unsere Maßnahmen zum Schutz vor Naturgefahren sind. Seit 2010 sind über 160 Millionen Euro in Bauvorhaben und Instandhaltungsmaßnahmen für den Hochwasserschutz geflossen. Diese Bauprojekte der letzten Jahre haben voll ihren Zweck erfüllt – nämlich Schäden zu minimieren und die Bevölkerung und Infrastruktureinrichtungen in den betroffenen Gemeinden bestmöglich vor Hochwasser zu schützen“, so der Infrastrukturlandesrat.
Quelle: Land Burgenland