Steiermark: Hochwasserschutz in der Stadtgemeinde Köflach am Gradnerbach – Baustart
Foto: Land Steiermark
Startschuss für die Umsetzung von umfassenden Hochwasserschutzmaßnahmen für die Stadtgemeinde Köflach.
Graz (8. Mai 2024).- Das Hochwasserschutzprojekt am Gradnerbach in der Stadtgemeinde Köflach ist ein umfassendes Schutzkonzept, das darauf abzielt, die Region und ihre Bewohner vor den verheerenden Auswirkungen von Hochwasser zu schützen. Das Projektgebiet erstreckt sich über 3,3 Kilometer und zielt darauf ab, die Abflusskapazität des Gradnerbachs durch verschiedene Maßnahmen zu erhöhen.
Investitionen von geplanten 12,3 Millionen EuroDas Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts beträgt 12,3 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, das Land Steiermark und die Stadtgemeinde Köflach. Der Bund und das Land tragen jeweils 44,3 Prozent der Kosten, die Stadtgemeinde Köflach als Bauherr übernimmt 11,4 Prozent. Im Gesamtinvestitionsvolumen sind weiters Sonderbeiträge der Landesstraßenverwaltung sowie der Krenhof GmbH in Höhe von 2,9 Millionen Euro enthalten.
Das Projekt im DetailAufgrund des großen Schadenspotentials wurden langjährige Planungen im Jahr 2019 wieder aufgenommen und Projektänderungen in Auftrag gegeben. Die Einreichdetailplanung wurde im August 2022 wasser- und naturschutzrechtlich bewilligt und darauffolgend mit den Ausführungsplanungen begonnen.
Die Bauarbeiten, die im März 2024 begonnen haben und bis Juni 2026 andauern, werden nicht nur die Sicherheit der Region erhöhen, sondern auch zur Entwicklung des historischen Gewerbegebiets beitragen, indem sie wichtige Industrie- und Gewerbeobjekte wie den Schmiedeproduzenten Krenhof GmbH schützen. Insgesamt werden 53 Objekte (Wohngebäude sowie Industrie- und Gewerbeobjekte) vor Hochwasser geschützt. Zusätzlich werden Infrastruktureinrichtungen wie Straßen, insbesondere die Landesstraße LB 77, und Gemeindewege hochwasserfrei gestellt. Etwa 350 Bewohner entlang des Gradnerbachs werden bei künftigen Hochwasserereignissen geschützt sein.
Das Hochwasserschutzprojekt in Köflach schützt die von Hochwasser betroffenen Bereiche entlang des Gradnerbachs vor den Auswirkungen von Hochwasserereignissen bis zu einem HQ100, ein Ereignis, das statistisch einmal in 100 Jahren auftritt.
Die Maßnahmen beginnen in der Ortschaft Krenhof und reichen bis zum Industriegelände der Firma Stölzle Oberglas und umfassen die Erhöhung und den Neubau von Ufermauern sowie die Errichtung von Hochwasserschutzdämmen. Die Entfernung von nicht passierbaren Hindernissen im Flussbett und die Schaffung von Überflutungsräumen sind beispielhaft für die ökologische Ertüchtigung, die parallel zum technischen Hochwasserschutz stattfindet.
Die Hochwasserschutzmaßnahmen am Gradnerbach stellen neben den bereits in den vergangenen Jahren realisierten Projekten einen weiteren Baustein zum umfassenden Hochwasserschutz der Stadtgemeinde Köflach dar.
Statements:
Bundesminister Norbert Totschnig:„Der Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren wie Hochwasser ist mir ein großes Anliegen. Daher investieren wir als zuständiges Bundesministerium in ganz Österreich laufend in bauliche Maßnahmen und ökologische Verbesserungen. Für den Hochwasserschutz am Gradnerbach stellen wir rund 4,2 Millionen Euro zur Verfügung. Jeder Euro, den wir in Hochwasserschutz investieren, ist eine Investition für mehr Sicherheit, für mehr Ökologie und stützt auch die regionale Wirtschaft", erklärte Wasserminister Norbert Totschnig anlässlich des Spatenstichs.?
Landesrätin Ursula Lackner:„Extreme Unwetter, Trockenheit und vieles mehr: Der Klimawandel und seine Folgen sind leider auch in der Steiermark angekommen. Deswegen ist es von zentraler Bedeutung, dass wir Vorsorge treffen, um die Steirerinnen und Steirer bestmöglich vor den Folgen dieser extremen Ereignisse zu schützen. Die Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts am Gradnerbach in der ist ein bedeutender Schritt im Kampf gegen diese Auswirkungen des Klimawandels, den wir als Land Steiermark gerne unterstützen. Denn er wirkt mehrfach positiv: Er bringt Sicherheit für die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch für die Betriebe im Einzugsgebiet. Damit ist er ein wichtiger Baustein, um Köflach auch weiterhin als attraktiven Lebens- und Wirtschaftsstandort zu erhalten.?
Landesrätin Simone Schmiedtbauer:„Der Ausbau des Hochwasserschutzes am Gradnerbach in der Stadtgemeinde Köflach ist ein wichtiger Schritt, um die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Objekte rund um den Bach zu schützen. Mit einem Investitionsvolumen von 12,3 Millionen Euro starten wir hier eines der steiermarkweit umfangreichsten Projekte für den Hochwasserschutz. Das Projekt verbindet technische und ökologische Maßnahmen, um besser gegen künftige Extremwetterereignisse gewappnet zu sein und gleichzeitig natürliche Lebensräume zu schützen.?
Bürgermeister Helmut Linhart:„Seit 2007 gibt es in der Stadtgemeinde Köflach Versuche, das für die Sicherheit der Stadtgemeinde immens wichtige Projekt „Hochwasserschutz Gradnerbach" umzusetzen. Umso mehr freut es mich, dass dies nunmehr im dritten Anlauf in Zusammenarbeit mit Bund und Land Steiermark gelingt. Dabei werden zirka 350 Menschen und 53 Objekte nach Fertigstellung der diesbezüglichen Maßnahmen unmittelbar vor einem etwaigen Hochwasser geschützt; zu zweiteren zählen auch Gebäude wichtiger Köflacher Firmen wie zum Beispiel Stoelzle Oberglas GmbH, Krenhof AG (A member of the Pankl Group) oder Pauger Maschinenbau GmbH. Bei einem 100-jährlichen Hochwasser würde ohne diese geplanten Maßnahmen sogar das gesamte engere Stadtgebiet von Köflach in weiten Teilen unter Wasser gesetzt werden. Nachdem die voraussichtlichen Kosten zirka zehn Millionen Euro ausmachen, ein Betrag, den die Stadtgemeinde allein nicht aufbringen könnte, möchte ich mich in diesem Zusammenhang vor allem bei Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang und Landesrätin Simone Schmiedtbauer für die finanzielle und fachliche, vor allem aber parteiübergreifende, Unterstützung bedanken. Ein besonderer Dank gilt Ex-Landesrat Johann Seitinger, mit dem gemeinsam wir das Projekt auf Schiene setzen konnten."
Geschäftsleiter und Prokurist Krenhof GmbH, Günter Zupancic (A member of the Pankl Group):„Der Bau des Hochwasserschutzes entlang des Geländes der Firma Krenhof ist für uns als Unternehmen von großer Bedeutung. Wir wollen den Standort weiter ausbauen, das Werk und die Fertigung modernisieren. Durch diese Errichtung können wir die Investitionen nun tätigen.?
Quelle: Land Steiermark