Vorarlberg: Hochwasserschutz ist eine ständige grenzübergreifende Aufgabe
Foto: Gemeindeverwaltung Diepoldsau
Foto: Gemeindeverwaltung Diepoldsau
LR Gantner zum 100-Jahre-Jubiläum des Rheindurchstichs
Diepoldsau (VLK) – Vor genau hundert Jahren wurde mit einer Sprengung der Diepoldsauer Rheindurchstich eingeweiht und das Wasser bahnte sich erstmals den Weg durch den neuen Rhein. Eine Festveranstaltung in Diepoldsau am Dienstag, 18. April 2023, machte den Auftakt zu den grenzübergreifenden Jubiläumsfeierlichkeiten. Die St. Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann und Vorarlbergs Landesrat Christian Gantner unterstrichen die Bedeutung des Durchstichs für den Hochwasserschutz und die wirtschaftliche Entwicklung. Das Vorarlberger und St. Galler Rheintal zählt heute zu den dynamischsten und innovativsten Regionen Europas, betonten beide einhellig. Bis Ende Oktober finden in sieben Gemeinden entlang des Diepoldsauer Durchstichs zahlreiche weitere Programmpunkte rund um dieses Jahrhundertprojekt statt.
„Die Schweiz und Österreich können im Hochwasserschutz am Rhein nur gemeinsam agieren. So ist der Diepoldsauer Durchstich im Gesamtkontext der Rheinbegradigung – also auch mit dem Fußacher Durchstich – zu sehen“, sagte Landesrat Gantner. Einigkeit herrscht beiderseits des Rheins, dass der Ausbau des Alpenrheins mit dem Hochwasserschutzprojekt Rhesi weiter vorangetrieben werden muss, weil der Rhein im Hinblick auf den Klimawandel und die damit verbundenen Extremereignisse eine höhere Abflusskapazität benötigt. Landesrat Gantner erläuterte die Parallelen zwischen dem seinerzeitigen Rheindurchstich und Rhesi: „Erneut muss ein Staatsvertrag verhandelt werden und auch mit dem Bau des Projekts Rhesi soll beim Fußacher und beim Diepoldsauer Durchstich begonnen werden. Uns vereint das gemeinsame Bekenntnis zum Schutz unseres Lebens- und Wirtschaftsraumes.“
Mit dem Rheindurchstich wurde auch eine weitere Entwicklung angestoßen: Der nunmehr „alte“ Rheinverlauf wurde zu einem Naherholungsgebiet und Biotop von überregionaler Bedeutung. Das naturbelassene Gebiet des „Alten Rheins“ ist zum Sehnsuchtsort vieler Menschen im ganzen Rheintal geworden.
Vielfältiges Programm zum Jubiläum
Die sieben Anrainergemeinden Altach, Diepoldsau, Hohenems, Lustenau, Mäder, Oberriet und Widnau wollen das Jubiläum heuer gebührend feiern. In monatelanger Vorarbeit wurden gemeinsam viele kleine und große Projekte entwickelt, die nun präsentiert werden können. Institutionen, Vereine, Schulen und engagierte Bürgerinnen und Bürger haben in einem intensiv vernetzten Prozess gemeinsam mit den Gemeinden auf dieses schöne Jubiläum hingearbeitet. Das umfangreiche, vielseitige Programm beinhaltet so zahlreiche Höhepunkte, welche Jung und Alt gleichermaßen ansprechen werden, und bietet spannende neue Erkenntnisse über alle vom Jahrhundertprojekt des „Diepoldsauer Rheindurchstichs“ beteiligten Gemeinden.
Bis Ende Oktober finden zahlreiche, grenzübergreifende Veranstaltungen statt. Am 20. April feiert die Wanderausstellung zum 100-Jahre-Jubiläum Premiere im Salomon-Sulzer-Saal in Hohenems. Vorgesehen sind unter anderem auch ein grenzübergreifender Orientierungslauf am Rhein, die Aufführung eines Theaterstücks und eine große Menschenkette mit rund 4.500 SchülerInnen entlang des Rheins von der Wiesenrainbrücke bis nach Mäder. Weiters sind Lesungen, Konzerte, ein Theater und Geo-Caching für die ganze Familie geplant. Am 21. Oktober findet der große Schlussevent im Rhein-Schauen Museum in Lustenau statt. Für die Organisation ist der Verein „100 Jahre Diepoldsauer Rheindurchstich“ verantwortlich.
Quelle: Land Vorarlberg