Niederösterreich: Hochwasserschutz um 43 Millionen Euro fertiggestellt
LHStv. Pernkopf: Menschen können dank Rückhaltebecken beruhigter schlafen
Das Rückhaltebecken in Fahrafeld (Gemeinde Pottenstein) ist mit 750.000 Kubikmetern eines der größten Becken in ganz Niederösterreich. Nach einer Bauzeit von etwas über zwei Jahren sind nun nur noch einige Restarbeiten offen, mit Ende Mai 2023 sollen dann alle Arbeiten abgeschlossen und das Becken voll funktionsfähig sein. Für den Hochwasserschutz in Fahrafeld stellen das Land Niederösterreich 17.164.000 Euro und der Bund 21.455.000 Euro zur Verfügung. Der Triesting Wasserverband übernimmt 4.291.000 Euro der Gesamtinvestition von 42.910.000 Euro.
Eine der letzten Arbeiten ist nun die Bepflanzung im Rückhaltebecken. In Summe werden je 5.000 Bäume und Sträucher gepflanzt. Die Volksschulen aus Weissenbach und aus Pottenstein haben bereits selbst Hand angelegt und im Zuge eines Schulausfluges einige hundert Bäume und Sträucher gepflanzt. Am letzten Freitag-Nachmittag wurde nun die Bevölkerung der umliegenden Gemeinden in einer Mitmachaktion dazu aufgerufen, ihren unmittelbaren Lebensraum zu begrünen und ihren ganz persönlichen Baum im Rückhaltebecken zu pflanzen. Auch Bundesminister Norbert Totschnig und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf ließen es sich dabei nicht nehmen, eine größere Weide zu pflanzen.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf meinte dabei: „Wasser ist Fluch und Segen zugleich, das merken wir bei großen Hochwasser-Ereignissen. Gerade im Triestingtal kam es in den letzten Jahrzehnten immer wieder zu Hochwasser-Tragödien. Die Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität, mit dem neuen Rückhaltebecken können die Menschen dann endlich wieder beruhigter schlafen. Deswegen investieren wir auch nicht nur hier im Triestingtal, sondern in ganz Niederösterreich kräftig in den Hochwasserschutz und haben seit 2002 mit über einer Milliarden Euro schon über 300 Gemeinden sicherer gemacht.“
Auch Bundesminister Norbert Totschnig freute sich über das fertiggestellte Projekt: „Der Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren wie Hochwasser ist mir ein großes Anliegen. Daher investieren wir als zuständiges Ministerium in ganz Österreich laufend in bauliche Maßnahmen. Für dieses sehr große Hochwasserschutzprojekt an der Triesting haben wir rund 21,5 Millionen Euro bereitgestellt. Jeder Euro, den wir in Hochwasserschutz investieren, ist eine Investition für mehr Sicherheit, für mehr Natur und stützt auch die Wirtschaft. Besonders freut uns der neu gestaltete, naturnahe Lauf der Triesting innerhalb des Rückhaltebeckens.“
Der Obmann des Triesting Wasserverbandes und Bürgermeister von Leobersdorf, Andreas Ramharter, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Projektstatus: „Neben der Hauptfunktion als Rückhaltebecken wollten wir die riesigen Flächen der Triestingtaler Bevölkerung zugänglich machen und sie auch aktiv bei der Gestaltung und Bepflanzung einbinden. So wird am oberen Ende des Beckens gerade eine Aktivzone errichtet, wo es Spiel- und Freizeitmöglichkeiten geben soll“. Ein weiteres wichtiges und sinnvolles Projekt für das Triestingtal wurde ebenso auf den Flächen des Beckens umgesetzt, nämlich ein zur Wasserentnahme durch Hubschrauber geeigneter Löschwasserteich. Andreas Ramharter sagte dazu: „In Zeiten von immer längeren und trockeneren Hitzeperioden war es für uns selbstverständlich, dem Wunsch der Triestingtaler Feuerwehren nachzukommen und einen aktiven Beitrag zur Waldbrandbekämpfung zu leisten“.
Das Rückhaltebecken an der Triesting wurde auf ein 100-jährliches Hochwasser dimensioniert. In Kombination mit den teilweise noch zu errichtenden linearen Schutzmaßnahmen in den Unterlieger-Gemeinden stellt dieses Becken das Herzstück des Hochwasserschutzes im Triestingtal dar. In Summe sollen rund 30.000 Personen vor extremen Hochwasser-Ereignissen geschützt werden. Durch das Rückhaltebecken kann ein 100-jährliches Hochwasser von 233 Kubikmetern pro Sekunde auf 170 Kubikmeter pro Sekunde gedrosselt werden. Der Damm hat eine Gesamtlänge von rund 2.800 Metern und eine maximale Höhe von 12 Metern über Flusssohle bzw. 9 Metern über Gelände. Neben den technischen Maßnahmen wurde insbesondere auch auf die ökologischen Begleitmaßnahmen Rücksicht genommen, sodass der Beckenbereich künftig auch als Naherholungsbereich genutzt werden soll.
Quelle: Land Niederösterreich