Salzburg: Höchste Sicherheitsstandards bei Salzburgs Stau- und Speicherseen

Foto: Land Salzburg/Martin Wautischer

Überwachung durch Experten Landes, Bundes und Profis vor Ort / Talsperren und Speicherseen rund um die Uhr im Blick / Beispiel Talsperre Tauernmoos
(LK) Im Bundesland Salzburg werden 19 Talsperren der Energiewirtschaft, also Staumauern, 27 Beschneiungsspeicher und vier Hochwasserrückhaltebecken von Experten des Landes und in weiterer Folge des Bundes überwacht. Größtmögliche Sicherheit für Bevölkerung ist dabei das Ziel. Damit, wie in der Vergangenheit, auch künftig keine Probleme an den Bauwerken auftreten, arbeiten Betreiber, die Talsperrenüberwachung des Landes und die Staubeckenkommission des Bundes engstens zusammen. Das Beispiel der Talsperre Tauernmoos der ÖBB zeigt, wie perfekt die Zusammenarbeit funktioniert.
Fertig gestellt Ende der 1970er Jahre ist die Tauernmoossperre mit bis zu rund 50 Metern Höhe und rund einem Kilometer Länge in der Hochgebirgslandschaft auf mehr als 2.000 Metern Seehöhe ein beeindruckendes Beispiel der Ingenieurskunst. Hoch über Uttendorf im Pinzgau hält sie das Wasser für die Kraftwerksgruppe Stubachtal zurück. Damit die enormen Wassermassen auch im Zaum gehalten werden, gibt es von einer Vielzahl an Sensoren und Technik bis hin zu erfahrenen Experten ein umfassendes Sicherheitsnetz. Dieses kommt auch bei allen anderen Speichern im Bundesland zum Einsatz.
Note römisch Eins für die Sicherheit
Eine römische Eins vergibt Theo Steidl vom Referat Wasserwirtschaft beim Land Salzburg für die Sicherheit und den Zustand der Talsperren und Beschneiungsspeicher im Bundesland. „Alle Anlagen sind in einem hervorragenden Zustand. Die Betreiber leisten hier sehr gute Arbeit. Aber auch die Überwachung die gemeinsam von Betreibern, der Talsperrenaufsicht des Landes und der Staubeckenkommission des Bundes durchgeführt wird, funktioniert perfekt und reibungslos“, so Steidl.
Schwaiger: „Lückenlose Überwachung.“
Der Blick in die Gänge im Inneren der Taunermoossperre lässt nicht erahnen, dass das Betonbauwerk bereits Ende der 1970er Jahre errichtet wurde. Alles ist auf dem neuesten Stand, kein Zeichen von Alterung ist erkennbar. „Diese Technik von damals hält auch noch heute stand. Der gewaltige Erfahrungsschatz der Spezialisten für diese Talsperren gepaart mit den Aufsichtsorgangen des Landes Salzburg, die gemeinsam mit den Betreibern diese Bauwerke lückenlos überwachen sorgen für Sicherheit für die Salzburgerinnen und Salzburg. Mehr als hier geschieht, kann man nicht tun“, betont Landesrat Josef Schwaiger.
„Beobachten, messen und erproben.“
Die Grundprinzipien zur lückenlosen Überwachung der Talsperre im Pinzgau sind beobachten, messen und erproben. „Unsere Sperrenwärter vor Ort beobachten zumindest 14tägig, hier wöchentlich. Sobald ein auffälliger Messwert auftritt, werden wir sofort direkt am Handy informiert und können als Experten für diese Bauwerke entscheiden, ob Maßnahmen einzuleiten sind“, so der Talsperrenverantwortliche der ÖBB, Walter Kühner. Erprobt werden alle Sensoren, Messgeräte und mehr regelmäßig gemeinsam mit der Talsperrenaufsicht des Landes Salzburg.
Verdächtige Messwerte direkt aufs Handy
Diese gigantische Betonmauer in 2.000 Metern Seehöhe wird rund um die Uhr von zahlreichen Sensoren in allen Bereichen überwacht. Diese übermitteln ständig Daten an die Überwachungszentrale in Uttendorf. Überschreitet ein Wert gewisse Grenzen wird sofort der in Bereitschaft befindliche Experte am Handy informiert. Dieser reagiert auch sofort und erkundet wenn nötig die Lage vor Ort. „Wir Sperrenwärter sind die Augen der Sperre. Ich überprüfe ob die Messwerte die fernübertragen werden mit jenen an Ort und Stelle zusammen. Das Wichtigste ist die optische Kontrolle, da sehen wir genau was sich tut“, fasst der Sperrenwärter Hannes Lerchbaumer zusammen, der auch Bürgermeister von Uttendorf ist.
Land und Bund schauen über die Schulter
Der Job der Talsperrenaufsicht des Landes Salzburg ist es zu überprüfen, ob die Sperren von den Betreibern gut überwacht werden. „Wir interpretieren die Ergebnisse der Sperrenüberwachung natürlich auch und geben auch Empfehlungen für Maßnahmen, sollten die Messwerte zeigen, dass es zum Beispiel markante Veränderung bei der Bewegung der Bauwerke gibt“, so Theo Steidl vom Referat Wasserwirtschaft des Landes. „Einmal im Jahr gibt es auch eine Begehung an Ort und Stelle wobei alle Anlagen überprüft und getestet werden. Darüber hinaus überprüft die Staubeckenkommission des Bundes alle fünf Jahre. Mit diesem Sicherheitsring kann es kein Ereignis geben, dass uns überraschen würde. Zumindest Tage, wenn nicht Wochen, bevor ein Problem auftritt, würden wir längst Bescheid wissen und könnten alle nötigen Maßnahmen in die Wege leiten“, versichert Steidl.
Mehr an Überwachung geht nicht
Für Landesrat Josef Schwaiger ist mehr an Überwachung gar nicht möglich. „Nach menschlichem Ermessen kann gar nicht mehr für die Sicherheit getan werden“, so Schwaiger. Bedeutende Messergebnisse, die bei der Tauernmoossperre in den letzten Jahren verzeichnet wurden, waren oft auf Ereignisse aus dem entfernten Ausland zurückzuführen. Erdbeben, Vulkanausbrüche und ähnliches zeichnet beispielsweise das sogenannte Lot in der Sperre auf. Es kann auch vorkommen, dass ein Blitzeinschlag die Sensoren beeinflusst. Aber auch hier wird unmittelbar regiert und bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit das Bauwerk vor Ort überprüft.
Quelle: Land Salzburg