Graz: Hölzerner Spaß im Zeichens des Panthers
Holz-Kinderspielplatz am Schloßberg eröffnet
Ein grünes, nachhaltiges Spielerlebnis mitten im Herzen der Stadt – beides vereint die neueste Familien-Attraktion am Grazer Schloßberg mühelos. Heute öffnet der neue Kinderspielplatz im Bereich des Welden-Denkmals an der nordöstlichen Seite des Grazer Hausberges seine Pforten.
Bürgermeister Siegfried Nagl eröffnete bereits am Vormittag gemeinsam mit Stadtrat Kurt Hohensinner, GBG-Geschäftsführer Günter Hirner und allen Projektbeteiligten die rund 75 Quadratmeter große Spieloase. Naherholungsgebiete wie diese brauche es bei einer stetig wachsenden Bevölkerung immer mehr, zeigte sich Nagl überzeugt. In den letzten 20 Jahren zählte Graz schließlich fast 100.000 Bürger mehr. Gerade in Zeiten von Corona gewinne der öffentliche Raum an "enormer Bedeutung. Mit dem Schloßbergspielplatz ist für unsere kleinsten Bürgerinnen und Bürger eine einzigartige Spieloase entstanden, die mit ihrer Panther-Form ein Stück unserer Kultur in sich trägt und dem Nachwuchs weitergibt", freute sich Nagl bei der Spielplatz-Eröffnung.
Paradies für EntdeckerInnen und ForscherInnen
Das Wappentier der Stadt Graz wird zum nachhaltigen Spielkameraden der jungen GrazerInnnen. Das rund sieben Meter breite und zehn Meter lange Holz-Spielgerät stellt einen Panther dar, der als Symbol sowohl das Landeswappen der Steiermark als auch das der Stadt Graz ziert. Das Material selbst stammt ebenfalls aus der Region: Die gesamte Panther-Figur wurde ausschließlich aus steirischem Holz von der Teichalm gefertigt.
"Dank der nachhaltigen Bauweise harmoniert der Spielplatz mit seiner Umgebung und sorgt für ein naturverbundenes Spielerlebnis inmitten unserer Innenstadt", ist Nagl vom umweltfreundlichen Konzept überzeugt. Auch Gemeinderat Heinrich Sickl teilte die Begeisterung für die neue Familienattraktion hoch über den Dächern der Stadt: "Das Grazer Wappentier kann nun mit Spiel und Spaß erkundet werden und den Kindern auf diesem ein Stück Heimat mitgegeben werden."
Interaktive Spielplatz-Elemente sollen den Forschergeist und die Fantasie der kleinen GrazerInnen anregen. Von der Durchpausplatte über ein Sprachrohr, Spiegelkabinett und Fühlplatten bis hin zum Mikroskop spricht der neue "Wahrnehmungsspielplatz" der Stadt sämtliche Sinne an und bietet einen Ort zum Lernen, Entdecken und Erforschen. Aussichtspunkte bieten einen glasklaren Blick auf die Naturerlebnisse am Grazer Schloßberg.
Die Errichtung des Holzspielplatzes erfolgte auf Initiative der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH. Ohne Teamwork hätte der Panther das Licht des Schloßbergs dann wohl doch nicht erblickt, erinnert sich Geschäftsführer Günter Hirner zurück: "Gemeinsam schaffen wir jede Herausforderung. Mit diesem kreativen Spielplatz ist ein wichtiger Multiplikator für unsere Waldschule und ein Spieleparadies für unsere Kinder entstanden."
Das interaktive Spielerlebnis wurde von zahlreichen Partnern mitgetragen. Für Planung und Bau der Spielgeräte zeichnet das Fladnitzer Unternehmen Almholz verantwortlich. Das Grazer Kindermuseum FRida & freD entwarf zusammen mit der Waldschule Graz das pädagogische Konzept. Finanziert wurde der Spielplatz zum größten Teil von der Stadt Graz gemeinsam mit proHolz Austria und der Landesinnung Holzbau. Die Holding Graz sponserte zusätzlich einen Wasserspender für den Spielplatz.
Für Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner steht das Familienprogramm für das Wochenende jedenfalls bereits fest: Er wird dem Schloßbergspielplatz gemeinsam mit seinen beiden Kindern einen Besuch abstatten. Mit dem Werkstoff Holz habe man schließlich "voll ins Schwarze getroffen". Das Areal um den hölzernen Panther sorgt außerdem wohl nicht nur im ökologischen Sinn für ein gutes Klima: Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie läuft gerade ein aufwendiger Prozess, der die Stadt Graz auf Familienfreundlichkeit untersucht. Und: "Es unterstreicht die Familienfreundlichkeit in Graz, wenn am Schloßberg ein neuer Spielplatz für unsere Kinder entsteht", ist Hohensinner überzeugt.
Als "Vorbildstadt" in puncto Holzbau sieht auch Doris Stiksl, Geschäftsführerin von proHolz Steiermark, Graz mittlerweile. Der Spielplatz sei "nicht nur ein emotionaler Platz des Entdeckens und des sozialen Lernens, sondern vor allem auch ein Denkmal der Nachhaltigkeit. Gleichzeitig wird mit der Entscheidung für den Baustoff Holz ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet." Schließlich dauert es nur 24 Sekunden, bis die für den Spielplatz verwendeten 8 m³ Holz in den steirischen Wäldern wieder nachwachsen.
Almholz-Geschäftsführer Wolfgang Wild wollte den Kindern mit Spielgeräten wie Spiegelkabinett, geschliffenen Glasfacettenaugen oder Mikroskopen "einen etwas anderen Blick auf den Grazer Schloßberg erlauben." Dass alle junge GrazerInnen diesen Blick genießen können, war Hohensinner ein großes Anliegen. "Es stimmt, es gibt für barrierefreie Spielplätze bessere Orte", schmunzelte der Jugend- und Familienstadtrat. "Mir war es wichtig, wenigstens ein bis zwei Spielgeräte barrierefrei zu machen". Das ist gelungen: Der Zugang zum Spielplatz ist abgeschrägt und damit für RollstuhlfahrerInnen zugänglich. Zudem ist das sogenannte "analoge Telefon", über das mit den anderen Kindern am Spielplatz kommuniziert werden kann, barrierefrei nutzbar.
Für GBG-Geschäftsführer Hirner sind diese ersten Maßnahmen ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch wünschte er sich von den anwesenden Rathaus-Vertretern einen Auftrag für einen komplett barrierefreien Spielplatz. Dieser könnte nach einem entsprechenden Go 2021 realisiert werden.
Quelle: Stadt Graz