Tirol: Hohe Impfbereitschaft und Studienteilnahme in Schwaz
65 Prozent der Geimpften nahmen an REDUCE-Studie teil
- An neun Impfstandorten nahmen 65 Prozent der Geimpften an durchgeführter REDUCE-Studie teil
- Sechsmonatiger Beobachtungszeitraum startet, erste Studienergebnisse im Herbst
Ob im Veranstaltungszentrum Jenbach, dem Europahaus Mayrhofen oder dem Stadtsaal Schwaz: Rund 46.000 BürgerInnen des Bezirks Schwaz nutzten in den vergangenen Tagen die Möglichkeit, sich im Zuge der Durchimpfung der „Europäischen Modellregion Schwaz“ gegen das Coronavirus schützen zu lassen. An neun von insgesamt 26 Impfstandorten führten die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) und die Medizinische Universität Innsbruck eine begleitende wissenschaftliche Studie mit dem Titel „REDUCE“ durch. Von 19.000 Personen, die an den Standorten Eben am Achensee, Fügen, Hippach, Jenbach, Mayrhofen, Schwaz, Tux, Vomp sowie Zell am Ziller die Möglichkeit hatten, an der Studie teilzunehmen, haben sich rund 12.500 – das sind 65 Prozent – an der Studie beteiligt. Das steht heute, Freitag, nach Auszählung der Fragebögen fest. „Eine solch hohe Studienteilnahme hat unsere Erwartungen übertroffen. Ich möchte mich bei allen Personen bedanken, die sich bereit erklärt haben, bei dieser Studie mitzumachen und damit einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Erforschung des Coronavirus und seiner Mutationen zu leisten. In Anbetracht der hohen Impfbereitschaft und der hohen Studienbeteiligung lässt sich zu Recht sagen, dass die Impfaktion im Bezirk Schwaz ein voller Erfolg war und sich die Bemühungen aller, diese Durchimpfung innerhalb so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen, gelohnt haben“, sagt LH Günther Platter. Auch Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, spricht allen StudienteilnehmerInnen seinen Dank aus: „Die Bevölkerung im Bezirk Schwaz hat einen ganz wichtigen Beitrag zur weltweit laufenden Erforschung von SARS-CoV-2 geleistet. Mir als Rektor ist es daher ein großes Anliegen, allen für die tolle Mitarbeit und die vielen interessanten und positiven Rückmeldungen zu danken. Ein Schulterschluss von AGES, Medizinischer Universität Innsbruck und Land Tirol hat es ermöglicht, die Studie in Rekordzeit zu planen und umzusetzen. REDUCE legt einen Grundstein für weiterführende Forschungsprojekte in der Modellregion Schwaz.“ Gesundheits- und Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg hebt hervor: „Diese Studie hat im Zusammenhang mit der Durchimpfung in Schwaz auch im internationalen Umfeld Alleinstellungsmerkmal, weil zum ersten Mal eine gesamte Bevölkerungsgruppe dahingehend untersucht wird. Umso erfreulicher ist es, dass so viele Menschen bereit waren, einen Beitrag zur Wissenschaft und der Eindämmung der Pandemie zu leisten.“
Weitere Vorgehensweise: Beobachtungszeitraum startet
Als Studienstandorte fungierten aus organisatorischen Gründen die neun Impfstandorte Eben am Achensee, Fügen, Hippach, Jenbach, Mayrhofen, Schwaz, Tux, Vomp sowie Zell am Ziller. Hier hatten von 12. bis 15. März rund 19.000 zur Impfung angemeldete Personen die Möglichkeit, freiwillig an der Studie teilzunehmen. Die rund 12.500 ausgefüllten Fragebögen werden aktuell unter Einhaltung hoher Datenschutz-Kriterien erfasst. „Schon 5.000 TeilnehmerInnen hätten ausgereicht, um valide Ergebnisse zu erhalten“, freut sich auch Studienleiter und Epidemiologe Peter Willeit von der Medizinischen Universität Innsbruck. Während der nächsten sechs Monate werden nun Daten zum Infektionsgeschehen, die routinemäßig erfasst werden, an das wissenschaftliche Team der Medizinischen Universität Innsbruck übermittelt und für eine statistische Auswertung aufbereitet. „Wir werden insbesondere untersuchen, wie stark die Impfung die Infektionszahlen und die Spitalsaufnahmen senken konnte“, sagt Willeit. „Auch werden wir beurteilen können, ob die aus Südafrika stammende Virusvariante nahezu vollständig zurückgedrängt werden konnte.“
Der Beobachtungszeitraum der begleitenden Impfstudie ist erfolgreich gestartet. Jetzt läuft die Erfassung, in sechs Monaten wird damit begonnen, die bis dahin vorliegenden Daten auszuwerten. Erste Ergebnisse können dann im Herbst veröffentlicht werden. Zwischenergebnisse werden nicht veröffentlicht.
Quelle: Land Tirol