Burgenland: Hospiz- und Palliativversorgung im Burgenland – Bilanz 2021
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
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LR Dr. Leonhard Schneemann: Das Angebot bei der Hospiz- und Palliativversorgung ist im Burgenland ein breites, trotzdem setzen wir in den nächsten Jahren Schritte zum weiteren Aus- und Aufbau der Hospiz- und Palliativversorgung
Anlässlich des bevorstehenden internationalen Hospiz- und Palliativtages zog Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Sozialen Dienste Burgenland (SDB), Dr. Johannes Zsifkovits, Bilanz über die seit Jänner 2021 in die Sozialen Dienste Burgenland GmbH (SDB) eingegliederte Hospiz- und Palliativversorgung. Dieser Tag dient auch dazu, sich bei den Personen zu bedanken, die in diesem Bereich tätig sind, insbesondere bei den ehrenamtlichen unter ihnen. „Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten, ihre Lebensqualität zu erhalten und Angehörige zu entlasten – das ist das Ziel unserer Hospiz- und Palliativversorgung. Diese Aufgabe stemmen wir im Burgenland. Dank der Trägerorganisationen, wie Rotes Kreuz, Caritas und Diakonie, ist die Hospizversorgung ehrenamtlich geregelt. Palliativ wird über die SDB abgedeckt, die über eine Hotline unter 05/0944 1000 Hilfe leistet. Prinzipiell verfügt das Burgenland über ein breites Angebot an Hospiz- und Palliativeinrichtungen und -angeboten. Angesichts der demografischen Entwicklungen werden im Burgenland in den nächsten Jahren Schritte zum weiteren Aus- und Aufbau der Hospiz- und Palliativversorgung gesetzt. Damit rücken wir auch in diesem sozialen Bereich näher an die Bevölkerung“, betont Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann.
Der internationale Tag der „Hospiz und Palliative Care“ findet jeden zweiten Samstag im Oktober statt, heuer ist dies der 8. Oktober. Unter Hospiz und Palliativ Care versteht man die ganzheitliche Betreuung und Begleitung von Menschen mit schweren Erkrankungen, bei denen das Ziel nicht die mehr die Heilung ist, sondern die Erhaltung der bestmöglichen Lebensqualität. Zielgruppe sind neben den Patientinnen und Patienten ebenso die Angehörigen. Hospizarbeit umfasst dabei hauptsächlich die ehrenamtliche Begleitung und Unterstützung von schwer kranken, sterbenden Menschen im psychosozialen Sinn. Unter Palliativversorgung wird hingegen die multiprofessionelle und interdisziplinäre Betreuung durch spezialisierte Teams verstanden, die neben der Schmerz- und Symptomkontrolle auch die psychische, soziale und spirituelle Dimension der Erkrankung einbezieht. Dr. Johannes Zsifkovits erklärt: „In diesem Bereich wird unverzichtbare Arbeit geleistet. Die Aufmerksamkeit der Betreuung richtet sich nicht nur auf die erkrankte Person, sondern auch auf die Angehörigen, die in diesen Situationen auch sehr belastet sind.“
Landeskoordination und Betrieb mobiler Palliativteams durch SDB
In der Soziale Dienste Burgenland GmbH ist einerseits die Landeskoordination für Hospiz- und Palliativversorgung verortet, andererseits werden hier auch die beiden „Mobilen Palliativteams“ betrieben, die im Burgenland flächendeckend Palliativpatient:innen betreuen. Beschäftigt sind an den beiden Standorten Eisenstadt und Güssing insgesamt xxknapp 8 Vollzeitäquivalente oder konkret 12 Personen, inklusive 2 Palliativmediziner. Die Teams bestehen aus diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Palliativmediziner:innen und Sozialarbeiter:innen. Zusätzlich können bei Bedarf noch psychologische Begleitung, Physiotherapie, Seelsorge und Hospizbegleitung in Anspruch genommen werden. Seit Jänner 2021 wurden 748 Personen betreut und rund 4.300 Hausbesuche bei den Betroffenen durchgeführt. Die Betreuung wird dabei vom Land Burgenland finanziert und steht allen Betroffenen kostenlos zu Verfügung.
Die Landeskoordinationsstelle der Sozialen Dienste Burgenland GmbH ist die Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Hospiz- und Palliativversorgung im Burgenland. Außerdem ist sie zuständig für das Projekt HPCPH (Hospiz und Palliative Care im Pflegeheim), dessen Ziel es ist, in burgenländischen Pflegewohnhäusern eine Hospiz- und Palliativkultur zu implementieren. Die Häuser schulen dabei ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Palliativer Geriatrie und durchlaufen einen 3-jährigen Organisationsentwicklungsprozess. Die ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Hospizarbeit werden vom Verein Hospiz Burgenland koordiniert, der in enger Zusammenarbeit mit der Landeskoordinationsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung der Sozialen Dienste Burgenland GmbH steht.
Mobile Palliativversorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Die Hospiz- und Palliativversorgung steht für alle Menschen im Burgenland zu Verfügung, wobei die größte Gruppe an Patientinnen und Patienten über 18 Jahre alt ist. Die Betreuung betroffener Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener übernimmt das Kinderpalliativteam des Vereins MOKI. Die Finanzierung dieser Kinderpalliativversorgung wird vom Land Burgenland übernommen und ebenfalls über die Sozialen Dienste Burgenland abgewickelt.
Das neue Hospiz- und Palliativfondsgesetz HosPalFG – ein Meilenstein
Mit der Verabschiedung des neuen HosPalFG ist nach Jahrzehnten ein Meilenstein in der Finanzierung der Hospiz- und Palliativleistungen in Österreich gelungen. Durch diesen Fonds, der durch Bund, Länder und Sozialversicherungen gespeist wird, stehen Mittel zur Verfügung, um den flächendeckenden und österreichweit einheitlichen Ausbau der Hospiz- und Palliativeinrichtungen vorantreiben zu können. Auch im Burgenland werden in den nächsten Jahren Schritte zum weiteren Aus- und Aufbau der Hospiz- und Palliativversorgung gesetzt werden.
Quelle: Land Burgenland