Innsbruck: Hurra, unser vermisster Knabe ist wieder da!
Foto: Polizei
Putte von Leopoldsbrunnen im Olympischen Dorf gefunden
Vergangene Woche versetzte die Nachricht von der fehlenden Bronzefigur beim frühbarocken Leopoldsbrunnen vor dem Haus der Musik Innsbruck den Stadtmagistrat in Aufregung. Das mediale Echo und der städtische Aufruf, die Statue doch wieder zurückzugeben, waren erfolgreich: Gefunden wurde das teure Stück – der Gesamtschaden wurde mit 30.000 Euro beziffert – von einem Spaziergänger in einer städtischen Grünanlage an der Sepp Grünbacher Promenade im Olympischen Dorf. Die Polizei hat die Putte daraufhin sichergestellt.
„Wir freuen uns, dass die seit Mitte März verschwundene Figur wieder gefunden wurde. Die 60 Zentimeter große und rund 40 Kilogramm schwere Knabenfigur mit der Wasserschale, kann nun, so rasch als möglich das frühbarocke Ensemble wieder ergänzen“, freut sich Innsbrucks Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl und dankt dem aufmerksamen Finder.
Für Innsbrucks Stadtarchivar, DDr. Lukas Morscher, liegen die Hintergründe des Vandalenaktes auf der Hand: „Ich habe nie an einen Metallraub geglaubt. Ich glaube vielmehr, dass sich jemand einen Scherz daraus gemacht hat, die Figur zu entwenden – auch wenn dies bei einer mit Kleber und Gewindestange befestigten Figur sicher einen gewissen Kraftakt bedeutete.“
Wie geht es weiter?
Die Bronzefigur wird in den kommenden Tagen genau unter die Lupe genommen und auf Schäden untersucht. Danach werden vom Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseums Innsbruck, Lukas Morscher, Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt aufgenommen. Im Raum steht eine verbesserte Montage, die eine erhöhte Sicherheit vor Vandalenakten gewährleistet.
Hintergrund Leopoldsbrunnen
Namensgebend für das Monument ist der Tiroler Landesfürst Erzherzog Leopold V. (1586–1632). Umgeben wird der Reiter von einem bronzenen Hofstaat von Göttern wie Oceanus, Neptun, Triton, Göttinnen wie Amithride, Diana und einer Moosgöttin samt munteren Knabenfiguren. Das Bildprogramm steht im Zeichen von Universalansprüchen der Habsburger über Land sowie Meer, und Leopold lässt sich als siegreicher Feldherr feiern. Die künstlerisch-technische Meisterleistung liegt in der Pose des sich aufbäumenden Pferdes (Levade), das ohne Stütze balanciert. KR
Quelle: Stadt Innsbruck