Innsbruck: Im Garten des Friedens die ewige Ruhe finden
Foto: A. Dullnigg
Moderne, naturnahe Bestattung am Pradler Friedhof
Wie in ganz Europa ist auch in Innsbruck eine steigende Nachfrage nach Urnengräbern zu verzeichnen. Gleichzeitig geht der Trend hin zu alternativen und damit auch zu naturnahen Bestattungsmethoden. Auch in der Friedhofanlage Pradl Ost ist diese Form der Bestattung künftig möglich. Der sogenannte „Garten des Friedens“ entsteht auf einer 1.800 Quadratmeter großen Teilfläche des Friedhofs und wird vom Amt für Grünanlagen gestaltet.
„Mit der Neugestaltung schlagen wir einen zukunftsnah gedachten Weg ein, der auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht. Als grüne Lunge und Biotop wird der Friedhof zusätzlich aufgewertet. Gerade in Zeiten der Verdichtung werden solche Ruhe- und Erholungsräume für die Bevölkerung immer wichtiger. Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Amt für Grünanlagen, die ein sehr durchdachtes Konzept erarbeitet haben, von dem sowohl Trauernde als auch Friedhofbesucherinnen und –besucher sowie die Umwelt profitieren“, freut sich Stadträtin Mag.ª Uschi Schwarzl.
Nachhaltige und wirtschaftliche Gräber
„Im Gegensatz zu konventionellen Urnenanlagen wird bei dieser Bestattungsform nicht eine Urnennische namentlich vergeben – damit ist auch kein Namenschild vorhanden. In der Natur gibt es ja schließlich auch keine Schilder“, erklärt der Referatsleiter für städtische Friedhöfe, Mag. Alexander Legniti, und fügt hinzu: „Das ist nicht nur naturnah gedacht, sondern auch nachhaltig. Langfristig sind dadurch auch Einsparungseffekte zu erzielen, da Einrichtungskosten für teure Urnenwände reduziert werden können.“
Trauerweg räumlich erlebbar
Die neue Wegeführung verläuft durch vier Kreisräume, die den Prozess der Trauer darstellen und in sich eine liegende Acht in Form des Unendlichkeitssymbols darstellen. Zur Verabschiedung ist ein gepflasteter Platz vorgesehen. Ein darin zentral platzierter Granitblock kann als Verabschiedungsstein verwendet werden. „Ergänzende Sitzbänke in der Anlage laden dazu ein, den Naturbestattungsbereich als Parkanlage wahrzunehmen und auf sich wirken zu lassen. Mit verschiedenen Bepflanzungen wird die Anlage auch räumlich erlebbar und geben ihr einen atmosphärischen Rahmen“, unterstreicht Ing. Thomas Klingler, Leiter des Amtes für Grünanlagen.
Für das Urnensammelgrab ist einmalig eine Gebühr zu bezahlen. Der Garten wird von den MitarbeiterInnen des Friedhofs betreut, auch die Wege werden während des Winters geräumt. „Eine verrotbare Urne braucht etwa zwei bis drei Jahre bis sie verrottet. Die Verstorbenen kehren dann wieder in den Kreislauf des Lebens, in die Natur, zurück“, schließt Legniti, der für den Namen „Garten des Friedens“ verantwortlich zeichnet. AD
Quelle: Stadt Innsbruck