Graz: Im Zeichen von Kinder- und Familienfreundlichkeit
Graz ist „familienfreundliche Gemeinde" und das bereits seit 2012. In diesem Jahr fand ein umfangreicher Re-Audit-Prozess statt, um dieses „Familien-Gütesiegel" auch für die kommenden drei Jahre sicherzustellen. Für das Zertifikat nach den Richtlinien des Bundesministeriums für Frauen, Familien und Jugend war ein mehrstufiger Prozess - unter Einbindung der Bevölkerung in den vier Sozialräumen - durchzuführen. Erstmals wurde dabei auch die unicef-Zertifizierung als „kinderfreundliche Gemeinde" abgewickelt. Dieses Zusatzzertifikat wird durch das UNO Kinderhilfswerk UNICEF ÖSTERREICH vergeben. „Wir wollen Graz zur familienfreundlichsten Stadt Österreichs machen. Das heißt wir arbeiten jeden Tag daran, die Lebensqualität für Kinder und Familien in unserer Stadt zu verbessern und Rahmenbedingungen zu optimieren. Die Zertifizierungen für familienfreundliche und kinderfreundliche Gemeinde sind ein Schritt in diese Richtung", so Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner, „ich freue mich, dass uns der Audit-Prozess ein hervorragendes Zeugnis für die geleistete Arbeit ausstellt. Gleichzeitig haben wir ein umfangreiches Paket geschnürt, wie wir Graz in den nächsten Jahren noch kinder- und familienfreundlicher machen wollen."
Aschbacher: Familienfreundlichkeit in allen Bereichen fördern
Für Bundesministerin Christine Aschbacher ist die Familienfreundlichkeit eine Herzensangelegenheit: „Als Familien-, Jugend- und Arbeitsministerin ist es mir ein besonderes Anliegen, familienfreundliche Rahmenbedingungen nicht nur am Arbeitsplatz, sondern in allen Bereichen der Gesellschaft zu fördern. Es freut mich daher besonders, dass Graz seit Jahren Bemühungen in Maßnahmen zur Erhöhung der Familienfreundlichkeit in der Gemeinde steckt und auch dieses Jahr wieder das Zertifikat „familienfreundliche Gemeinde" trägt. Die Gemeinde ist ein Ort, in dem Menschen unterschiedlichsten Alters, Familien und Kinder zusammenleben. Familienfreundliche Rahmenbedingungen verbessern die Lebensqualität aller und sichern die notwendige Infrastruktur, damit Kinder sicher und behütet aufwachsen können. Darüber hinaus tragen sie dazu bei, dass sich Familien mit Kindern vermehrt in der Gemeinde ansiedeln und senden ein positives Signal über die Gemeindegrenzen hinaus. Ich gratuliere der Stadt Graz zu dieser Auszeichnung und dem bedeutenden Beitrag, den sie dadurch für die Lebensqualität von Familien und Kindern leistet."
Bogner-Strauß: „Gemeinsam stark für Kinder“
Auch Familienlandesrätin Juliane Bogner-Strauß gratuliert der Stadt Graz zur Auszeichnung, die mit all den damit verbundenen Maßnahmen und umfassenden Angeboten für Familien seit Jahren eine Vorreiterrolle einnimmt und verweist auf eigene Aktivitäten: „Die Gemeinde ist nach dem Familienverband der wichtigste Ort des Zusammenlebens. Neben allen Angeboten des Landes Steiermark unter der Dachmarke ZWEI UND MEHR machen wir mit der Initiative „Gemeinsam stark für Kinder" in Gemeinden die Kinder zum zentralen Thema. Alle Angebote für Kinder und Familien vor Ort werden miteinander lückenlos vernetzt und für alle sichtbar gemacht. Die Gemeinde spannt somit ein Netz wie ein Trampolin, welches allen Kindern den Sprung in ein eigenständiges erwachsenes Leben ermöglicht. Diese Initiative wird ab dem kommenden Jahr auf weitere 10 Gemeinden und eine Region ausgerollt. Damit leistet eine Gemeinde einen wichtigen Beitrag zur Familienfreundlichkeit und Chancengerechtigkeit für die Kinder leisten."
Hervorragendes Zeugnis und 7 Handlungsfelder für die Zukunft
Der Audit-Prozess bestand aus zwei Säulen: Einerseits wurden Vorhaben und Projekte der letzten Zertifizierung auf ihre Umsetzung kontrolliert. Andererseits wurden neue Maßnahmen für die kommenden Jahre entwickelt, mit dem Ziel die Stadt noch familien- und kinderfreundlicher zu machen. Beim Rückblick wurde der Stadt ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt. Auch die positiven Zahlen im Bereich der städtischen LQI-Studie beweisen das. Alle Vorgaben wurden abgearbeitet, darunter auch erwähnenswerte Vorzeigeprojekte, wie die Willkommensmappen für Neugeborene, der Familienpass „Klein hats fein", der Grazer Stärkenpass oder die Einrichtung eines zentralen ABI Service als One-Stop-Shop. Für die zukünftige Arbeit wurden sieben Handlungsfelder definiert:
- Sicherheit für Kinder im öffentlichen Raum fördern
- Kinderbeteiligungsprozesse zur Gestaltung des öffentlichen Raums ausbauen: Kinder und Jugendliche und deren Bedürfnisse sichtbar machen
- Entwickeln einer „Leben im Freien"-Strategie
- Zusammentreffen fördern und Gemeinschaftsräume nützen
- Generationsübergreifende Projekte - Zusammenleben verbessern
- 15 gute Lebensjahre mehr
- "Am Leben teilnehmen"-Lebensqualität Maßnahmenpaket
Zertifizierung auf höchstem Niveau
Die Stadt Graz erhält die beiden Zertifikate für weitere 3 Jahre. Das Audit familienfreundliche Gemeinde ist ein kommunalpolitischer Prozess für österreichische Gemeinden, Marktgemeinden, Städte und Bezirke (mit gewählten Volksvertretungen). Ziel des Audits ist es, das Vorhandensein familienfreundlicher Maßnahmen in der Gemeinde zu identifizieren und den Bedarf an weiteren zu ermitteln. Unter Einbindung aller Generationen und Fraktionen entwickelt eine Projektgruppe anhand von definierten Lebensphasen und Handlungsfeldern individuell und bedarfsorientiert neue Maßnahmen zur Erhöhung der Familienfreundlichkeit. Im Rahmen des Audits werden maßgeschneiderte Maßnahmen für die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen, Familien, Singles und älteren Menschen sowie auch generationenübergreifende Projekte erarbeitet. Die gesetzten Ziele sind innerhalb von drei Jahren umzusetzen. Nach positiver Begutachtung der umgesetzten Maßnahmen durch eine externe Zertifizierungsstelle wird die Gemeinde vom zuständigen Bundesministerium mit einem staatlichen Gütezeichen ausgezeichnet. Das Gütezeichen familienfreundliche Gemeinde erhöht die Attraktivität einer Gemeinde als Lebens- und Wirtschaftsstandort und schafft einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Es trägt dazu bei, dass sich Familien mit Kindern in der Gemeinde ansiedeln und sendet ein positives Signal weit über die Gemeindegrenzen hinaus.
Quelle: Stadt Graz