Niederösterreich: Image der Lehre weiter stärken

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Niederösterreich

13 Dez 08:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Danninger/Ecker/Wieser/Petermann über die Vorzüge der Lehre

Das Ziel von Land Niederösterreich, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer ist es, das Image der Lehre weiter zu stärken. Landesrat Jochen Danninger, Wirtschaftskammer-Präsident Wolfgang Ecker, Arbeiterkammer-Präsident Markus Wieser und Janine Petermann sprachen am heutigen Montag in der Wirtschaftskammer über die positive Entwicklung der Lehre.

Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger unterstrich: „In den kommenden Wochen steht bei 16.000 Jugendlichen, die nächstes Jahr die Pflichtschule abschließen, die Entscheidung an, welchen Karriereweg sie einschlagen.“ Eine Entscheidung, die das Leben beeinflusse. Er hoffe, dass sich viele von diesen für eine Lehre entscheiden. Die Lehre habe, so der Landesrat, vielfach den Ruf, nicht gut bezahlt zu werden, aber das sei falsch. Die Lehre biete gerade am Beginn des Berufslebens einen guten Verdienst. Ein 18-Jähriger mit einer Lehrausbildung hat in seinem Leben bereits 62.000 Euro verdient. Mit 25 Jahren kommt dieser Dienstnehmer auf rund 256.000 Euro, während ein Angestellter mit Matura auf rund 221.000 Euro kommt und ein Akademiker auf circa 44.000 Euro.“ In den Folgejahren ändere sich dieses Verhältnis, aber gerade in jungen Jahren könne man mit einer Lehre wirklich gutes Geld verdienen. „Hinzu kommt, dass es sich bei der Lehre um ein sehr durchlässiges System handelt, das nicht nur Aufstiegsmöglichkeiten in den Betrieben, sondern auch Qualifizierungen in Form von Lehre mit Matura, Meisterabschluss und berufsbegleitendem Studium ermöglicht“, sagte er.

„In Zeiten des demografischen Wandels, wo immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, ist es von immer größerer Bedeutung, dass wir jene Stellen besetzen können, die für den Wohlstand in unserem Land von großer Bedeutung sind“, so der Landesrat weiter. Der Bedarf an Fachkräften lasse sich an folgenden Zahlen festmachen: „Aktuell gibt es in Niederösterreich fast 20.000 offene Stellen und 1.341 offene Lehrstellen, die unsere Betriebe auch mit viel Aufwand nicht besetzen können. Das sind drei Mal so viele offene Stellen und doppelt so viele offene Lehrstellen wie 2019 noch vor der Corona-Pandemie“, informierte Danninger.

Dennoch sei ein Zulauf zur Lehre erkennbar, unterstrich WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker: „Mit Stand Ende November hatten wir 17.528 Lehrlinge in den niederösterreichischen Betrieben. Letztes Jahr zur gleichen Zeit waren es noch 17.291. Erfreulich ist auch, dass die Anzahl der Lehrbetriebe auf 4.518 Unternehmen gestiegen ist.“ Die meisten Lehrlinge gebe es mit 8.360 in der Sparte Gewerbe und Handwerk, gefolgt von Industrie mit 2.654 und dem Handel mit 2.591 Lehrlingen. „Die duale Ausbildung ist das beste Beispiel für die Durchlässigkeit in der Aus- und Weiterbildung. Es stehen einem alle Wege offen, von der Lehre mit Matura über den Werkmeister hin zur Meisterprüfung im Handwerk oder der Befähigungsprüfung im Gewerbe. Diese berufliche Qualifikation ist gefragter denn je, wie der ungebrochene Trend zu den Meister- und Befähigungsprüfungen zeigt. Denn 2022 gab es bisher 2.459 Kandidatinnen und Kandidaten für die Befähigungsprüfung und 1.424 Kandidatinnen und Kandidaten für die Meisterprüfung“, so Ecker.

Für AKNÖ-Präsident Markus Wieser zeigen die von den Sozialpartnern und dem Land gesetzten Maßnahmen jedenfalls bereits Wirkung. „Das Image der Lehre weiter zu stärken, ist von wichtiger Bedeutung, denn Facharbeit und Qualifikation sind immer gefragt. Um Jugendliche für einen Lehrberuf zu begeistern, setzt die Arbeiterkammer eine Reihe an Maßnahmen um, sowohl mit der Wirtschaftskammer als auch mit dem Land Niederösterreich. Dazu zählen unter anderem die Berufsorientierung, eine App sowie die Aktionen ‚Berufe zum Angreifen‘ und ‚Zukunft.Arbeit.Leben.‘“

Janine Petermann, Rauchfangkehrer-Meisterin und ehemalige Studentin der Donau-Universität Krems, sagte: „Für mich war die Lehre der bessere Weg.“ Neben dem guten Verdienst in jungen Jahren habe man heutzutage andere Möglichkeiten, unter anderem „Lehre mit Matura“, Weiterbildungen und Studium. Es gehe laut Petermann darum, „die jungen Leute anzusprechen. Ich gehe gerne in Schulen und zu Bildungsmessen, um den Beruf vorzustellen.“ Sie hoffe, dass sich „viele Jugendliche für die Lehre entscheiden, weil es der viel bessere Weg ist.“


Quelle: Land Niederösterreich



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