Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs: Nachwuchsforscherin ist auf einem vielversprechenden Weg
Foto: imh
Foto: imh GmbH
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Der YOUNG PHARMA AWARD 2023 geht an ein Projekt, das sich mit der Herstellung eines therapeutischen Impfstoffes für HPV beschäftigt
Der Konferenzanbieter imh verlieh, mit Unterstützung von Novartis Österreich, am 8. Mai 2023 den YOUNG PHARMA AWARD 2023 für Nachwuchsprojekte in der Pharmabranche im Renaissance Wien Hotel. Die hochkarätig besetzte Veranstaltung „pharmaKON future“ bot den idealen Rahmen, um eine Brücke zwischen Pharmabranche und Nachwuchsforschenden zu bauen. In diesem Jahr konnte die Studentin Negar Asadi vom FH Campus Wien mit ihrem Ansatz für die Herstellung eines therapeutischen Impfstoffes gegen HPV16 indizierte Tumore überzeugen. Sowohl die Fachjury als auch die Experten und Expertinnen vor Ort waren begeistert.
Ein Virus, das Krebs auslöst und die Vision es zu besiegenDas Gebärmutterhalskrebs auslösende Virus HPV ist eines der wenigen, von denen bewiesen ist, dass dieses Krebs auslöst. Bislang gibt es eine präventive Impfung, die jedoch bei Personen, die bereits eine HPV-Infektion haben, zu spät kommt. An diesem Punkt setzt das Gewinnerprojekt an. In der Forschung für die Herstellung eines therapeutischen Impfstoffes steckt eine große Vision, ist sich Jurymitglied Christoph Baumgärtel sicher. Mit der Impfung wäre es möglich, Personen, die bereits eine HPV-Infektion und somit eine erhöhte Krebsgefahr haben, therapeutisch zu behandeln. Das Immunsystem werde stimuliert, sodass das Virus in Zukunft besiegt werden könnte.
And the winner is: Negar Asadi vom FH Campus WienNegar Asadi (FH Campus Wien) beschreibt ihr Gewinnerprojekt folgend: „Ich habe mich in meiner Bachelorarbeit mit der Identifizierung und Charakterisierung von HPV16 abgeleiteten E6 und E7 Peptiden beschäftigt, welche an die HLA-A11 Supertyp Gruppe binden und eine CD8 T-Zell Aktivierung stimulieren. Die dabei generierten Daten tragen zur Kartierung des HPV16-Epitop-Repertoires bei und helfen bei der Auswahl der vielversprechendsten Kandidaten für die Herstellung eines therapeutischen Impfstoffes gegen HPV16 indizierte Tumore.“ Die Gewinnerin freut sich sehr über die Auszeichnung und schätzt vor allem die Möglichkeit, sich bei der Veranstaltung mit den Keyplayern der Branche zu vernetzen.
Forschung zu kationischen amphiphilen Peptiden mit antibakteriellen Eigenschaften auf dem zweiten PlatzDie Arbeit von Djenana Vejzovic von der Universität Graz stellt eine Methodengrundlage dar, um antimikrobielle Peptide, die eine innovative Alternative zu konventionellen Antibiotika sind, in ihrem Wirkmechanismus besser beschreiben zu können. Die Methode ermöglicht eine einfache Zusammenstellung der Ereignisse, die zum Zelltod führen. In weiterer Folge war es möglich durch dieses Wissen neue, vielversprechende Peptide mit einem verbesserten Profil zu designen.
Platz 3: Eine Studie über den Wirkstoff Octenidin in der WundversorgungDer dritte Platz ging an Saskia Seiser von der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Ihre Studie liefert neue Einblicke in die molekularen Wirkungsweisen eines Octenidin-basierten Hydrogels, welches im Rahmen der Wundversorgung zum Einsatz kommt, um Infektionen zu vermeiden. Anhand eines etablierten humanen Gewebe-Wundmodells konnte gezeigt werden, dass Octenidin nicht nur antiseptisch wirkt, sondern die Entzündungsreaktionen und die proteolytischen Aktivitäten in der Wunde niedrig hält, was sich wiederum vorteilhaft auf die Geweberegeneration und Dauer des Heilungsprozesses sowie das funktionelle und ästhetische Ergebnis der Narbenbildung auswirkt.
Eine Fachjury wählte die FinalistinnenStudierende konnten ihre innovativen Forschungsprojekte einreichen, welche im Anschluss von der Fachjury bewertet wurden. Kuntal Baveja (Novartis Österreich), Christoph Baumgärtel (Arzneimittelexperte), Jochen Klein (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Philipp Saiko (Apothekerkammer Wien) und Evelyn Walter (Institut für Pharmaökonomische Forschung GmbH) wählten die drei Finalistinnen aus. Alle Projekte waren einzigartig und hätten, sagt Christoph Baumgärtel, Mediziner und langjähriger Experte in der Arzneimittelbehörde, das Potential gehabt zu gewinnen. Für Kuntal Baveja, Country President von Novartis Österreich, war es großartig die engagierten jungen Forscherinnen kennenzulernen, die mit ihren innovativen Ansätzen zukünftige Therapien revolutionieren können. Er sieht es als Aufgabe der Pharmaindustrie Innovationen zu fördern und unterstützt deshalb sehr gerne mit Novartis Österreich den Award als Partner.
Über den imh YOUNG PHARMA AWARD
Der YOUNG PHARMA AWARD wird von der imh GmbH seit 2019 im Rahmen der Branchentreffpunkte der österreichischen Pharmaindustrie und Gesundheitswirtschaft pharmaKON bzw. pharmaKON future vergeben. Der Award ist die Brücke zwischen Studierenden und der österreichischen Pharmabranche. Gesucht werden innovative Forschungsprojekte mit praktischem Nutzen für Patientinnen und Patienten. Zur Teilnahme berechtigt sind studentische österreichische Forschungsprojekte, die wissenschaftlich fundiert und bereits positiv beurteilt sind.
Quelle: OTS