Salzburg: In fast 100 Salzburger Schulen steht Wiederbelebung auf dem Stundenplan



Erste-Hilfe-Ausbildung für Kinder und Jugendliche / 34 neue Bildungseinrichtungen bei „Kids save Lives“ aktiv
(LK) Einen Notruf absetzen, mit der Reanimation beginnen oder einen Defibrillator bedienen. Bei „Kids save Lives“ stehen Erste Hilfe und Wiederbelebung auf dem Stundenplan. Derzeit nehmen 97 Salzburger Schulen an der Aktion teil – fast zehnmal mehr als zum Projektstart 2021. Im vergangenen Jahr sind 34 Bildungseinrichtungen neu dazu gestoßen. Landesrätin Daniela Gutschi hat den „Neuen“ gestern Abend die Lebensretter-Zertifikate überreicht.
Im Notfall zählt für Patientinnen und Patienten jede Sekunde. Die Initiative „Kids save Lives“ setzt bereits in der Schule an. Die Kinder und Jugendlichen lernen im Schulalltag alles zum Thema Erste Hilfe. Vor vier Jahren startete das Projekt mit elf Bildungseinrichtungen, mittlerweile sind 97 dabei. Rund 430 Pädagoginnen und Pädagogen wurden für die Initiative bereits von Notärztinnen und -ärzten ausgebildet.
Gutschi: „Ziel: Junge Lebensretter.“
Für Landesrätin Daniela Gutschi ist die Schulklasse der perfekte Ort für „Kids save Lives“. „Im Unterricht werden die Kinder und Jugendlichen zu jungen Lebensrettern ausgebildet. Denn jeder und jede sollte im Notfall etwas über Erste Hilfe wissen. Es freut mich, dass sich mittlerweile 97 Bildungseinrichtungen an der Aktion beteiligen. Und wenn sie einmal an Bord sind, dann bleiben sie auch dabei. Auch heuer wollen wir das Projekt weiter ausbauen“, betont Gutschi. 2025 investiert das Land Salzburg 40.000 Euro für dieses lebenswichtige Projekt.
Aufmesser: „Mehrwehrt für die Gesellschaft.“
„Kids save Lives ist eine großartige Initiative: Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte werden zu Erste-Hilfe-Profis und wissen, was im Notfall zu tun ist. So schafft das Projekt nicht nur einen großen Mehrwert für die Schule, sondern auch für die Gesellschaft“, sagt Rotkreuz-Präsident Dr. Werner Aufmesser.
Einmaleins der Ersten Hilfe
Wie führt man eine Wiederbelebung durch? Das und noch viel mehr lernen Kinder und Jugendliche bei „Kids save Lives“. „Sie gehen mit dem Thema sehr unvoreingenommen um. Im Gegensatz zu Erwachsenen haben sie in der Regel keine Angst, etwas falsch zu machen. Mit dem Programm setzen wir bewusst darauf und versuchen schon in diesem Alter das Einmaleins der Ersten Hilfe mitzugeben“, betont Dr. Bernhard Schnöll. Der Notarzt arbeitet als Oberarzt der Anästhesie an den Salzburger Landeskliniken und hat das Projekt gemeinsam mit dem Salzburger Jugendrotkreuz ins Leben gerufen.
Begeisterung bei den Jugendlichen
Die Mittelschule St. Gilgen hat 2024 mit „Kids save Lives“ gestartet. Eine der ausgebildeten Pädagoginnen an der Bildungseinrichtung ist Karin Greinz. „Den Jugendlichen gefällt die Aktion immens. Jeder unserer 200 jungen Menschen möchte hier mitmachen. In der Pause kann man auch immer wieder Schüler bei Trockenübungen beobachten, wenn sie eine Herzdruckmassage an den Tischen üben. Wir werden das Projekt auch in den kommenden Jahren fortführen. Das Land und das Jugendrotkreuz unterstützen uns hier perfekt, es ist absolut gelungen“, informiert Greinz, die gemeinsam mit Christine Ramsauer die Erste-Hilfe-Beauftragte der Mittelschule ist.
Bezirksspitzenreiter: Flachgau
Allgemeinbildende und höhere Schulen, Mittelschulen, Polytechnische Schulen oder auch Volksschulen: Von den 34 Bildungseinrichtungen, die 2024 mit „Kids save Lives“ gestartet haben und gestern ihre Plakette erhielten, ist der Flachgau der Bezirksspitzenreiter. Alle Bezirke im Überblick:
- Flachgau: elf Schulen
- Stadt Salzburg: zehn Schulen
- Pinzgau: fünf Schulen
- Pongau: vier Schulen
- Tennengau: drei Schulen
- Lungau: eine Schule
Quelle: Land Salzburg