Niederösterreich: Info-Points Demenz auch im Sommer geöffnet
LR Eichtinger: Seit Jahresbeginn konnte bereits 300 Familien geholfen werden
Im Rahmen von Einzelberatungen zuhause oder bei den Info-Points in den Kundenservicestellen der ÖGK können sich Angehörige von Demenz-Betroffenen kostenlos beraten lassen. Bereits 330 Beratungen verzeichnet das Demenz-Service NÖ seit Jahresbeginn.
In Niederösterreich leben über 22.000 Menschen mit Demenz. Demenz ist eine enorme Herausforderung für betroffene Familien. „Mit dem Demenz-Service NÖ bieten wir Informationen, Vermittlung und Beratung an. Die kostenlosen Beratungen werden durch unsere Demenz-Expertinnen durchgeführt. Sie alle haben eine einschlägige Ausbildung und jahrelange Erfahrung in diesem Bereich. Seit Jahresbeginn konnten sie bereits 330 betroffenen Familien helfen“, so NÖGUS Vorsitzender Landesrat Martin Eichtinger.
Von einer Demenz-Expertin beraten lassen kann man sich im Rahmen der Info-Points in den Kundenservicestellen der Österreichischen Gesundheitskasse. Diese finden jeweils einmal im Monat statt. Wer Interesse hat, kommt einfach ohne Voranmeldung zur jeweiligen Kundenservicestelle und kann sich an einem neutralen Ort beraten lassen. Die Info-Points haben auch den Sommer über geöffnet. „Wer mit Demenz konfrontiert ist, fühlt sich im ersten Moment oft hilflos. Uns ist wichtig, dass Betroffene und ihre Familien in genau dieser schweren Lebensphase professionelle Hilfe und Entlastung erhalten“, erklärt Norbert Fidler, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses in Niederösterreich. „Frühzeitige und unkomplizierte Unterstützung ist essentiell, um Betroffenen zu helfen und Angehörige zu unterstützen. Daher stehen wir in allen niederösterreichischen Bezirken mit Info-Points und kompetenter Beratung bereit.“
Neben den Beratungen im Rahmen der Info-Points finden Beratungsgespräche auch im Haus bzw. der Wohnung von betroffenen Familien statt. „Im vertrauten Umfeld trauen sich Menschen oft mehr zu reden“, weiß Gerlinde Oberbauer. Sie ist Demenz-Expertin im Waldviertel und seit Anfang an mit dabei. Für Oberbauer besonders wichtig ist, pflegenden Angehörigen zu sagen, dass sie auch auf sich selbst achten müssen. „Der Betroffene hat nichts davon, wenn man selbst krank wird.“ Die an sich schon große Herausforderung der Pflege eines Demenz-Betroffenen wurde durch Corona noch weiter verschärft. „Zum Schutz der Betroffenen haben sich die Angehörigen nicht mit Freunden getroffen. Sie sind nicht ins Kaffeehaus gegangen und konnten sich keine Auszeit nehmen“, betont Oberbauer.
„Eine Beratung wäre schon am besten, wenn Verdacht auf Demenz besteht“, glaubt Oberbauer. „Wir können dann darauf hinweisen, wie wichtig der Besuch eines Facharztes ist und können falsche Mythen, die oft im Bekanntenkreis verbreitet sind, korrigieren.“ Wer eine persönliche Beratung wünscht, kann sich für einen Termin mit einer Demenz-Expertin an die Demenz-Hotline wenden: Die Demenz-Hotline ist von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr unter 0800 / 700 300 erreichbar. Informationen zu den Info-Points gibt es unterhttps://www.demenzservicenoe.at/veranstaltungen
Quelle: Land Niederösterreich
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