Innsbruck: Innsbruck erinnert 1945
Foto: Innsbruck Stadtarchiv/Stadtmuseum
Veranstaltungen zum 2. Weltkrieg ab 24. September
Vor 75 Jahren wurde Innsbruck von den Widerstandskämpfern den Amerikanern kampflos übergeben. Als am 3. Mai 1945 um 19.45 Uhr das erste US-Bataillon in Innsbruck einrückte, war das Ende der NS-Herrschaft in Innsbruck besiegelt und der Zweite Weltkrieg endgültig vorbei. In Europa endete der Zweite Weltkrieg schließlich am 8. Mai 1945.
Durch die Covid-19-Maßnahmen im heurigen Frühjahr mussten die für Mai angesetzten Veranstaltungen des Stadtarchiv/Stadtmuseums verschoben werden. Die Veranstaltungsreihe „Innsbruck erinnert 1945“ findet ab Mittwoch, 24. September, mit Vorträgen, Lesungen und einer Filmpräsentation statt und thematisiert das Leben im Zweiten Weltkrieg und in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Innsbruck.
„Das Gedenken an die Opfer der NS-Schreckensherrschaft, an Krieg und Nachkriegszeit lebendig zu halten ist nach wie vor immens wichtig. Immer noch gilt es Zeichen gegen Gewalt, Zerstörung und menschliche Tragödien zu setzen und öffentlich gegen Rassismus und Krieg einzutreten“, erklärt Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl und betont: „Besonders greifbar und bewegend sind dabei Erzählungen persönlicher Schicksale – die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen werden jedoch immer rarer. Das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck bewahrt Geschichte und viele dieser Geschichten für die Nachwelt auf.“
Ein weiteres Projekt des Stadtarchivs/Stadtmuseums Innsbruck sind die „gedenk_potenziale“, die künftig zum Gedenken an die Opfer des NS-Regimes beitragen sowie aktuelle Bezüge zu Diskriminierung und Antisemitismus herstellen sollen. Bis 31. Dezember 2020 läuft die Einreichfrist zu den „gedenk_potenzialen 2022“.
Die Veranstaltungen
Donnerstag, 24. September, 19.00 Uhr, Stadtbibliothek (Amraser Straße 2): Christoph W. Bauer: „Die Zeit danach. ‚Hofers letzte Rede‘ und ‚Niemandskinder‘“, Lesung. Der Autor liest aus dem Hörspieltext „Hofers letzte Rede“ und aus seinem aktuellen Roman „Niemandskinder“ (Haymon). Beide Texte nähern sich einem Stück Tiroler Zeitgeschichte an.
Donnerstag, 8. Oktober, 19.00 Uhr, Ursulinensaal (Innrain 7): „Endzeit – Krieg und Alltag in Tirol 1945“. Buchpräsentation mit szenischer Lesung. Mit Horst Schreiber (Autor) und Irmgard Bibermann (Regie).
Sonntag, 11. Oktober, 18.00 Uhr, Leokino (Anichstraße 36): „Quellmalz – Die Volksmusiksammlung der Südtiroler Optanten“. Dokumentarfilm (Österreich 2020).
Einführung durch den Volksmusikforscher Thomas Nußbaumer, Diskussion mit Regisseur Mike Ramsauer. Kinofreikarten sind ab 17. September im Stadtarchiv/Stadtmuseum (Badgasse 2) erhältlich.
Donnerstag, 22. Oktober, 19.00 Uhr, Stadtbibliothek (Amraser Straße 2): „Deserteure der Wehrmacht. Zwischen Flucht, Verweigerung und Widerstand“. Vortrag von Peter Pirker (Universität Innsbruck). Der Innsbrucker Zeithistoriker beleuchtet das Handeln von Soldaten, die ihr Leben nicht mehr „Führer, Volk und Vaterland“ opfern wollten.
Donnerstag, 5. November, 19.00 Uhr, Stadtbibliothek (Amraser Straße 2): „‘… aber mir steckt der Schreck noch in allen Knochen.‘ Innsbruck zwischen Diktatur, Krieg und Befreiung 1933-1950“. Buchpräsentation. Im Gedenkjahr „Innsbruck erinnert 1945“ hat das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck arrivierte und junge HistorikerInnen eingeladen, sich mit verschiedenen Aspekten der Innsbrucker Stadt- und Zeitgeschichte auseinanderzusetzen. In einem Sammelband beleuchten dreizehn Beiträge schlaglichtartig politische, soziale und militärische Entwicklungen zwischen Diktatur, Krieg und Befreiung.
Samstag, 12. Dezember, 9.30 Uhr, Dom zu St. Jakob: Abschlussveranstaltung „Innsbruck erinnert 1945“. Gottesdienst mit Bischof Hermann Glettler. Musikalische Umrahmung: Kirchensinger Innsbruck
Alle Veranstaltungen auch unter www.innsbruck-erinnert.at.
Bei allen Veranstaltungen werden Vorkehrungen hinsichtlich Covid-19 getroffen, die den jeweils aktuellen Entwicklungen angepasst sind.
Quelle: Stadt Innsbruck