Innsbruck ist die herzsicherste Alpenstadt

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BU: Zahlreiche Defibrillatoren befinden sich im Stadtgebiet an öffentlichen Plätzen oder etwa in Schulgebäuden, bei städtischen Almen oder bei Feuerwachen. Schritt für Schritt baut die Stadt und ihre Partnerorganisationen dieses Netzwerk weiter aus.
Foto: M. Freinhofer
12 Okt 03:00 2024 von Redaktion International Print This Article

187 Defibrillatoren in Innsbruck – 500 Personen im Reanimationstraining geschult

(IKM) Am weltweiten Tag der Wiederbelebung, der jährlich am 16. Oktober stattfindet, soll auf die Bedeutung von schnellem Handeln bei Herz-Kreislaufstillstände aufmerksam machen. Ziel ist es, weltweit möglichst viele Menschen dazu zu animieren, sich in Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen. In Österreich sterben jedes Jahr über 12.000 Menschen an plötzlichem Herztod. Ohne schnelle Hilfsmaßnahmen sinkt die Überlebenschance pro Minute um etwa zehn Prozent. Herzdruckmassage und der Einsatz eines Defibrillators durch ErsthelferInnen sind lebensrettend. Innsbrucks Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, initiierte zusammen mit den Tirol Kliniken und dem Roten Kreuz Innsbruck vor drei Jahren die Aktion „HERZsicher Innsbruck“, um Innsbruck zur herzsichersten Stadt im Alpenraum zu machen.

„Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde, denn die Überlebenschancen sinken mit jeder Minute. Nur schnelles Handeln kann Leben retten. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren die Voraussetzungen geschaffen, um Innsbruck noch HERZsicherer zu machen. Mit einem ausgebauten Defibrillatoren-Netz und regelmäßigen Schulungen der Bevölkerung wollen wir die Überlebenschancen deutlich erhöhen und Ängste vor Erste-Hilfe-Maßnahmen abbauen. In seither fünf Fällen konnten die Stadt-Defis nachweislich Leben retten helfen“, betont der für Gesundheit zuständige Bürgermeister Anzengruber.

Innsbruck ist auf Notfälle vorbereitet

In den vergangenen Jahren fand in der Maria-Theresien-Straße ein großes Sicherheits- und Familienfest statt, bei dem Einsatzorganisationen die Wiederbelebung im Notfall demonstrierten. Ziel war es, auf den plötzlichen Herztod aufmerksam zu machen und Hemmungen bei potenziellen ErsthelferInnen abzubauen. Mittlerweile kann sich die Tiroler Landeshauptstadt mit fast 190 frei zugänglichen Defibrillatoren (davon 49 von der Stadt Innsbruck bereitgestellt) und über 500 geschulten Personen in den vergangenen drei Jahren als „herzsichere“ Stadt bezeichnen. Eine österreichweite Defi-Landkarte zeigt die Standorte aller verfügbaren Defibrillatoren und hilft bei der schnellen Auffindung von Defibrillatoren im Notfall.

Fortführung der Initiative „HERZsichere Stadt Innsbruck“

Obwohl das letzte Sicherheits- und Familienfest bereits im Vorjahr stattfand, wird das Projekt „HERZsichere Stadt Innsbruck“ seit Oktober 2023 weitergeführt. Unter der Leitung des städtischen Referats Strategisches Gesundheitsmanagement und Public Health und in Kooperation mit der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) wird das Defi-Netzwerk gepflegt, evaluiert und bedarfsorientiert ausgebaut. Gezielte Schulungsangebote, auch in Kooperation mit Bildungseinrichtungen, sollen die Anzahl der geschulten ErsthelferInnen sukzessive erhöhen. Wichtig bleibt es, das Bewusstsein für Erste-Hilfe-Maßnahmen und den Einsatz von Defibrillatoren in der Bevölkerung weiter zu stärken. Regelmäßige Berichterstattung und die Präsenz bei öffentlichen Veranstaltungen sollen auch zukünftig dabei helfen, Unsicherheiten abzubauen. Auf der Innsbrucker Herbstmesse (9. bis 13. Oktober) präsentiert das Rote Kreuz Innsbruck eine große Leistungsschau, bei der Besuchende auch ein Defibrillator-Training absolvieren können.

Rufen, drücken, schocken: So funktioniert die Wiederbelebung

Die drei entscheidenden Schritte einer Wiederbelebung lauten: Rufen, drücken, schocken. Zuerst wird der Notruf 144 gewählt. Die Leitstelle Tirol unterstützt mit detaillierten Anweisungen und sorgt dafür, dass Ersthelfende in dieser Situation nicht allein sind. Gleichzeitig sollte das Handy auf Lautsprecher gestellt werden. Anschließend erfolgt die Herzdruckmassage, gefolgt vom Einsatz des Defibrillators.

Kostenfreie Reanimationstrainings werden im Rahmen der HERZsicher-Initiative für die lokale Bevölkerung angeboten. Informationen und Termine sind unter www.roteskreuz-innsbruck.at/termin/defibrillator_notfalltraining abrufbar.


Quelle: Stadt Innsbruck



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