Innsbruck: Innsbruck liest und hört
Foto: A. Steinacker
Leseaktion mit „Die Gegenstimme“ von Thomas Arzt
„Die Gegenstimme“ von Thomas Arzt ist das „Innsbruck liest“-Buch 2022. Am 30. Juni startet zum 18. Mal die Aktion, bei der die Stadt Innsbruck 10.000 Bücher verschenkt. Erstmals heißt es heuer auch „Innsbruck hört“, denn der Roman „Die Gegenstimme“ wurde exklusiv als Hörbuch aufgenommen. Hautnah erleben lässt sich Literatur bei verschiedenen Veranstaltungsformaten. Eine vom Stadtarchiv/ Stadtmuseum Innsbruck konzipierte Ausstellung zum Buch ist von 30. Juni bis 13. August in der Stadtbibliothek zu sehen.
Roman mit Innsbruck-Bezug
Mit „Die Gegenstimme“ (Residenz Verlag 2021) gibt der in Wien lebende Autor und Dramatiker Thomas Arzt sein Romandebüt. Es geht um jenen Tag im Jahr 1938, an dem über den „Anschluss“ Österreichs an Hitlerdeutschland entschieden wurde. Juryvorsitzender Univ.-Prof. Dr. Thomas Wegmann über die Auswahl: „Wie durch ein Brennglas nimmt Thomas Arzt die entscheidenden Stunden dieses folgenreichen Tages in den Blick, an dem sich die nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich vollzog.“ Schauplätze im Buch sind ein kleines Dorf und die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck.
Hörbuch im Stream und als Download
In Zusammenarbeit mit dem Audioversum wurde das „Innsbruck liest“-Buch vertont. Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl erläutert: „Wir freuen uns sehr über dieses besondere Angebot. Das Medium Hörbuch erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Außerdem ermöglicht es auch die barrierefreie Nutzung für Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder Leseschwäche.“ Die Aktion „Innsbruck liest“ wird dadurch noch breitenwirksamer und für einen längeren Zeitraum nutzbar gemacht. Verfügbar ist das Hörbuch (Sprecher: Johann Nikolussi) digital, zum Streamen oder als Download.
Kostenlose Veranstaltungen
„Die Gegenstimme“ ist ein historisches Buch mit höchst aktuellem Bezug. Das spiegelt auch das Veranstaltungsprogramm wider. Gemeinsam mit Stadtarchiv/Stadtmuseum, InfoEck, Audioversum und Universität Innsbruck wurde ein hochwertiges Programm bei freiem Eintritt organisiert. Dazu gibt es zwei Signierstunden und Verteilaktionen – diesmal beim Sillpark, in der Kulturtram der IVB, in den städtischen Schwimmbädern und bei der Stadtteiltour Pradl.
Qualitätssicherung durch Fachjury
Das Buch wurde im Herbst 2021 von einer Jury, bestehend aus dem Literaturjournalisten und Autor Alexander Kluy, der Kulturjournalistin Alexandra Plank sowie der Buchhändlerin Anna Wieland, ausgewählt. Den Vorsitz hatte Thomas Wegmann vom Institut für Germanistik (Universität Innsbruck).
Zum Inhalt
April 1938: Der Student Karl Bleimfeldner kehrt in seinen Heimatort zurück, um gegen den „An-schluss“ an Hitlerdeutschland zu stimmen – als Einziger im Dorf. Die riskante Tat bleibt nicht ohne Folgen im politisch aufgehetzten Landstrich. Gerüchte werden laut. Die Familie verstummt. Eine Handvoll Übermütiger bricht auf, um den Verräter im Wald zu stellen. Wie durch ein Brennglas nimmt Thomas Arzt in „Die Gegenstimme“ die 24 Stunden des 10. April in den Blick, an dem sich die nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich vollzog. Vielstimmig und eindringlich schildert er die Geschichte seines eigenen Großonkels – als fieberhaft rastlose Erzählung über Mitläufertum, Feigheit, Ausweglosigkeit, Fanatismus und Widerstand. (Quelle: Residenz Verlag)
Autorenbiografie
Thomas Arzt, geboren 1983 in Schlierbach (OÖ), lebt in Wien, studierte Drehbuch und Theaterwissenschaft und zählt seit „Grillenparz“ (2011) am Schauspielhaus Wien zu den meistgespielten zeitgenössischen Dramatikern Österreichs. Neben Publikumserfolgen wie „Alpenvorland“ (2013), „Johnny Breitwieser“ (2014) oder „Die Österreicherinnen“ (2019) wurden seine Arbeiten zu Festivals in New York, Buenos Aires und Kiew eingeladen und waren u. a. in Wien und Graz, Heidelberg und Berlin zu sehen. Kurzprosa erschien in Literaturzeitschriften sowie am Blog „Nazis & Goldmund“. „Die Gegenstimme“ ist sein erster Roman.
Kooperationen
„Innsbruck liest“ wird unterstützt von: Audioversum, AK Tirol, Einkaufszentrum Sillpark, IKB, IVB, Land Tirol, Tiroler Flughafenbetriebsgesellschaft, Wirtschaftskammer Tirol sowie die Medienpartner Tiroler Tageszeitung und Life Radio Tirol.
Quelle: Stadt Innsbruck