Kärnten: Internationale Gedenkveranstaltung am Loiblpass

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Foto: LPD Kärnten/Just
09 Jun 17:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser bei Kranzniederlegung: „Kämpfen wir jeden Tag um die liberale Demokratie und ein friedliches Zusammenleben in Europa“- Gedenkfeier wurde vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška organisiert

KLAGENFURT. Ganz im Zeichen des Erinnerns stand heute, Samstag, die internationale Gedenkveranstaltung beim ehemaligen Konzentrationslager Loibl-Nord. Durch diese wiederkehrende Veranstaltung soll das lange Zeit „vergessene“ Außenlager von Mauthausen ins Gedächtnis der Bevölkerung gerufen werden. Organisiert und durchgeführt wird die Gedenkfeier vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška.

Landeshauptmann Peter Kaiser legte im Vorfeld der Veranstaltung einen Kranz beim Tunnelportal an der österreichisch-slowenischen Grenze nieder. In seiner Ansprache ging Kaiser auf die wichtige Rolle der Gedenkarbeit ein. „Sie ist auch eine Warnung vor den aktuellen Entwicklungen – der Verrohung der Sprache, dem Alltagsfaschismus und extremen nationalen Strömungen. Sie tragen dazu bei, dass Feindbilder entstehen und die Gesellschaft gespalten wird“, machte Kaiser deutlich. Er warnte vor Strömungen, die das geeinte Europa in Frage stellen und ausschließlich egoistisch-nationalstaatliche Interessen in den Vordergrund rücken wollen. „Wir müssen Demokratie jeden Tag neu erkämpfen. Kämpfen wir jeden Tag um die liberale Demokratie und ein friedliches Zusammenleben in Europa“, schloss Kaiser.

Manfred Morokutti, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška, rückte die Verrohung der Sprache, die vielerorts wahrnehmbar ist, in den Mittelpunkt seiner Rede und warnte: „Das KZ Loibl ist nicht an einem Tag entstanden. Begonnen hat es mit der Sprache. Die Medien haben diese zweifelhalten Gedanken ungefiltert übernommen und Feindbilder entstehen lassen. Am Schluss wurde dann entschieden, wer dazu gehört und wer nicht“.

Die Gedenkrede hielt Stadttheater-Intendant Aron Stiehl. Georg Lexer sprach als Nachkomme eines Zeitzeugen über die Geschichte seiner Familie. Als „Stimme der Jugend“ meldeten sich die Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule zu Wort.

Der Gedenkveranstaltung wohnten unter anderem Alexander Kastner (Vizebürgermeister Klagenfurt), Monika Klengl (Vizebürgermeisterin Ferlach), die Abgeordneten zum Nationalrat Olga Voglauer und Peter Weidinger, die Österreichische Botschafterin in Slowenien, Elisabeth Ellison-Kramer, der slowenische Generalkonsul Anton Novak und Manfred Sauer, Superintendent der Evangelischen Kirche Kärnten-Osttirol, bei.

Das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška wurde 1995 von engagierten Wissenschaftern der Universität Klagenfurt unter der Leitung von Prof. Peter Gstettner ins Leben gerufen. Zu den wichtigsten Zielen zählen die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte beim KZ Loibl-Nord sowie die Pflege von Erinnerungsarbeit in Form von Gedenkveranstaltungen, Exkursionen und öffentlichen Vorträgen. Weitere Informationen unter https://www.mkoe.at/.



Quelle: Land Kärnten



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