Investitionsprogramm in die NÖ Landeskliniken präsentiert

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Niederösterreich

26 Jän 12:00 2023 von Redaktion International Print This Article

LH-Stv. Pernkopf: 1,3 Milliarden Euro für hochqualifiziertes Personal, modernste Medizintechnik, neueste Behandlungsmethoden und Infrastruktur

In einer Pressekonferenz im UK St. Pölten präsentierte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gemeinsam mit dem Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) Alfred Zens das Investitionsprogramm für die NÖ Landes- und Universitätskliniken bis 2030. „Wir werden 1,3 Milliarden Euro investieren. Ein gewaltiges Investitionspaket,zur besten Behandlung und Versorgung der Patientinnen und Patienten. Für die bestee Krebs-Behandlung, neueste OP-Methoden, mehr Platz für einfühlsame psychiatrische Behandlung und schnelle Hilfe bei Schlaganfällen“, begann der LH-Stellvertreter, denn „Gesundheit ist das höchste Gut. Und für die beste Gesundheitsversorgung braucht es moderne Behandlungsmethoden und vor allem engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die haben wir in unseren Landeskliniken, aktuell sogar so viele wie nie zuvor.“

Die größte Summe, nämlich 650 Millionen Euro, werden in den Neubau des Landesklinikums Wr. Neustadt investiert, das bis 2028 zu einer der modernsten Kliniken Europas werde – schon auf dem Weg dahin werde das Klinikum mit neuester Spitzenmedizin wie einem hochmodernen Magnetresonanz-Tomographen ausgestattet. „Die aktuell größte Baustelle in einem Klinikum befindet sich derzeit im Universitätsklinikum St. Pölten“, so Pernkopf, „wo derzeit rund 180 Millionen Euro ins neue Haus D investiert werden.“ Darin werden künftig unter anderem die Kinder- und Jugendheilkunde mit Neonatologie oder auch eine neue Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie untergebracht sein. In Medizintechnik der Zukunft investiere man zudem mit der Anschaffung eines Da Vinci Roboters um 6,5 Millionen Euro in St. Pölten, 2024 auch im LK Horn.

LH-Stellvertreter Pernkopf zu weiteren Investitionen: „In der Region NÖ Mitte wird um fast 60 Millionen Euro unter anderem der Herzkatheder in UK Krems umgebaut oder auch die Kinderpsychiatrie im UK Tulln um 48 Millionen Euro ausgebaut.“ 72 Millionen fließen ins Weinviertel, unter anderem für neue medizinische Geräte in den Kliniken Korneuburg und Mistelbach, „vor allem aber in die Erweiterung des Medizinischen Zentrums Gänserndorf zur Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung im Marchfeld“, führte Pernkopf weiter aus. Im Mostviertel investiere man schließlich in eine Palliativ-Station im LK Amstetten und verdoppele damit die Bettenkapazitäten, weitere 63,5 Millionen Euro seien für den Gesundheitscampus Waidhofen a. d. Ybbs geplant.

Gleichzeitig investiere man aber auch in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so der LH-Stellvertreter. „Ein besonderes Highlight ist hier der Bildungscampus Mauer, an dem bis zu 264 künftige Pflegekräfte ausgebildet werden. Denn neben moderner Ausstattung für optimale Versorgung der Patienten braucht es vor allem hochqualifiziertes und engagiertes Personal. Aktuell verzeichnen wir einen historischen Höchststand an medizinischem Personal in unseren Kliniken.“ Pro Jahr nehme man in der NÖ LGA, dem größten Arbeitgeber im Gesundheitsbereich im Bundesland, rund 460 Ärztinnen und Ärzte in den NÖ Kliniken auf, rund 1.000 junge Menschen starten jährlich in eine Ausbildung und aktuell verzeichne man mit fast 4.000 Ärztinnen und Ärzten und 11.1000 Pflegekräften einen historischen Höchststand an medizinischem und pflegerischem Personal in den Kliniken des Landes.

Zudem seien die Ausbildungsplätze von 650 auf 960 aufgestockt, sowie ein neuer Gesundheitsberuf – Operationstechnische/r Assistent/in – eingeführt worden. Hier werde die Ausbildung aufgrund des großen Zuspruchs von Horn auf die weiteren Standorte Wr. Neustadt, St. Pölten, Mistelbach und Mauer ausgerollt. Genauso wie das FH-Studium, das neben Krems künftig auch in Mistelbach, Mauer und Horn angeboten werde.

NÖ LGA Vorstand Alfred Zens unterstrich: „Wir haben bereits viele Maßnahmen gesetzt, um als Arbeitgeber nicht nur für neue, sondern auch für bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktiv zu sein“ und nannte hier unter anderem das neue Spitalsärztegesetz mit besseren Rahmenbedingungen für Ärztinnen und Ärzte oder auch den Entfall der Einstiegsphase, der von Beginn an mehr Gehalt für Hebammen und medizinische Assistenzberufe bedeute.

„Insgesamt beschäftigen wir 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unseren 27 Klinikstandorten“, sagte NÖ LGA Vorstand Alfred Zens und weiter: „Dennoch ist es uns bewusst, dass wir alles daran setzen müssen, um einerseits in Zukunft für ausreichend Personal im Gesundheitsbereich zu sorgen, andererseits ein attraktiver Arbeitgeber für die bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sein.“ Für die Personalgewinnung habe man unter anderem die Recruiting-Systeme adaptiert „und das Ergebnis dieser Anstrengungen kann sich sehen lassen - die Bewerberzahlen konnten bereits massiv gesteigert werden.“ 2019 habe man 7.600 Bewerbungen verzeichnet, 2022 bereits 11.400. Man biete zudem unter anderem wohnortnahe und sichere Jobs, Dienstwohnungen, umfangreiche Angebote in der Fort- und Weiterbildung, die sechste Urlaubswoche ab dem 43. Lebensjahr, eine bezahlte Mittagspause und Angebote zur Kinderbetreuung sowie flexible Arbeitszeiten.

In Bezug auf bestehende Mitarbeiter sagte Zens unter anderem: „Erst gestern wurde bei einem Runden Tisch mit dem Patientenanwalt und Stakeholdern über die Planung in Zukunft gesprochen“, dabei sei der ins Leben gerufene Ärztepool Thema gewesen, der unbesetzte Kassenplanstellen im niedergelassenen Bereich abdecken und so in Folge die Ambulanzen in den Kliniken entlasten solle. Beim Personal bedankte Zens sich abschließend explizit, denn: „Unserem Personal ist es zu verdanken, dass auch in den letzten herausfordernden Jahren die Akutversorgung unserer Patientinnen und Patienten immer gewährleistet war.“

Hier setzte auch Zentralbetriebsrat Gottfried Feiertag an und unterstrich, dass nicht nur die Personalfindung essentiell sei, sondern vor allem das Halten des Personals. Man habe erkannt, dass man Personal am besten dort halte, wo man es auch ausbilde. „Daher war die regionale Erweiterung der Fachhochschulstandorte ein wichtiger Schritt, der uns die Möglichkeit geben sollte, auch auf die starken Pensionierungswellen, die uns in den nächsten Jahren erwarten, dementsprechend abfedernd zu reagieren“, sagte Feiertag. Als Entlastungsmaßnahme für das bestehende Pflegepersonal nannte der Zentralbetriebsrat beispielhaft das Wr. Neustädter Pilotprojekt „Pooling-Team“, das den Pflegekräften mehr planbare Freizeit verschaffen solle, denn „den größten Druck für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schafft die ständige Erreichbarkeit“.

Zum Ende der Pressekonferenz erklärte der Abteilungsvorstand der Chirurgie des UK St. Pölten Peter Götzinger noch Details zum OP-Roboter Da Vinci, ein Roboterassistiertes Operationssystem, das aus einer Konsole und einer Robotereinheit bestehe und interdisziplinär in den Fächern Chirurgie, Urologie, Gynäkologie und HNO, vorwiegend für Krebsoperationen, eingesetzt werde. „Ein Investment in die Zukunft der Medizin mit enormen Vorteilen für unsere Patientinnen und Patienten“, so Götzinger. Die OP mittels Da Vinci bedeute unter anderem weniger Belastung und eine kürzere Liegedauer im Klinikum.


Quelle: Land Niederösterreich



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