Jede 3. Frau von Gewalt betroffen – Sozialministerium schafft Sichtbarkeit

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Jede 3. Frau von Gewalt betroffen – Sozialministerium schafft Sichtbarkeit
Foto: Lukas Thüringer
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Jede 3. Frau von Gewalt betroffen – Sozialministerium schafft Sichtbarkeit
Foto: Lukas Thüringer
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Jede 3. Frau von Gewalt betroffen – Sozialministerium schafft Sichtbarkeit
Foto: Volksoper Wien
26 Jun 18:00 2024 von OTS Print This Article

Aktion bei Kulturveranstaltungen im Rahmen der Kampagne „Mann spricht’s an“

Jede dritte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexuelle Gewalt. Mit der Aktion „Jede 3.“ macht das Sozialministerium nun in Kunst- und Kultureinrichtungen das Problem sichtbar: Jeder dritte Platz wird dort mit einem speziellen Sitzbezug gekennzeichnet. Die Aktion startete am 24. Juni an der Wiener Volksoper und wird im Sommer bei Veranstaltungen in ganz Österreich umgesetzt. „Mit der Aktion machen wir sichtbar, was sonst im Verborgenen bleibt“, betont Sozialminister Rauch. „Jeder und jede Einzelne hat die Verantwortung zu handeln, wenn er oder sie Gewalt wahrnimmt. Das ist das Ziel unserer Kampagne ‘Mann spricht’s an’.” ***

Gewalt an Frauen und Mädchen betrifft alle Gesellschaftsschichten. Den Großteil der Gewalterfahrungen machen Frauen zu Hause, in ihren eigenen vier Wänden. Gewalt gegen Frauen geht dabei fast immer von Männern aus, in vielen Fällen von den (Ex-)Partnern oder Familienangehörigen. Der Mord an einer Frau (Femizid) ist dabei meist der Schlusspunkt einer jahrelangen, gewalttätigen Entwicklung.

Bereits seit drei Jahren fordert das Sozialministerium mit der Kampagne „Mann spricht’s an” besonders Männer auf, aktiv zu handeln. Mit der Aktion „Jede 3.“ setzt die Kampagne nun ein sichtbares Zeichen bei Kulturveranstaltungen: Jeder dritte Platz in Theatern, Opernhäusern und bei anderen Veranstaltungen wird mit einem gelben Sitzbezug gekennzeichnet. Zudem werden Infobroschüren zum Thema Männergewalt verteilt.

Am 24. Juni startete die Aktion an der Wiener Volksoper bei der Aufführung „The Gospel According to the Other Mary”. Im Laufe des Sommers soll die Aktion noch bei weiteren Veranstaltungen in den Bundesländern umgesetzt werden. Die Kampagnen-Website www.mannsprichtsan.at informiert über Männergewalt, bietet konkrete Handlungsanleitungen und zeigt Hilfsangebote auf.

„Aus Angst oder Unsicherheit schweigen Augen- oder Ohrenzeugen von Gewalt viel zu oft. Vor allem Männer können im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis einschreiten und aktiv zum Gewaltschutz beitragen”, betont Sozialminister Johannes Rauch. „Oft reicht ein Wort zur richtigen Zeit, um gewaltvolles Verhalten zu unterbrechen.” Alleine in diesem Jahr investiert das Sozialministerium 7 Millionen Euro in Maßnahmen und Projekte zur Gewaltprävention.

„Es ist schockierend, dass jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von Gewalt betroffen ist. Dabei dürfen wir Gewalt gegen Frauen und Kinder nicht als ein individuelles, persönliches Problem betrachten. Das Thema betrifft uns alle und wir alle müssen dazu beitragen, dass Frauen, Kinder und auch queere Personen sich in unserer Gesellschaft sicher und geschützt fühlen. Oft sind wir vielleicht unsicher und wissen nicht, wie wir eine Situation deuten sollen. Doch im entscheidenden Moment hinzusehen, Fragen zu stellen, Schutz und Hilfe anzubieten, kann Leben retten“, so Lotte de Beer, Direktorin und künstlerische Geschäftsführerin Volksoper.



Quelle: OTS



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