Österreich: Jungunternehmer beleben mit Nachhaltigkeit den Bestattungsmarkt
Foto: edelzweig
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Bernhard Lapusch und Florian Gschweidl vom Kärntner Unternehmen „edelzweig“ zeigen mit ihren biologisch abbaubaren Urnen, dass man den letzten Weg umweltfreundlich beschreiten kann.
St. Georgen am Längsee / Kärnten (OTS) - Auch in der Bestattungsbranche wird Nachhaltigkeit zu einem immer größeren Thema. Das Kärntner Start-up „edelzweig“ hat einen Weg gefunden, um das Sterben nachhaltiger zu machen. Mit natürlichen Urnen aus biologisch abbaubaren Rohstoffen und aus ungenutzten Abfallprodukten wie beispielsweise Rinde, ist es heute möglich, sogar den letzten Weg auf umweltfreundliche Weise zu beschreiten.
Urnen aus biogenen Materialien
Der Trend zu biologisch abbaubaren Urnen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der Nachhaltigkeitsgedanke war auch für Bernhard Lapusch und Florian Gschweidl, die Gründer des Kärntner Start-ups „edelzweig“, von zentraler Bedeutung. „Wir wollten nur Produkte fertigen, die zu 100 Prozent aus nachhaltigen Materialien bestehen, damit auch wirklich nur natürliche Stoffe zurück ins Erdreich gelangen“, sagt Lapusch.
Bei der Entwicklung sind die beiden studierten Holztechnologen sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben sich auf die Verwendung von biologisch abbaubaren Materialien fokussiert, die bisher ungenutzt waren oder als Abfallprodukt galten.
Daraus ist das neueste Produkt in ihrem Sortiment entstanden: eine Urne aus heimischer Lärchenrinde. Rinde gilt als Abfallprodukt, das in Sägewerken in großen Mengen anfällt. Da es größtenteils keine Verwendung findet, wird die Rinde einfach verbrannt. Dadurch wird das von Bäumen aufgenommene CO2 wieder freigesetzt. „edelzweig“ nutzt das Abfallprodukt Rinde: Diese wird zerkleinert und die Rindenstücke in einer speziellen Form verpresst. Dadurch entsteht eine biologisch abbaubare Urne mit natürlicher Optik, Haptik und einem angenehmen Geruch.
So gibt das Kärntner Unternehmen dem vermeintlichen Abfallprodukt Rinde eine neue Bedeutung und trägt gleichzeitig dazu bei, das CO2 weiterhin zu binden.
Baumrinde ist erst der Anfang
„Wir wollen diesen Ansatz weiterentwickeln und auch andere biogene Materialien zur Herstellung unserer Urnen verwenden. Wir arbeiten bereits an neuen Varianten aus Zirbenspänen, aus Elefantengras und aus noch ausgefalleneren Rohstoffen wie zum Beispiel Nussschalen“, erklärt Lapusch.
Viel Zeit haben die Jungunternehmer auch in die Entwicklung des Herstellungsverfahrens gesteckt. Ziel war es, den Prozess möglichst flexibel, aber dennoch einfach zu gestalten, um verschiedenste Materialien verarbeiten zu können. Dadurch kann das Endprodukt heute zu einem Preis angeboten werden, der für jeden erschwinglich ist. „Uns ist es besonders wichtig, dass die finanziellen Mittel einer Familie kein Hindernis für eine umweltbewusste Verabschiedung ihrer Liebsten sind“, sagt Gschweidl.
Unternehmen
Unternehmensname: edelzweig. Gegründet Ende 2019. Sitz in St. Georgen am Längsee / Kärnten. Zusammenarbeit mit über 30 Bestattern in Österreich und Deutschland.
* * * Nachhaltige Erinnerungen und Verbundenheit schaffen, die über den Tod hinaus gehen. Das Kärntner Unternehmen „edelzweig“ fertigt natürliche Urnen aus biogenen Materialen und aus ungenutzten Abfallprodukten wie beispielsweise Baumrinde. Dadurch wird eine nachhaltige, umweltbewusste und kostengünstige Verabschiedung ermöglicht.
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Quelle: OTS