Kärnten: Kärnten arbeitet an Kooperationen mit kroatischer Region Medimurje
Foto: LPD Kärnten/Stein
LH Kaiser empfing Gespanschaftspräfekten Matija Posavec und Botschafter Daniel Glun?i? samt Delegation zu einem Arbeitsgespräch - Zentrale Themen waren die Zusammenarbeit der beiden Regionen und die Weiterentwicklung der Alpen-Adria-Allianz
KLAGENFURT. Kärnten arbeitet unter Landeshauptmann Peter Kaiser konsequent weiter an der Verbesserung und noch engeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn, europäischen und internationalen Partnern. Gestern, Donnerstag, empfing der Landeshauptmann eine Delegation aus der kroatischen Gespanschaft Medimurje, die von Präfekten Matija Posavec und dem Botschafter der Republik Kroatien in Österreich, Daniel Glun?i?, angeführt wurde, im Amt der Kärntner Landesregierung. Im Zuge des freundschaftlichen Arbeitsgespräches an dem von Kärntner Seite unter anderen auch Landesamtsdirektor Dieter Platzer und Landtagsabgeordneter Günter Leikam teilnahmen, wurden Kooperationsmöglichkeiten erörtert und die Weiterentwicklung der Alpen-Adria-Allianz, der beide Regionen angehören, diskutiert.
Kaiser nutzte die Gelegenheit den kroatischen Gästen das Regierungsprogramm der Nachhaltigkeitskoalition zu präsentieren. „Wir haben die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unserem aktuellen Regierungsprogramm zu Grunde gelegt und daraus über 300 Handlungsfelder für die Gestaltung der Zukunft unseres Bundeslandes entwickelt“, erörterte der Landeshauptmann. In seinem Eröffnungsstatement ging Kaiser auch auf die Koralmbahn ein, durch die im Süden Österreichs ein neuer Wirtschafts- und Lebensraum mit 1,1 Millionen Einwohnern entstehen wird. „Die Koralmbahn ist eine Jahrhundertchance für Kärnten und die Steiermark und wird auch positive Auswirkungen auf die Nachbarregionen haben“, zeigte sich Kaiser überzeugt.
Potentiale für eine Zusammenarbeit mit der Gespanschaft sah Landeshauptmann Kaiser etwa bei den Kärntner Messen oder im Bereich der erneuerbaren Energieträger. „Wie in der Halbleiterindustrie mit der „European Semiconductor Regions Alliance“ (ESRA) wäre ein grenzüberschreitendes EU-Projekt, durch das die Abhängigkeit Europas von asiatischen Produzenten von PV-Paneelen reduziert wird, eine interessante Perspektive“, führte Kaiser aus.
Hinsichtlich der Entwicklung der Alpen-Adria-Allianz sprach sich Kaiser in seiner Funktion als EU-Referent für eine Erweiterung aus. „Ich unterstütze die Initiative des Präfekten Posavec bezüglich einer möglichen Mitgliedschaft des Komitats Sibenik-Knin in Kroatien, des Komitats Zala in Ungarn und anderer Westbalkanländer“, meinte er.
„Wir sollten die Alpen-Adria-Allianz nutzen um zu zeigen, wie man in Europa erfolgreich zusammenarbeitet. Eine Zusammenarbeit ist nicht nur für uns als Regionen, sondern auch für Europa gut“, verdeutlichte Posavec und präsentierte einige Projekte, die in Partnerschaft mit anderen Regionen bereits erfolgreich umgesetzt wurden. Exemplarisch nannte Posavec Projekte im Bereich der geothermischen Energiegewinnung und das Wissenszentrum der Gespanschaft Medimurje.
Von Seiten der Gespanschaft wünscht man sich auch einen Wissenstransfer bei der Umsetzung von EU-Projekten. Landesamtsdirektor Platzer sicherte der kroatischen Abordnung Unterstützung seitens der Kärntner Landesverwaltung zu.
Bernhard Erler, Geschäftsführer der Kärntner Messen, bot der Gespanschaft Medimurje an, sich bei der Freizeit- oder Herbstmesse im kommenden Jahr zu präsentieren. Martin Granitzer, Unterabteilungsleiter Energiewirtschaft und Energiepolitik im Amt der Kärntner Landesregierung, gab einen Überblick über Kärntens Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energie und sprach mögliche Kooperationen in diesem Bereich an. Thomas Pseiner von der Abteilung 1, zuständig für europäische und internationale Angelegenheiten, bot Überblick und Ausblick über Kärntens Bemühungen im Verbund der Alpen Adria Allianz. Weitere Kooperationsmöglichkeiten sollen bei einem bereits avisierten zweiten Treffen in der Gespanschaft Medimurje besprochen werden.
Quelle: Land Kärnten