Kärnten: Kärntens Tourismus setzt verstärkt auf Qualität
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LR Schuschnig präsentiert Neuausrichtung der Tourismus-Qualitätsinitiative: 2,7 Mio. Euro werden bis 2023 in mehr Qualität investiert – Erste Tourismus-Akademie wird aufgebaut, 900 Beratungen pro Jahr durch Qualitätscoaches in den Regionen geplant – Bessere Preisdurchsetzung und mehr Wertschöpfung als Ziel
Klagenfurt (LPD). Egal ob in der Beherbergung, der Gastronomie, bei den Bergbahnen oder den Freizeitbetrieben - Qualität ist einer der wichtigsten Faktoren, um die Wertschöpfung im Tourismus zu erhöhen. Nach fast zehn erfolgreichen Jahren wird deshalb die „Tourismus-Qualitäts-Initiative“ des Landes Kärnten verlängert und neu ausgerichtet. Die Eckpunkte wurden heute, Montag, bei einer Pressekonferenz von Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig, dem Regionsgeschäftsführer der Millstätter See Tourismus GmbH Stefan Brandlehner, Kärnten Werbung-Chef Christian Kresse und Projektkoordinatorin Agnes Fojan präsentiert.
„Qualität ist der Schlüssel für mehr Preisdurchsetzung und mehr Wertschöpfung. Das Qualitätsbewusstsein der Gäste und die Erwartungen an den Urlaub nehmen immer mehr zu. Kärnten hat in den vergangenen Jahren viel aufgeholt, doch der Wettbewerb der Destinationen wird schärfer“, betont Tourismuslandesrat Schuschnig. Über sieben von zehn Gästen empfehlen Urlaub in Kärnten bereits weiter, viele davon waren in einem der derzeit 630 mit dem Kärntner Tourismus-Qualitätssiegel ausgezeichneten Betriebe. Dieser Anteil konnte in den vergangenen zehn Jahren bereits deutlich gesteigert werden, aber „wir wollen dies noch weiter erhöhen“, betont der Landesrat. Zusätzlich habe die Corona-Krise das Reiseverhalten und die Ansprüche der Gäste verändert. „Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Tourismus-Qualitäts-Initiative weiter zu entwickeln, neu auszurichten und auszubauen. Die Zeiten, in denen starr auf Nächtigungszahlen geblickt wurde, sind vorbei. Wertschöpfung und Qualität entlang der gesamten Wertschöpfungskette machen unsere Tourismusdestination international wettbewerbsfähig“, so Schuschnig.
Kärnten werde daher noch stärker auf Qualitätstourismus setzen. Insgesamt werden bis 2023 rund 2,7 Mio. Euro vom Land Kärnten, den Tourismusregionen und der Kärnten Werbung in diese Initiative investiert. Die Förderung des Tourismusreferats wird morgen in der Landesregierung beschlossen.
Mit der Neuausrichtung der Tourismus-Qualitäts-Initiative übernehmen ab Herbst die Tourismusregionen eine starke Rolle. Erstmals wird eine zentrale Koordinierungsstelle für alle regionalen Maßnahmen bei der Millstätter See Tourismus GmbH eingerichtet. Mit einem Beirat sollen die Maßnahmen unter den Regionen abgestimmt werden. „Unser Ziel ist es, eine flächendeckende Qualitätssteigerung zu erreichen und noch mehr Betriebe mit dem Qualitätssiegel zu gewinnen“, sagt Regionsgeschäftsführer Stefan Brandlehner. In jeder Tourismusregion wird deshalb künftig ein Qualitätscoach tätig sein, der sich ausschließlich der Betreuung und Beratung der Betriebe widmet. „Diese Coaches werden erstmals zumindest eine Vollzeitarbeitskraft je Tourismusregion umfassen und erhalten ein einheitliches Kompetenzprofil. Das Betreuungsangebot wird damit nochmals gesteigert“, so Schuschnig.
Erstmals wird in Kärnten auch eine eigene Tourismus-Akademie eingerichtet. Schulungen, Coachings und Qualifizierungsmaßnahmen werden landesweit vereinheitlicht, regionale Schwerpunktsetzungen sollen weiter gefördert werden. Mit einem modulartigen Coaching-System, dem Einsatz von Webinaren, einer online-Lernplattform und eigenen Weiterbildungstagen werden Gastgeber und Qualitätscoaches laufend geschult. „Die Akademie soll Betrieben, Regionen und Tourismusverbänden immer aktuelle Wissensstandards weitergeben. Wir wollen die Synergien des Kärntner Tourismus nutzen, um die Qualität im Gesamtsystem weiter zu steigern “, so Projektkoordinatorin Agnes Fojan. Ein Fokus wird besonders auf die Digitalisierung gelegt: „Auch die bequeme Buchung ist Teil der Qualität. Jährlich sind deshalb bis zu 900 Beratungen im Bereich digitales Gästeerlebnis und Digitalisierung geplant. Wir wollen damit nochmals einen Qualitätsschub beim e-Tourismus erreichen. Denn wer sein Angebot nicht digital sichtbar macht, wer nicht online buchbar ist, der wird vom Markt verschwinden“, sagt Schuschnig. Ebenso werden die Qualitätsstandards für das Siegel im Herbst gemeinsam mit den Angebotsgruppen modernisiert und nachgeschärft. „Wir legen den Fokus noch mehr als bisher auf die Servicequalität, auf Saisonverlängerung und auf digitale Angebote“, sagt der Landesrat.
Kärnten Werbung Geschäftsführer Christian Kresse betont: „Ein stetig wachsendes Qualitätsbewusstsein der Gäste und der Wunsch nach glaubwürdigen Orientierungshilfen bei der Buchungsentscheidung machen es unabdingbar, auch nach außen sichtbare Zeichen zu setzen. Das Kärnten Qualitätssiegel wurde auf Basis der Marke Kärnten erarbeitet und stellt sicher, dass zertifizierte Betriebe das Werteversprechen der Marke Kärnten einlösen. Schwerpunkte der Initiative sind auch die Online-Buchbarkeit und Online-Bewertungen.“
Rund 630 Betriebe aus den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Camping, Urlaub am Bauernhof, vom Verband der Kärntner Privatvermieter über die IG Kärnten Card bis zu den Kärntner Seilbahnen sind aktuell zertifiziert und erfüllen die hohen Qualitätsstandards, über 800 Betriebe durchliefen den Prozess bisher. Das soll sich nun weiter steigern: „Ziel sei es, mit der Neuausrichtung noch mehr Betriebe in das Qualitätsprogramm zu bekommen. Nur ein Bett anzubieten, ist schon lange zu wenig“, so Schuschnig, der sich bei der Branche und den Unternehmen für die Zusammenarbeit bedankt. Kein Tourismusbetrieb dürfe sich mehr ausschließlich auf schöne Seen, auf das Image oder auf gute Pisten verlassen. „Die Qualität des gesamten Gästeerlebnisses, vom Zeitpunkt der Buchung, über die Unterkunft, vom Service über die Infrastruktur, von der Qualität der Gastronomie bis zum Ausflug, steht längst im Fokus. Das zu vermitteln, dadrauf zielt die Tourismus-Qualitäts-Initiative ab“, so Schuschnig.
Alle Anwesenden appellieren an die Betriebe, das Angebot zu nutzen. „Wir wollen die Betriebe dazu aufrufen, aktiv zu werden und sich an die Regionen zu wenden und nicht darauf zu warten, bis sich der Coach meldet. Jeder einzelne Betrieb, der teilnimmt, bringt die gesamte Branche voran“, so Brandlehner.
Quelle: Land Kärnten