Kärnten: Kärntner MEDServicestelle - Seit 10 Jahren Partner der Medizinstudierenden
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LR.in Beate Prettner: Servicestelle des Kärntner Gesundheitsfonds für Medizinstudierende startete 2014 als Pilotprojekt – Ziel: drohendem Ärzteengpass entgegenzusteuern - plus 833 Prozent bei der Vermittlungsquote für Klinisch-Praktisches-Jahr
KLAGENFURT. „Die Idee war einfach, und doch eine völlige Innovation: Wir brauchen eine kompetente Stelle, von der aus wir Studentinnen und Studenten im Bereich der Humanmedizin servicieren und sie in ihrem Studium begleiten können: Das war die Grundintention, weil wir gesehen haben, dass es immer schwieriger wird, eine ausreichende Zahl an Nachwuchsärztinnen und -ärzten zu bekommen. Das war im Jahr 2014. Heuer feiert unsere MedServicestelle, die wir beim Kärntner Gesundheitsfonds angesiedelt haben, ihren 10. Geburtstag“, informiert Gesundheitsreferentin Beate Prettner.
Das Jubiläum sei einerseits Grund, stolz zu sein. „Andererseits ist es aber bedenklich, dass sich aufgrund der absurden Zugangsbeschränkungen die Situation am Ärztesektor nicht verbessert, sondern weiter verschlechtert hat. Zehn Jahre lang warne ich davor, dass sich Österreich sehenden Auges in einen gefährlichen Mediziner-Engpass hineinmanövriert. Vor allem vor dem Hintergrund der immer älter werdenden Bevölkerung ist das bedenklich“, kritisiert Prettner. Heuer ist es erstmals so, dass den Bundesländern – als „kleines Trostpflaster“ – eine Sonderquote für Medizinstudierende zugesprochen wurde. Kärnten erhielt vier Plätze. „Durch die tollen Vorarbeiten der MEDServicestelle konnten wir mit 50 potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten Vorverträge unterzeichnen“, erklärt Prettner. „Alle Interessierten an der Sonderquote haben eine Vorab-Testsimulation gemacht – die zehn Besten wurden von uns intensiv mit MedBuddy für das Aufnahmeverfahren vorbereitet. Das hervorragende Ergebnis: neun von zehn wurden zum Medizinstudium zugelassen.“
Ein Blick auf die Geburtsstunde der MEDServicestelle zeigt, wie erfolgreich sich das Projekt entwickelt hat: Im Jahr 2014 haben 60 Studierende vom KPJ (Klinisch- Praktisches-Jahr) der Fondskrankenanstalten profitiert. Im Jahr 2015 konnte schon 77 Studierenden ein KPJ-Platz in einem Kärntner Fondskrankenhaus vermittelt werden, ein Plus von fast 30 Prozent. Im Vorjahr waren es 560 Personen, denen ein KPJ-Platz in den Kärntner Fondskrankenanstalten durch die MED-Servicestelle zugeteilt wurde. Plus 833 Prozent“, betont die Gesundheitsreferentin. Die Studierenden bleiben durchschnittlich 1,5 Monate an der jeweiligen Abteilung. Zusätzlich konnte eine Steigerung bei der Absolvierung einer KPJ-Lehrordination erzielt werden.
Was die MEDServicestelle zudem auszeichnet, ist das Vorbereitungsprogramm für den Aufnahmetest zum Medizinstudium: „Wir bieten einen kostenlosen intensiven Vorbereitungskurs und eine Testsimulation. Damit wollen wir die Aufnahmezahlen von Kärntner Studierenden im Bereich der Humanmedizin erhöhen. Heuer haben rund 300 Personen am Kurs teilgenommen“, heißt es aus dem KGF. Wie dieser informiert, wird der Vorbereitungskurs im nächsten Jahr ein neues, verjüngtes Gesicht bekommen. Information und Anmeldung können ab Jänner 2025 erfolgen.
Das 10-Jahr-Jubiläum feiert die MEDServicestelle im Rahmen des MEDdays. Dieser findet morgen um 16 Uhr im Hotel Lake’s in Pörtschach statt.
Quelle: Land Kärnten