Kärnten: Kärntner Wirtschaft intensiviert Austausch mit Friaul-Julisch Venetien

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Foto: Büro LR Schuschnig
26 Sep 05:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Schuschnig und WKK-Präs. Mandl trafen Amtskollegen in Udine: Abgestimmte Regelungen für den Wintertourismus, grenzüberschreitende Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und weitere gemeinsame EU-Projekte wurden besprochen – Vernetzung der Wirtschaftskammern im Alpen-Adria Raum geht voran

Eine intensive grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Alpen-Adria Raum steht seit vielen Jahren für Kärnten und Friaul-Julisch Venetien nicht nur im Rahmen des Euregio Senza Confini auf der Tagesordnung. Auch auf wirtschaftlicher Ebene und im Tourismus wird das partnerschaftliche Miteinander nun weiter intensiviert. Dazu fand vor wenigen Tagen ein Abstimmungsgespräch zwischen dem Kärntner Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig und seinem italienischen Amtskollegen aus der Region Friaul-Julisch Venetien, Sergio Emidio Bini, in der Wirtschaftskammer von Pordenone-Udine statt. Neben dem Kärntner Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl und dessen Direktor Meinrad Höfferer nahmen auch Vertretern der Region Friaul-Julisch Venetien an diesem mehrstündigen Austausch teil, die ihrerseits die New Alpe Adria Network of Chambers (NAAN) als trilaterales Netzwerk der Wirtschaftskammern im Alpen-Adria Raum vorantreiben.

„Wir haben als lebenswerte Region im Herzen des Alpen-Adria-Raumes durchaus große wirtschaftliche Chancen, die wir ausbauen wollen. Gerade kleine Regionen müssen umso stärker zusammen arbeiten, um so EU-Mittel noch stärker abzurufen. Kärnten stellt sich als Koordinator von neuen EU-Projekten gerne bereit“, sagt Schuschnig am Rande der Gespräche. Er wolle sich deshalb um neue Projekte bemühen, um EU-Mittel nach Kärnten zu bekommen. „Sowohl im Bereich der grenzüberschreitenden Mobilität als auch beim nachhaltigen Tourismusangebot und bei der Logistik sehen wir spannende Möglichkeiten und große Schnittmengen“, streicht Schuschnig nach dem Arbeitsgespräch hervor. Bereits derzeit und in den vergangenen Jahren gebe es vom Tourismus- und Mobilitätsreferat mit EU-Projekten wie EMOTIONWay, BikeNat oder Micotra erfolgreiche Beispiele mit Friaul-Julisch Venetien und der Alpen-Adria Region.

Besonders im Fokus stand aufgrund der startenden Wintersaison der Tourismus. Schuschnig betonte gegenüber seinem Amtskollegen, dass die Schutzmaßnahmen bilateral gut abgestimmt sein müssen. „Besonders in den grenzüberschreitenden Schigebieten, die von Gästen in Oberitalien und Kärnten genutzt werden, werden wir uns für einheitliche Regelungen einsetzen“, betont der Landesrat. Das betreffe sowohl die Regelungen in Seilbahnen, der Gastronomie und den Beherbergungsstätten. „Es darf zu keiner Wettbewerbsverzerrung oder Verunsicherung unserer Gäste kommen“, sagt Schuschnig. Auch beim Grenzübertritt müsse Italien und Österreich sowie die betroffenen Behörden im Sinne des Tourismus und der exportierenden Wirtschaft an einem Strang ziehen. „Wir müssen alles dafür tun, dass der Wintertourismus heuer wieder möglich ist“, sind sich die Amtskollegen einig.

Darüber hinaus tauschten sich die Vertreter von Kärnten und von Friaul-Julisch Venetien über die Situation am Arbeitsmarkt und den einhergehenden Fachkräftemangel aus. „Besonders im Tourismus suchen die Kärntner Betriebe teils händeringend nach Fachkräften. Wir haben uns deshalb verständigt, dass wir eine Projektgruppe für eine grenzüberschreitende Ausbildung von Fachkräften in Kärnten und Friaul-Julisch Venetien anstoßen. Das werden wir auch auf europäischer Ebene diskutieren müssen“, ist Schuschnig überzeugt. Beim Thema Wirtschaftspolitik wies man auf die Wichtigkeit der Kooperation zwischen den beiden Regionen in der Logistik hin. Gerade der Export zwischen den Ländern bringt Wertschöpfung. Besonders die Lage Kärntens am Schnittpunkt zweier transeuropäischer Verkehrsachsen sieht Schuschnig als eine herausragende Ausgangssituation für die Entwicklung von europäischen Logistikprojekten, welche Wertschöpfung und Jobs in die Region bringen. Im Rahmen des Zollkorridors kann auch die Positionierung des LCAS in Villach/Fürnitz gestärkt werden. Ebenso hob der Kärntner Landesrat die wirtschaftliche und umweltpolitischen Bedeutung von grünem Wasserstoff hervor.

Für das kommende Frühjahr wurde bereits die Einladung für einen Gegenbesuch in Kärnten ausgesprochen.


Quelle: Land Kärnten



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