Kärnten: Kärntner Wirtschaftsexperten erarbeiten neue Impulse
LR Schuschnig und der Wirtschaftspolitische Beirat präsentieren Jahresschwerpunkte: 2024 wird ein fokussiertes Wirtschaftsprogramm für Kärnten erarbeitet – Empfehlungen für das Regierungsprogramm sind bereits zu einem Drittel in Umsetzung – Einheitliche wirtschaftspolitische Guidelines sollen noch heuer präsentiert werden
KLAGENFURT. Beim heutigen Jahresauftakt präsentierten Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig und der Vorstand des Wirtschaftspolitischen Beirats, mit seinen Vorsitzenden Otmar Petschnig und dessen beiden Stellvertretern, Beate Gfrerer und Meinrad Höfferer, die nächsten Schritte zur Erarbeitung einheitlicher wirtschaftspolitischer Guidelines für den Wirtschaftsstandort Kärnten. „Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen müssen wir uns strategisch noch klarer auf unsere Stärken fokussieren. Ich habe die Experten des Beirats deshalb ersucht, für den Wirtschaftsstandort ein Zukunftsprogramm zu erarbeiten“, so Schuschnig.
Erstmals sollen nun wirtschaftspolitische Leitlinien für Kärnten entstehen, die Gegenmaßnahme zur abgekühlten wirtschaftlichen Dynamik bilden und vor allem Kärntens Stärken und Potentiale in den Fokus rücken. Der Beirat hat bereits in der letzten Legislaturperiode zahlreiche Empfehlungen für die zukunftsfähige Entwicklung des Standortes erarbeitet. Über der Hälfte davon wurden in das aktuelle Regierungsprogramm übernommen. Davon wurde bereits ein Drittel umgesetzt, wie beispielsweise die neue Energiestrategie oder die Verbesserungen in der Anbindung der Koralmbahn. „Darauf bauen wir weiter auf“, so der Landesrat. Die Schwerpunkte dafür bilden insbesondere die Bereiche Export- und Energiewirtschaft, Green Technology, das künftige Arbeitskräftepotenzial, aber auch die Bildung sowie der Forschungsstandort werden, so der Beirat, eine wichtige Rolle einnehmen. Darauf aufbauend werde auch die Wirtschaftsförderung des Landes auf dessen Treffsicherheit evaluiert. „Es haben sich die Rahmenbedingungen massiv verändert. Umso wichtiger ist es, gerade jetzt unsere Wirtschaftspolitik auf die Chancen und Herausforderungen auszurichten, damit jeder eingesetzte Euro das Maximum an Wirksamkeit für die Unternehmer bringt“, sagte Schuschnig.
Bereits morgen, Dienstag, werde der Wirtschaftspolitische Beirat mit seinen Mitgliedern zusammentreten und die Beschlüsse fassen. Dazu der Vorsitzende des Wirtschaftspolitischen Beirats, Otmar Petschnig: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, für den Wirtschaftsstandort Kärnten standortrelevante Guidelines mit dem notwendigen Weitblick zu erarbeiten. Wir werden uns dafür mit allen relevanten Institutionen auf Augenhöhe austauschen und die Schwerpunkte diskutieren“, so Petschnig und meinte weiter: „Wichtig wird vor allem sein, dass sich diese einheitlichen wirtschaftspolitischen Guidelines auch in der Wirtschaftsförderungsstruktur des Landes widerspiegeln. Dazu wird es auch eine Evaluierung der Kärntner Wirtschaftsförderung benötigen.“
Die stellvertretende Vorsitzende Beate Gfrerer betonte, „dass Jammern keine Lösungen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten hervorbringt, stattdessen ist an der positiven Weiterentwicklung eines nachhaltigen Lebens- und Standortes Kärnten gemeinsam zu arbeiten. Allen voran braucht es dazu eine hochwertige und chancengleiche Bildung für alle im Land sowie einen attraktiven Lebensstandort, der Menschen auch nach Hochschlussabschluss nach Kärnten zurückkehren lässt“, so Gfrerer und meinte weiter: „Eine Bündelung der Kräfte heißt auch eine Abstimmung der Kräfte. Gerade im Bereich der Bildung würden sich sogenannte Bildungshubs und eine intensivere Abstimmung der einzelnen Bildungsinstitutionen untereinander sehr positiv auf den Wirtschaftsstandort auswirken.“
Meinrad Höfferer, ebenso stellvertretender Vorsitzender, hob mit Hinblick auf die Koralmbahn den Stellenwert der Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern, wie der Steiermark, hervor. „Kärnten und die Steiermark haben mit dem gemeinsamen Wirtschaftsraum Area Süd auch ein enormes gemeinsames Potential und stehen nicht nur im Wettbewerb zueinander. Gerade die Koralmbahn wird in den nächsten Jahren sehr Vieles grundlegend verändern. Mit dem Ausbau des Mikro-Öffentlichen Verkehrs in der Region wurde bereits der erste wesentliche Schritt gesetzt“, so Höfferer. Weiters sei es zukunftsentscheidend, in die Logistik und in die Schienenverkehrsinfrastruktur verstärkt zu investieren. Im Bereich der Standortpolitik „ist es wichtig, dass wir Pakete für Kärnten-Rückkehrer schnüren, um als Standort attraktiver zu werden.“
Die Guidelines sollen bis spätestens Dezember 2024 vom Gremium präsentiert werden.
Quelle: Land Kärnten