Wien: Kästenbaumtunnel Oberlaa - Neugestaltung mit viel Information zur Geschichte des Orts
Foto: Stephan Doleschal
Der Tunnel erstrahlt als heller und bunter Durchgang mit 12 informativen Schautafeln
700 Jahre Oberlaa, 150 Jahre Favoriten, 90 Jahre Schwefelquelle sowie 50 Jahre Wiener Internationale Gartenschau (WIG 74), Therme Wien und Kurkonditorei Oberlaa: Der Reigen an Jahrestagen in und rund um Oberlaa war Anlass für die Wiener Standortentwicklung GmbH, ein Unternehmen der Wien Holding, ein im wahrsten Sinne des Wortes buntes Zeichen zu setzen und aus einem grauen Tunnel eine begehbare Ausstellung zur Geschichte von Oberlaa und Umgebung zu machen. Nun wurde der neu gestaltete, rund 100 Meter lange Durchgang von Bezirksvorsteher Marcus Franz, WSE-Geschäftsführer Josef Herwei und dem Gestalter der Ausstellung, Tom Koch, eröffnet.
„Geschichte im Vorbeispazieren“ bietet der zweiteilige Fußgänger- und Radfahrtunnel auf 12 großen Schautafeln, die sich mit der Historie des Ortes im Süden von Wien beschäftigen. Von Informationen zum Bezirk, zum historischen Ortsteil Oberlaa, zur Erschließung der Thermalquellen über die WIG 74 und die Entstehung des Kurparks bis hin zur Geschichte der Therme Wien, der Kurkonditorei und der Kurhalle findet sich viel Wissenswertes, garniert mit rund 100 Bildern. Mittels QR-Code können zudem die Routen samt umfangreichen Infos zu geschichtsträchtigen Orten in und rund um Oberlaa abgerufen werden.
„Mit der Eröffnung des neuen Kästenbaumtunnels zwischen dem historischen Ortsteil Oberlaa und dem Areal der Therme und des Kurparks wird diese Verbindung zu einem Erlebnis. Gleichzeitig wird – auch dank neuer LED-Beleuchtung, die durch die „MA33 - Wien leuchtet“ installiert worden ist – ein bisher grauer Tunnel zu einem hellen, freundlichen Durchgang“, freut sich Bezirksvorsteher Marcus Franz. „Der Raum Oberlaa war schon immer ein Ort der Veränderung und Weiterentwicklung. Die Ausstellung im Kästenbaumtunnel zeugt von dieser wechselhaften Geschichte und zeigt, dass einst Neues langfristig positive Auswirkungen auf ein Grätzl haben kann.“
Verbindung zwischen ländlichem und urbanem Raum
„Im Zuge der Stadtteilentwicklung in der Kurbadstraße und unserer langjährigen Tätigkeit in Oberlaa haben wir eine enge Verbindung zu diesem Ort aufgebaut. Der Kästenbaumtunnel wurde uns immer wieder als ‚Problemort‘ genannt. Gleichzeitig bestand der Wunsch nach einer Aufarbeitung der Geschichte Oberlaas. Mit diesem Projekt schaffen wir einerseits, diesem Wunsch zu entsprechen, andererseits eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität“, erklärt WSE-Geschäftsführer Josef Herwei. Möglich gemacht wurde das Projekt durch die Zustimmung der Eigentümer des Bauwerks, der ÖBB und der „MA 29 – Brückenbau und Grundbau“.
„Eine attraktive Verbindung zwischen ländlichem und urbanem Raum, zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart und Zukunft: Das war die Aufgabenstellung für die Neugestaltung des Tunnels. Unser Ziel war, den freundlichsten und buntesten Tunnel Europas zu schaffen und gleichzeitig viel Wissen über diesen spannenden Teil Wiens zu vermitteln. Das Ergebnis zeigt, dass das gelungen ist. Dank der historischen Recherche durch Kurator Bernhard Hachleitner und die Unterstützung durch das Bezirksmuseum Favoriten haben wir eine umfangreiche Schau zu Oberlaa und seiner Geschichte zusammengestellt, die quasi im Vorbeigehen konsumiert werden kann“, sagt der Gestalter des Projekts, Tom Koch.
Oberlaa im Wandel
Mit den zahlreichen Jubiläen im Jahr 2024 ist die Geschichte Oberlaas längst nicht fertig geschrieben. Die Eröffnung der neuen Therme Wien 2010 und die Verlängerung der U-Bahn-Linie U1 nach Oberlaa bilden die Basis für ein neues Kapitel entlang der Kurbadstraße. Unter dem Motto „15 Minuten in die Innenstadt – 15 Sekunden in die Natur“ entstehen auf den ehemaligen Gründen des Kurmittelhauses und des Parkplatzes in den kommenden Jahren rund 750 neue Wohnungen. Größten Wert legte die Stadt Wien in der Planung auf klimafitte Architektur, viel Grünraum, bepflanzte Fassaden und Dächer sowie eine ressourcenschonende Umsetzung der Wohnbauten. Zwei Drittel der Wohnungen werden als geförderter Wohnbau umgesetzt, die Straßen zwischen den Gebäuden sind für den Pkw-Verkehr gesperrt.
Quelle: Stadt Wien