Kärnten: Kampf gegen Kinderarmut - „Grundsicherung rasch umsetzen!“

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten
14 Jun 04:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Schaunig: Anstieg der Armutsgefährdung ist unerträglicher Zustand – „Strecke Bund die Hand aus für gemeinsame Umsetzung einer Kindergrundsicherung“ – Gemeinsamer Beschluss aller Bundesländer als Grundlage

KLAGENFURT. „Armut macht krank, Armut nimmt Zukunft, Armut isoliert. Die Tatsache, dass die Zahl der Menschen in Österreich, die von Armut betroffen oder gefährdet sind, ansteigt, ist unerträglich. Wir müssen dringend handeln“, sagt Kärntens Sozialreferentin LHStv.in Gaby Schaunig. Bei ihrer Konferenz in Kärnten Mitte Mai hatten die Länder den Bund gemeinschaftlich zur Ausarbeitung einer Kindergrundsicherung aufgefordert. „Meine Hand ist ausgestreckt, Kärnten hat bereits Vorarbeiten geleistet, eine Umsetzung ist aber nur gemeinschaftlich möglich“, betont Schaunig.

Zur Erhebung der Armutssituation hat das Land Kärnten eine umfassende Studie in Auftrag gegeben, die beim nächsten Kärntner Armutsgipfel im Juli präsentiert wird. „Jüngste Veröffentlichungen der Statistik Austria und der Schuldnerberatung zeigen bereits, dass sich die Lage verschärft. Die Teuerung hat massive Auswirkungen und bringt immer mehr Familien mit geringen Einkommen an die Armutsschwelle – oder sogar darüber“, so Kärntens Sozialreferentin. Der Befund der Sozialorganisationen, wonach die Abschaffung der Mindestsicherung zugunsten einer unzureichenden Sozialhilfe die Lage verschärft habe, könne seitens des Landes Kärnten nur bestätigt werden. Es seien insbesondere Alleinerziehende mit kleinen Kindern, die immer häufiger in Not geraten, was sich aus den Anträgen auf „Hilfe in besonderen Lebenslagen“ eindeutig ablesen lasse.

„Kindermut hat massive gesundheitliche, gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Folgen. Und sie wird vererbt. Wir müssen alles daransetzen, diesen Kreislauf zu durchbrechen“, so Schaunig. Kinderarmut sei nicht nur menschlich unerträglich, sondern auch volkswirtschaftlich unvernünftig. Notwendig bei der Bekämpfung sei ein Mix an Maßnahmen, angefangen von finanzieller Unterstützung über Verbesserungen bei der Kinderbetreuung bis hin zur Erhöhung von Bildungschancen. „Mit einer Kindergrundsicherung können wir nicht nur die unmittelbare Lebenssituation Tausender Kinder in Österreich verbessern, sondern erhöhen nachhaltig ihre Chancen auf einen guten Berufs- und Lebensweg.“

Das Land Kärnten ist bemüht, im engen Rahmen der bundesgesetzlichen Möglichkeiten Menschen bestmöglich zu unterstützen. „Leider gibt die Sozialhilfe in ihrer Ausgestaltung einerseits Obergrenzen vor, die den aktuellen Lebensrealitäten überhaupt nicht mehr entsprechen und hindert uns andererseits daran, zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen zu setzen“, kritisiert Schaunig. Eine umfassende Armutsbekämpfung sei nur gemeinschaftlich in Abstimmung zwischen Bund und Ländern lösbar, „sowohl was die finanzielle Ausgestaltung anbelangt, als auch die rechtlichen Grundlagen“.



Quelle: Land Kärnten



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