Kärnten: Karawanken-Eisenbahntunnel – modernisiert, sicher und effizient

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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30 Jul 11:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

BM Gewessler, LH Kaiser, Infrastrukturminister Vrtovec, EU-Botschafter Selmayr und ÖBB CEO Matthä bei offiziellen Inbetriebnahme in Rosenbach

Klagenfurt (LPD). Nur knapp zehn Monate haben die länderübergreifenden Modernisierungsarbeiten im Karawanken-Eisenbahntunnel gedauert. Seit 10. Juli 2021 fahren bereits wieder Züge zwischen Rosenbach und Jesenice. Heute, Donnerstag, erfolgte die offizielle Inbetriebnahme in Rosenbach im Beisein von Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Landeshauptmann Peter Kaiser, Jernej Vrtovec, Infrastrukturminister von Slowenien, EU-Botschafter Martin Selmayr und ÖBB CEO Andreas Matthä.

„Dieser Tunnel, der vor mehr als 100 Jahren gebaut worden ist, war eine technische Meisterleistung, aber er ist auch getragen von einer Vision eines europäischen Bahnnetzes, von einer Vision die Länder zu verbinden und von einer Vision der zukunftsfähigen Mobilität. Auf dieser Pionierleistung können wir heute aufbauen und sie fit für die Zukunft machen“, sagte Bundesministerin Gewessler. Genau das sei hier gelungen, denn mit modernen Sicherheitssystemen und viel schneller befahrbaren Gleisen sei der Tunnel Richtung Zukunft gebracht worden. „Die Bahn ist das Rückgrat der klimafreundlichen Mobilität, daher ist der Ausbau der Bahninfrastruktur so zentral“, meinte Gewessler. In Österreich habe man einen ganz besonderen Schwerpunkt daraufgelegt und investiere den nächsten sechs Jahren 17,5 Milliarden Euro in die Bahninfrastruktur über den Rahmenplan, das größte je beschlossene Bahnausbaupaket.

„Es freut einen Landeshauptmann sehr, wenn es in seinem Land so große Investitionen gibt in Nachhhaltigkeit und damit Klimaschutz, in die Verwirklichung einer Europäischen Idee – Schiene verbindet Menschen, Länder und Wirtschaftsräume – sowie in eine großartige Zusammenarbeit mit Partnern, auf die man sich seit Jahrzehnten verlassen kann“, sagte Kaiser. Die ÖBB würden mit ihren Investitionen einen wichtigen Teil dazu beitragen, dass die Infrastruktur in Kärnten weiter verbessert und so für die Anforderungen der Zukunft fit gemacht werde. „Jede Investition in eine moderne Bahn ist eine nachhaltige und kluge Investition. Das stärkt die Region als Wirtschaftsstandort, sichert Arbeitsplätze und sorgt so für Nachhaltigkeit im besten Sinn“, so der Landeshauptmann.

„Slowenien und Österreich sind Staaten, die befreundet sind und auf eine lange Kooperation zurückblicken können, auch im Bereich Infrastruktur und jetzt auch im Bereich der Entwicklung der Bahninfrastruktur“, sagte Minister Vrtovec. Dass dieses Projekt in Rekordzeit von nur zehn Monaten abgeschlossen werden konnte, sei auf das gemeinsame Interesse von Österreich und Slowenien zurückzuführen, sich hier noch mehr zu verbinden. „Diese Verbindung ist wichtig für unsere Politik, für unsere wirtschaftliche Zusammenarbeit aber an erster Stelle für die Reisenden und den Güterverkehr. Wir haben mit der Modernisierung dieses Tunnels einen großen Schritt gemacht, um den Verkehr zwischen den beiden Ländern flüssiger zu gestalten, die Bedingungen für Wirtschaft und Fahrgäste zu verbessern sowie der Umwelt und dem Kima Gutes zu tun“, betonte der Minister aus Slowenien.

„Der Karawankentunnel steht für das, wofür auch Europa steht: für die Überwindung von Grenzen – noch dazu auf klimafreundliche Weise“, so EU-Botschafter Selmayr. Die von der Europäischen Union unterstützte Sanierung des Tunnels erleichtere den Gütertransport an die Adriahäfen Koper und Rijeka. „Wir haben rund 200.000 Kilometer Schienenstrecke in der EU. Um unsere ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, müssen wir diese attraktiv gestalten und weiter ausbauen“, hob Selmayr hervor. Die EU fördere klimafreundliche transeuropäische Verkehrslösungen in der laufenden Finanzperiode mit rund 15 Milliarden Euro.

„Der Beitrag der Bahn in Europa ist wichtig für bequemes, nachhaltiges und umweltfreundliches Reisen“, so ÖBB CEO Matthä, der die Bahn als Klimaschutz- und Wirtschaftslokomotive bezeichnete. Die Modernisierung dieses Tunnels sei einerseits wichtig für die Personenverkehrsachse München-Salzburg-Ljubljana-Thessaloniki, andererseits sei sie entscheidend für die Sicherung und Beschleunigung des Güterverkehrs zwischen den Industriestandorten in Süddeutschland, Ostösterreich und den Adria Häfen. „Dank des Rahmenplans werden in Kärnten 1,4 Milliarden Euro in den nächsten Jahren investiert, alleine heuer 400 Millionen“, berichtete der ÖBB CEO. Hervorgehoben hat Matthä auch die gute Kooperation zwischen ÖBB und Slowenischer Bahn.

„Seit Beginn des Baus der Karawankenbahn ist die Marktgemeinde St. Jakob mit der ÖBB verbunden und der Ortsteil Rosenbach ist ständig durch die Eisenbahn gewachsen“, berichtete Bürgermeister Guntram Perdacher, der allen für die Umsetzung dieses großartigen Projekts dankte. Ein Sonderzug brachte die Ehrengäste zur Eröffnungsfeier nach Rosenbach. Von dort ging es weiter durch den Tunnel nach Slowenien, wo ebenfalls eine Eröffnungsfeier stattfand.

Aus dem historischen Bauwerk des frühen 20. Jahrhunderts konnte dank der professionellen länderübergreifenden Zusammenarbeit von Österreich und Slowenien in Rekordzeit ein Tunnel entstehen, der höchste technische Ansprüche erfüllt und die Leistungsfähigkeit erhöht. Der Karawanken-Eisenbahntunnel stellt eine wichtige Verbindung des süddeutschen und österreichischen Wirtschaftsraumes zu den Häfen in Slowenien, Kroatien und Griechenland dar. In die Sanierung flossen insgesamt rund 140 Millionen Euro — kofinanziert von Österreich, Slowenien und der EU. Seitens ÖBB wurden rund 73 Millionen Euro in das Projekt investiert.



Quelle: Land Kärnten



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