Karner: Mehr als 39.000 kriminaltechnische Untersuchungen 2021 im Bundeskriminalamt
Unter anderem 24.500 Suchtmittelanalysen, 900 Schusswaffenuntersuchungen sowie 5.300 Urkunden- und Handschriftenuntersuchungen
Wien (OTS) - 2021 wurden von den 43 Expertinnen und Experten der Kriminaltechnik im Bundeskriminalamt mehr als 39.000 Untersuchungen durchgeführt. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl zwischen 38.000 und 40.000 eingependelt. „Die Arbeit unserer Ermittlerinnen und Ermittler zur Klärung von schweren Straftaten wird maßgeblich durch die kriminaltechnischen Expertisen unterstützt“, sagt Innenminister Gerhard Karner. „Dieser wichtige Teil der polizeilichen Arbeit hat in den vergangenen Jahrzehnten stetig an Bedeutung gewonnen und ist heute wichtiger Bestandteil vieler kriminalpolizeilicher Ermittlungen.“ Karner ergänzt: „Die österreichischen Kriminaltechnikerinnen und Krimimaltechniker sind dabei ein internationales Aushängeschild und genießen weltweit einen ausgezeichneten Ruf.“
Fünf Fachbereiche im Bundeskriminalamt
In den fünf Fachbereichen Chemie, Waffen- und Formspuren, Urkunden und Handschriften, Biologie und Mikroskopie sowie Brand- und Explosionsursachenuntersuchungen werden von den 43 Expertinnen und Experten Proben aus ganz Österreich mit modernen Verfahren untersucht und Gutachten für Ermittlungs- und Strafbehörden erstellt. 2021 wurden von den mehr als 39.000 durchgeführten Einzelanalysen unter anderem rund 24.500 Suchtmittelanalysen durchgeführt, 900 Schusswaffenuntersuchungen, 5.300 Urkunden- beziehungsweise Handschriftenuntersuchungen, 3.500 Faseruntersuchungen sowie 105 Brand- und eine Explosionsursachenuntersuchung.
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie
Im Jahr 2021 zeigte sich aufgrund der COVID-19-Maßnahmen ein Rückgang von Untersuchungsaufträgen im Bereich der Reisedokumente und bei Eigentumsdelikten. Die Zahl an Suchtmitteluntersuchungen stieg 2021 erstmals nicht weiter an.
Auszug der bearbeiteten Fälle
Das Büro für Kriminaltechnik wirkte mit seinen Untersuchungen an der Aufklärung von zahlreichen Straftaten mit, die auch medial hohes Interesse auslösten. Darunter fielen die Untersuchungen nach dem Terroranschlag vom 2. November 2020, die Unterstützung des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Niederösterreichs bei der Klärung eines illegalen Waffenhandels mit mehr als 70 Faustfeuerwaffen oder der Vergleich von Kieselalgen vom Tatort mit jenen auf dem Geld, das bei einem Verdächtigen sichergestellt wurde und zur Verurteilung des Täters in einem Mordfall im Burgenland beitragen konnte.
Auch im Fall des „Bierwirts“ in Wien und im Fall eines Mordversuchs in Zell am See erbrachte das Büro für Kriminaltechnik Nachweise von Schussrückständen an den Händen beziehungsweise der Bekleidung von Tatverdächtigen. Die Expertinnen und Experten sicherten die Spuren in einem illegalen Labor im Weinviertel, in dem mehr als einhundert Kilogramm Suchtmittel hergestellt worden waren, und halfen die Fälschung von Unterschriften auf Unterlagen zu Bauverhandlungen beim Magistrat einer Landeshauptstadt aufzudecken. Die Expertinnen und Experten untersuchten eine Gasexplosion in einem Mehrparteienhaus in Niederösterreich und sie führten die technische Untersuchung an der Ausbruchsstelle des großen Waldbrands in Hirschwang an der Rax im Herbst 2021 sowie die Brandursachenermittlung nach Großbränden in Industrieanlagen in Vorarlberg und Niederösterreich durch.