Salzburg: Katastrophenfonds: Rund acht Millionen Euro zugesagt
Trotz intensiver Bautätigkeit bei den Schutzmaßnahmen verdoppelt sich alle zehn Jahre der Mittelbedarf im Katastrophenfonds
(LK) In der letzten Sitzung des Katastrophenfonds wurden 551 Schadensfälle aus 70 Gemeinden behandelt. Auf mehr als 10 Millionen Euro belief sich dabei die Gesamtschadenssumme. An Beihilfen wurden rund acht Millionen Euro zugesagt. Am stärksten betroffen waren die Gemeinden im Oberpinzgau. Hier wurden Schäden in der Höhe von rund sechs Millionen Euro gemeldet.
„Besonders betroffen waren in den vergangenen beiden Jahren Geschädigte aus den Gemeinden Hollersbach, Mittersill, Bramberg, Wald und Neukirchen. Alleine auf diese fünf Gemeinden entfallen 53 Prozent der in der Sitzung behandelten Schäden. Für Hollersbach wurden rund 2,2 Millionen Euro an Private zugesagt“, berichtet Landesrat Josef Schwaiger.
Schwaiger: „Klimawandel ist angekommen.“
Die Schadensbilder nach Unwettern, die sich vor allem im Oberpinzgau zeigen, sind extrem. „Der Klimawandel stellt uns vor immer größer werdende Herausforderungen und ist bei den Unwetterereignissen besonders spürbar. Der Anstieg der Schneefallgrenze führt dazu, dass der Niederschlag unmittelbar in den Tälern ankommt und sich mit extrem hohen Mengen auf immer kleiner werdende Gebiete konzentriert. Lokale und intensive Starkregenereignisse lösen verheerende Erdrutsche und Hochwässer aus“, so Landesrat Josef Schwaiger.
Doppelter Mittelbedarf alle zehn Jahre
„Anfang der 2000er Jahre benötigte der Katastrophenfonds rund drei Millionen Euro pro Jahr, im darauffolgenden Jahrzehnt waren es rund sechs Millionen Euro. Jetzt, wiederum zehn Jahre später sind es jährlich rund zwölf Millionen Euro, die für Schadensereignisse aufgebracht werden müssen. Dies entspricht einer Verdopplung alle zehn Jahre“, so Schwaiger.
Unbürokratische Unterstützung
Betroffene von Unwettern in Salzburg werden durch den Katastrophenfonds schnell und unbürokratisch unterstützt. „Um die außergewöhnlichen Schäden zu bewältigen, lässt das Land sie nicht alleine. Mir ist wichtig, dass wir rasch und unkompliziert helfen. So achten wir stets darauf, dass die Gelder genau dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden“, sagt Josef Schwaiger der anfügt: „Der Katastrophenfonds ersetzt aber nicht den Versicherungsschutz. Er hilft bei außergewöhnlichen Schäden damit die Menschen nicht unter der akuten Last der unerwarteten Ausgaben erdrückt werden.“
551 Schadensfälle
Aus 70 Gemeinden im Bundesland wurden bei der vergangenen Sitzung des Katastrophenfonds 528 Schadensfälle behandelt. Mehr als jeder zweite Fall, nämlich 299, betraf dabei den Pinzgau. Der weitere Überblick in die Bezirke:
- Pongau: 126 Fälle
- Lungau: 75 Fälle
- Tennengau: 42 Fälle
- Flachgau: neun Fälle
Erdrutsche und Hochwasser
Von den 551 behandelten Schadensfällen waren 253 Erdrutsche. Dahinter folgen Hochwasser (221), Orkan (28), Lawine (19), Vermurung (13), Schneedruck (11), sonstige (4) und Bergsturz (2). 19 Schadensfälle wurden abgelehnt, weil sie zum Beispiel durch Versicherungen abgedeckt waren, unter der Mindestschadenshöhe lagen oder keine Abrechnung eingereicht wurde.
Digitale Katastrophenhilfe
Unternehmen, Landwirte, Privatpersonen, Genossenschaften oder Vereine können eine Beihilfe aus dem Katastrophenfonds auf elektronischem Weg unter www.salzburg.gv.at/katastrophenfonds beantragen. Noch einfacher und direkter geht es über die Land Salzburg App. Hier steht der Antrag unter Online-Formulare auf Handy oder Tablet zur Verfügung. Beihilfe gibt es für Schäden, die nicht, beziehungsweise nicht in voller Höhe versichert werden können. Die Höhe der Beihilfe beträgt rund 30 Prozent der Schadenssumme, größere Schäden werden höher bezuschusst. Binnen sechs Monaten ab Schadenseintritt muss der Schaden gemeldet werden.
Quelle: Land Salzburg