Salzburg: Katastrophenfonds sagt wieder mehr als 1,9 Millionen Euro Beihilfen zu

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Landesrat Josef Schwaiger (m.) an der Hubbrücke von Mittersill im Gespräch mit Bürgermeister Wolfgang Viertler und Martin Zopp (Referat Schutzwasserwirtschaft)
Foto: Land Salzburg/Roman Kittl
30 Jun 05:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Verdreifachung der Fälle in den letzten drei Jahren / Schneedruckschäden aus 2019 großteils abgerechnet

(LK) Im aktuellen Umlaufbeschluss des Katastrophenfonds wurden 447 Schadensfälle aus 80 Gemeinden mit einer Gesamtsumme von mehr als 3,5 Millionen Euro behandelt. Mehr als die Hälfte davon (1,9 Millionen Euro) wurden vom Katastrophenfonds als Beihilfe zugesagt.

„Wir unterstützen Betroffene so schnell und unbürokratisch wie möglich. Viele Wiederherstellungsarbeiten dauern mehrere Monate bis Jahre. Der Katastrophenfonds hilft natürlich auch in solchen Fällen. So haben wir dieses Mal zum Beispiel auch 176 Anträge die das Jahr 2019 betreffen abgeschlossen“, erklärt Landesrat Josef Schwaiger anlässlich der aktuellen Sitzung der Katastrophenfonds-Kommission.

Kein Versicherungsersatz

„Der Katastrophenfonds ersetzt nicht den Versicherungsschutz. Er hilft bei außergewöhnlichen Schadensfällen damit Betroffene nicht unter der akuten Last der unerwarteten Ausgaben erdrückt werden“, betont Landesrat Josef Schwaiger. Die meisten Fälle, die vor kurzem von der Katastrophenfonds-Kommission behandelt wurden, stammen im Bezirksvergleich aus dem Pongau:

  • Pongau: 127 Fälle
  • Lungau: 123 Fälle
  • Pinzgau: 111 Fälle
  • Flachgau: 40 Fälle
  • Tennengau: 35 Fälle

Häufigster Schaden Schneedruck

Die häufigste Schadensursache bei den behandelten Fällen war Schneedruck (155) gefolgt von Hochwasser (126), Erdrutsch (79), Orkan/Sturm (51), Vermurung (12), Lawine (12) und Hagel (1). Die Gesamtschadenssumme der Fälle aus dem aktuellen Umlaufbeschluss beträgt 3,5 Millionen Euro, die beschlossene Beihilfe 1,9 Millionen Euro.

Schadensfälle verdreifacht

Laut den Experten des Katastrophenfonds hat es in den Jahren 2019, 2020 und 2021 dreimal so viele Schadensfälle wie im vergleichbaren Zehn-Jahresdurchschnitt davor gegeben. Auch die Beihilfensumme hat sich in den letzten drei Jahren verdoppelt. In diesem Zeitraum wurden Beihilfen in der Höhe von über 40 Millionen Euro zugesagt. Durchschnittlich sind in den zehn Jahren zuvor jährlich sieben Millionen Euro abgerechnet worden.

Starkniederschläge als Ursache

„Man kann diese steigenden Zahlen auf die immer häufiger auftretenden Starkniederschläge zurückführen, die örtlich begrenzt immer größere Niederschlagsmengen auf kleineren Flächen bringen“, erklärt Schwaiger. „Die bestehenden Oberflächenentwässerungen können diese Mengen an Regenwasser nicht mehr rasch genug abtransportieren und so kommt es erfahrungsgemäß zu Überflutungen, Erdrutschen und Vermurungen oder Auswaschungen von Straßen“, fügt Schwaiger hinzu.

Ausreichender Deckungsschutz

Laut den Experten des Katastrophenfonds ist zu beobachten, dass immer mehr Elementarschäden durch Versicherungen abgedeckt werden können. „Damit es bei einem Schadenseintritt kein böses Erwachen gibt und man dann erst feststellt, dass die eigene Versicherungsabdeckung viel zu gering ist, ist es notwendig, dass man sich erkundigt wie hoch der eigene Deckungsschutz wirklich ist“, so Schwaiger.

Intensive Beratung

Oft ist eine Höherversicherung laut den Experten des Katastrophenfonds einfach zu vereinbaren und kostet weniger Versicherungsprämie als erwartet. „Gerade bei Betrieben ist zu beobachten, dass die Versicherungsdeckungen bei Elementarschäden oftmals zu gering bemessen sind. Eine kurze Beratung durch das Versicherungsunternehmen oder einen Makler wäre jedes Jahr zu empfehlen“, betont Schwaiger.


Quelle: Land Salzburg



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