Wien: Kaup-Hasler zum Tod von Ernst Gehmacher - „Visionär des gesellschaftlichen Wandels“
„Ernst Gehmacher hat als Sozialforscher und Publizist den gesellschaftlichen Wandel der 1970er- und 1980er-Jahre im Sinne eines positiveren und gerechteren Miteinanders mitgestaltet und begleitet. Als Visionär trat er für Ökokultur anstelle von Konsumkultur ein und forderte eine Wertverschiebung weg vom Finanzkapital hin zum Sozialkapital“, reagiert Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler auf den Tod des in Salzburg geborenen Sozialwissenschaftlers. „Gehmacher war seiner Zeit immer einen Schritt voraus, hat insbesondere in gesellschaftspolitisch sensiblen Fragen Pionierarbeit geleistet und so einen wesentlichen Beitrag zu deren Enttabuisierung geleistet. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten Themen wie Arbeit, Alterung, Armut, Fristenlösung, Jugendkultur, Drogen, AIDS und vieles mehr. Als Glückforscher setzte er sich zuletzt mit der Frage nach einem glücklichen Leben auseinander. Seine Formel zum Glück war: Gesundheit, gelingende Beziehungen, Freundschaften zusammen mit einem erfüllten Alltag.“
Sozialwissenschaftlich begleitete er verdienstvolle Projekte wie die Errichtung der Donauinsel oder des Donaukraftwerks Freudenau, die EU-Volksabstimmung oder die Gründung der Sir-Karl-Popper-Schule in Wien.
Gehmacher erhielt 2020 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.
Quelle: Stadt Wien