Wien: Kaup-Hasler zum Tod von Gerhard Roth - „Ausnahmeerscheinung in der Literaturwelt“
„Gerhard Roth war einer der wichtigsten Schriftsteller Österreichs, eine Ausnahmeerscheinung in der Literaturwelt“, reagiert Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betroffen auf den Tod des großen Essayisten, Romancier und Fotografen. „Allein mit ‚Orkus‘ und den ‚Archiven des Schweigens‘ hinterlässt er ein monumentales Werk, das uns einen tiefen, ungeheuer komplexen Blick in unsere eigene österreichische Geschichte erlaubt. Darüber hinaus publizierte er zahlreiche Erzählungen, Essays, Theaterstücke, Drehbücher und Fotobücher. Seine Texte zeichnen sich durch Geduld, Genauigkeit, Tiefe und Konzentration aus und sind heute ein widerständiges Werk in einer von Oberflächlichkeit und Schnelllebigkeit geprägten Zeit.
Im Mittelpunkt seiner virtuos erzählten und recherchierten Texte stehen die sogenannten kleinen Leute wie Arbeiter, Bauern, Mägde und Knechte, Sonderlinge und tragische Figuren. Dabei schwingt immer großes Verständnis, Respekt und liebevolle Zuneigung mit. Anhand dieser Einzelschicksale führt uns Gerhard Roth durch österreichische Geschichte und Geschichten. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Weggefährtinnen und Weggefährten“.
Gerhard Roth erhielt eine Reihe von nationalen und internationalen Auszeichnungen, darunter den Literaturpreis der Stadt Wien (1992), den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (2002) sowie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (2003).
Quelle: Stadt Wien