Salzburg: Kein Bau ohne Kunst
42 Projekte in zehn Jahren / Ausblick auf 2022 und darüber hinaus
(LK) Wir können sie entlang der Großglockner Hochalpenstraße bewundern oder bei der Landwirtschaftlichen Fachschule Bruck und begegnen ihnen beim Landesverwaltungsgericht Salzburg: Kunstwerke, die für den öffentlichen Raum entworfen wurden und Fassaden oder Eingangsbereiche von Amtsgebäuden bereichern. Rund 42 Projekte von Kunst am Bau wurden in den vergangenen zehn Jahren im Bundesland Salzburg realisiert.
Im Mittelpunkt des abgelaufenen Jahres standen über den Fonds Kunst am Bau geförderte Werke an der Großglockner Hochalpenstraße und in der Landwirtschaftsschule Bruck an der Glocknerstraße, sieben werden gerade fertiggestellt, fünf Projekte befinden sich in Vorbereitung. Das Budget für den Fonds betrug für 2021 rund 360.000 Euro, heuer wurde es auf 367.200 Euro erhöht.
Schellhorn: „Wichtige kulturpolitische Funktion.“
„Kunst am Bau erfüllt eine wichtige kulturpolitische Funktion: zeitgenössische Kunst vielen Menschen zugänglich zu machen. Selten ist dies so unmittelbar möglich wie im öffentlichen Raum. Amtsgebäude wie Gerichte, Kliniken oder Schulen sind schon aufgrund ihrer Größe und ihres Zwecks als ‚Kunstsprachrohr‘ besonders geeignet“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Tscherteu: „Alle erreichen, jederzeit erleben.“
Fonds-Leiterin Christina Tscherteu erklärt: „Ziel des Fonds ist, dass Kunst für einen bestimmten Ort entwickelt wird, die alle Nutzerinnen und Nutzer erreicht und die für Interessierte jederzeit zu erleben sind. Auch 2021 entstanden wieder Werke mit hoher Qualität.“
Hoch hinaus
Zur 2020 gestarteten temporären Ausstellung „Serpentine – A Touch of Heaven (and Hell)“ an der Großglockner Hochalpenstraße kamen im Vorjahr fünf Installationen dazu. Die Kunstwerke sind noch bis Oktober 2022 zu sehen. Heuer ist eine Außenstelle dieses Projekts im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain geplant. Im Bereich der historischen Mautstation und der alten Schneefräse sind diesbezügliche künstlerische Interventionen geplant. Die Eröffnung erfolgt im Juni 2022. Bei den im Oktober 2021 eröffneten Kunstwerken bei der Landwirtschaftsschule Bruck handelt es sich um Sitzobjekte von Anita Leisz.
Ausblick auf 2022
- Im Landesverwaltungsgericht wird im Foyer ab 3. März eine Wandgestaltung von Michael Kienzer präsentiert.
- Auf der Burg Mauterndorf ist die Fertigstellung des Projekts von Toni Schmale für April geplant. Ihr Vorschlag für die Gestaltung einer Zugbrücke für den neuen Rundweg um die Burg ging als Sieger aus einem Wettbewerb hervor.
- Auf dem Gelände des Landeskrankenhauses werden 18 Skulpturen neu positioniert. Kurator Markus Proschek wird ein Konzept in Abstimmung mit dem Landschaftsplaner der Salzburger Landeskliniken (SALK) ausarbeiten.
- Ebenso wird die Arbeit „Steinbezirk“ von Gabriele Berger überarbeitet. Wegen eines Zubaus der SALK müssen Teile der künstlerischen Installation entfernt werden. Die Künstlerin wird ihre Arbeit neu konzeptionieren.
- Im Rahmen des Projekts „Ort(e) des Gedenkens“ werden 2022 in Neumarkt am Wallersee Interventionen des Künstlers Bernhard Gwiggner umgesetzt.
- Weitere Kunstwerke erhalten das Landesarchiv (von Andreas Fogarasi) und das Museum der Moderne Salzburg – Rupertinum (Werner Reiterer).
- Darüber hinaus werden heuer die beiden Publikationen „Öffentliche Kunst Salzburg – 2012 bis 2021“ und „Begegnungen mit Kunst“ über 72 Kunstwerke auf dem Areal des Landeskrankenhauses präsentiert.
Projekte in Vorbereitung
Für den Außenbereich der neu entstehenden Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung in Seekirchen am Wallersee ist ein künstlerisches Werk vorgesehen. Die Jury entscheidet am 24. Jänner über das siegreiche Projekt. Für das ULSZ Rif fällt die Entscheidung am 18. Februar. Der Wettbewerb für ein künstlerisches Konzept zur Restaurierung der 14 historischen römischen Meilensteine entlang der Straße über den Radstädter Tauern soll im Laufe des Jahres starten, ebenso wie für die Landwirtschaftsschule Winklhof in Oberalm. Und auch für das Landesdienstleistungszentrum ist vorgesehen, mehrere Kunstprojekte zu forcieren.
Quelle: Land Salzburg