Salzburg: Keine Angst vor Digitalem
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Mit Circular4.0 können Unternehmen die Modernisierung mit umweltschonenden Produktionsweisen verbinden
(LK) Sich in der digitalen Welt zu behaupten ist für viele kleine und mittlere Unternehmen eine Herausforderung. Das Projekt Circular4.0 schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Unternehmen durch gezielte Beratung Angst vor der Digitalisierung nehmen und dabei und dies mit umweltfreundlichen Innovationen verbinden, berichtet die aktuelle Ausgabe von Land und Europa. Die Umwelt dankt es.
Unter Beteiligung der ITG – Innovationsservice für Salzburg bietet Circular4.0 kleinen und mittleren Unternehmen in der Alpenregion Hilfestellung bei der Stärkung von Digitalisierungsprozessen. „Wir unterstützen Salzburger KMU bei unterschiedlichen Digitalisierungsmaßahmen, um Innovationsprozesse zu fördern und den Übergang zur Kreislaufwirtschaft im Alpenraum zu beschleunigen“, erläutert Rainer Steindler, der innerhalb der ITG Salzburg für das Projekt verantwortlich zeichnet. Die EU unterstützt die Arbeiten über das EU-Alpenraum-Programm, das von Salzburg aus verwaltet wird.
Vorhandenes nutzen, Abfall vermeiden
Neue Technologien ermöglichen die Entwicklung und Einführung neuer Geschäftsmodelle, wobei das Projekt Circular4.0 hier insbesondere auf Kreislaufwirtschaft baut und gleichzeitig auf die besonderen Bedürfnisse der Alpenregion eingeht. Neben Themen wie Wiederverwendung und Wiederaufarbeitung umfassen diese Ansätze beispielsweise auch Sharing und Leasing. Das übergeordnete Ziel ist stets die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen und die Reduktion von Abfall.
Land forciert Digitalisierung
Das Land Salzburg hat bereits 2018 die Förderaktion Salzburg.Digital für die Unternehmen im Bundesland beschlossen, die gerade auch jetzt in Covid-19-Zeiten ein Erfolgsmodell ist. Bis heute sind um die 150 Förderanträge eingelangt. Gelder von mehr als 2,5 Millionen Euro wurden im Rahmen dieser Förderung den Unternehmen zugesagt. 15 Millionen Euro an Investitionen in den Unternehmen wurden ausgelöst.
Effizienter dank Digitalisierung
Die Anlagen bei der Kuchler Firma Moldan Baustoffe, die das Brennen von Gips steuern, sind historisch gewachsen und stammen daher aus den 1980er und 1990er Jahren, die Technik dazu ebenso. Am Ende der Umstellung sollen alle Vorgänge auf einem Bildschirm zusammengefasst werden. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: „Gips ist ein natürlicher Rohstoff und unterliegt dadurch Schwankungen. Durch die Digitalisierung haben wir nun viele Daten zum Ausgangsmaterial, die wir vorher nicht hatten“, sagt Matthias Poldlehner, Projektleiter Energie und Umweltbei Moldan. Das führt unter anderem zu exakterer Druck- und Temperaturregelung.
Junge Mitarbeiter treiben an
Im Pinzgauer Holzbaubetrieb Holzbau Maier setzt man schon länger auf Digitalisierung in der Produktion Dabei sind vor allem die Jungen eine Triebkraft: „Ihnen kann es nicht schnell genug gehen“, sagt Geschäftsführerin Birgit Maier. Mittlerweile kann ein Mitarbeiter alleine ein Haus ausmessen und Poliere können direkt auf der Baustelle alle aktuellen Daten zum jeweiligen Bauprojekt einsehen.
Zwei Megatrends vereint
Die Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft werden durch die Digitalisierung unterstützt. Oft eröffnen sich neue Chancen durch Datenerhebung und Nachvollziehung von Ressourcen. „Erst wenn man beispielsweise weiß, wo welche Materialien in welchem Umfang verbaut sind und wann sie voraussichtlich wieder recycelt werden sollten, können Kreisläufe optimal geplant werden. Die zwei Megatrends Digitalisierung und Ökologisierung, die auf den ersten Blick so verschieden wirken, können sich also optimal ergänzen“, weiß Projektleiter Rainer Steindler.
Quelle: Land Salzburg